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Anspruch für mehr Präsenz in den Ballungsräumen bleibt bestehen – Expansion der Discounter immer mehr durch hohe Zinsen gebremst. Wie will die Branche weiter wachsen, hier die Zahlen!
In Deutschland wollen die Top- Discountunternehmen trotz hoher Zinsen weiter ihre Expansionspläne fortsetzen. Discounter wollen sich immer mehr als Partner und Nahversorger mit eigenen standortspezifischen Konzepten präsentieren. Fakt ist aber auch, dass die Bedingungen immer schwieriger für die Umsetzung sind. Immobilienentwickler kommen kaum noch auf ihre Kosten, was an den extrem steigenden Nettojahreskaltmieten liegt. Ein Beispiel: Mussten Investoren noch vor ca. einem Jahr mehr als das 20-fache der Nettokaltmiete für einen Lebensmittelmarkt zahlen, sind es nun nur noch das 16- bis 17-fache.Dadurch sind immer mehr Projekte auf „Eis gelegt“ oder zurück gestellt.
Dies ist auch selbst bei großen und umsatzstarken Unternehmen wie ALDI oder LIDL bereits zu spüren, die logischerweise auch immer den wirtschaftlichen Aspekt im Auge haben müssen. So ist es bei beiden Unternehmen so, dass bei der Umsetzung neuer Standorte immer genau geprüft wird, welches geplante Bauvorhaben Priorität hat und welches unter Umständen erst einmal zurück gestellt wird.
Discounter wollen weiterhin ihre Filialanzahlen steigern.
LIDL bleibt weiterhin bei seinen Plänen, besonders in urbanen Ballungsgebieten die Filialanzahl zu steigern. Aktuell betreibt der Discounter 3.250 Geschäfte. Gleiche Pläne hat auch ALDI Süd, die trotz der hohen Zinsen in Stadtgebieten expandieren wollen. REWE– Tochter PENNY plant für das nächste Jahr sogar ca. 150 Neueröffnungen. Ein hohes Ziel, waren neue Standorte in den letzten Jahren eher die Ausnahme.
NETTO Discount will in 2024 ca. 100 neue Märkte eröffnen können und die eigene Expansion vorantreiben. In den letzten Jahren konzentrierte sich der Edeka-Discounter vorrangig auf die Optimierung des bestehenden Vertriebsnetzes. Zwar existieren immer noch viele Märkte, die auf Modernisierung, Verlagerung oder Erweiterung warten, dennoch soll es wieder verstärkt in die Schaffung neuer Standorte gehen. Parallel dazu wird NETTO weiterhin jeden einzelnen Standort nacheinander abarbeiten und ausstehende Modernisierungen durchführen. NETTO betreibt mit 4.281 Märkten das momentan größte Filialnetz im deutschen Lebensmitteldiscount-Segment. Auch Schwarz- Tochter KAUFLAND will verstärkt in seine bestehenden Häuser investieren, um moderner aufzutreten, wie auch die Integration bestehender Häuser zu verbessern. ALDI Nord ist wie viele andere Mitbewerber auch, dabei, viele Altfilialen noch auszutauschen und trotz der steigenden Kosten und Zinsen bis 150 Neuprojekte in Angriff zu nehmen.
Expansion und Investitionen bleiben notwendig
Unterm Strich ist zu sagen, dass fast alle Discounter auch im neuen Jahr in weitere Modernisierungen bestehender Filialen, wie auch in neue Standorte trotz aktueller hoher Zinsen investieren wollen. Es bleibt abzuwarten, wie die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland in 2024 aussieht. Zumindest hat sich die Inflationsrate etwas stabilisiert und lag im August bei 6,1 Prozent. Laut dem Statistischem Bundesamt soll diese Quote im September noch weiter sinken, was sich dann auch auf den Immobilienmarkt auswirken kann.
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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside