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Wie wird man Marktleiter – Wege und Möglichkeiten

Dieser Beitrag ist Teil 48 von 118 in der Serie Basics des LEH

Einen modernen Supermarkt oder gar ein SB-Warenhaus zu leiten als Marktleiter, ist für viele Lebensmittel-Kaufleute ein großes Ziel. Hier haben wir für euch einige tolle Tipps….

Wer kontaktfreudig ist und eine Arbeit sucht, bei der er mit Menschen zu tun hat, ist mit einer Stelle im Supermarkt gut beraten. Doch ist Freude an der Arbeit nicht alles. Für viele spielt auch die Möglichkeit sich beruflich weiterzuentwickeln, eine große Rolle. Wie steht es also um Karrieremöglichkeiten speziell im Supermarkt? Ein beliebtes Karriereziel ist das des Markt- bzw. Filialleiters. Wir zeigen, welche Aufgaben man als Marktleiter übernimmt und wie man sich für diesen Job qualifizieren kann.

Was macht ein Marktleiter?

Wie umsatzstark ein Geschäftsjahr ist, hängt im Einzelhandel auch von der Positionierung der Waren, der so genannten Regalierung, ab. Verkaufsschwächere Ladenbereiche aufwerten ist nur einer von vielen Aufgaben-Bereichen des Marktleiters. Sein Berufsalltag ist geprägt von folgenden Aufgaben:

  • Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit
  • Entwicklung und Führung von Mitarbeitern
  • Personalplanung
  • Wareneinkauf und Warenverfügbarkeit
  • Optimierung von Prozessen
  • Verantwortung für die Filiale übernehmen
  • u.v.m.

Da es sich um einen Job mit vielen Facetten und Möglichkeiten handelt, kann man in verschiedenen Branchen arbeiten. Eine große Auswahl an Arbeitgebern findet man etwa im Lebensmitteleinzelhandel. Mit knapp 11.000 Filialen europaweit (Lidl) und über 1.350 Filialen in acht Ländern Europas (Kaufland) sind die Supermärkte der Schwarz-Gruppe immer auf der Suche nach qualifiziertem Personal. Daneben finden Filialleiter auch Anstellungen bei Banken, Baumärkten, Boutiquen oder Niederlassungen von Kaufhausketten sowie in Warenhäusern.

Foto: Kaufland

Diese Voraussetzungen sollten zukünftige Marktleiter mitbringen

Als Bindeglied zur Geschäftsleitung sollte der Marktleiter viel Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein und zeitliche Flexibilität mitbringen. Bewirbt man sich bei einer Einzelhandelskette, ist es durchaus möglich, dass man an anderen Standorten eingesetzt wird. Daher sind Mobilität und Unabhängigkeit von Vorteil.

Die wichtigsten Hard und Soft Skills für die Tätigkeit im mittleren Management sind folgende:

  • Begeisterung für den Handel
  • Wirtschaftliches Denken
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Entscheidungsfreudigkeit
  • Sicheres und freundliches Auftreten
  • Teamgeist

In der Regel gilt eine im kaufmännischen Bereich abgeschlossene Berufsausbildung als Grundvoraussetzung um sich für einen Job als Filialleiter bewerben zu können. Neben einigen Jahren Berufserfahrung sind auch fachliche Weiterbildungen gerne gesehen.

Foto: EDEKA Minden-Hannover

Der Weg zum Marktleiter

Marktleiter wird man nicht von heute auf morgen. Weil das Führen einer Filiale immer wieder neue Herausforderungen mit sich bringt, ist eine gewisse Berufserfahrung wichtig. Diese lässt sich nur durch das tägliche Arbeiten im Unternehmen gewinnen. Deshalb kann es vorteilhaft sein, Karriere in dem Unternehmen zu machen, in welchem man seine Ausbildung absolviert hat. Aber auch Quereinsteiger können bei Bewerbungsgesprächen überzeugen. Vor allem dann, wenn sie die notwendige Begeisterung für den Handel mitbringen.

Gezielte Weiterbildung:

Um als Einzelhandelskaufmann oder -frau Karriere zu machen, bieten sich verschiedene Anpassungsweiterbildungen an. In der Regel handelt es sich dabei um berufsbegleitende Lehrgänge. Bei diesen steht das Thema berufliche Weiterbildung und  Karriere machen im Vordergrund. Oftmals bieten Arbeitgeber solche Kurse selbst an oder beteiligen sich an den Kosten, wenn man die Weiterbildung bei einem externen Bildungsanbieter macht. Auch eine Aufstiegsfortbildung kann die Grundlage für eine Tätigkeit als Filialleiter bilden. Um sich auf eine höhere berufliche Position vorzubereiten, kann man eine der nachfolgenden Aufstiegsfortbildungen absolvieren:

  • Fachwirt für Handel
  • Fachwirt für den Vertrieb im Einzelhandel
  • Betriebswirt für den Handel
  • Fachwirt für Wirtschaft
  • Fachwirt für Betriebswirtschaft

Foto: Rewe/ Jürgen Arlt

Studium:

Auch mittels universitärem Studium in den Fächern Handelsbetriebswirtschaft oder Betriebswirtschaft kann man die Karriereleiter im Handel Schritt für Schritt nach oben klettern.

Umschulung:

Warum man seinen Beruf wechseln möchte, kann verschiedene Gründe haben. Prinzipiell spricht nichts dagegen, als Quereinsteiger Karriere im Handel zu machen. Bei einer Umschulung kann auf bereits vorhandenes Wissen aufgebaut werden. Ein Vorteil ist, dass eine Umschulung weniger Zeit in Anspruch nimmt als eine Fortbildung bzw. ein Studium. Allerdings stehen Teilnehmer einer Umschulung in keinem Angestelltenverhältnis. Somit beziehen sie auch kein Einkommen. Anders sieht es bei dual organisierten Ausbildungen und Weiter- sowie Fortbildungen aus. Sie können parallel zum Job absolviert werden bzw. kann man weiterhin auf finanzielle Sicherheit bauen.

Wer sich für eine Umschulung interessiert, muss die Kosten nicht unbedingt privat tragen. Erfüllt man bestimmte Voraussetzungen, können die Kosten vom Jobcenter bzw. von der Bundesagentur für Arbeit getragen werden.

Wie hoch ist das Gehalt als Marktleiter?

Als Führungsposition im mittleren Management können Marktleiter mit guten Verdienstaussichten rechnen. Die Einstiegsgehälter liegen zwischen 3.000 und 4.000 Euro brutto im Monat. Über die langfristigen Entwicklungsperspektiven bei der Vergütung entscheiden Branche und Region. Besonders hoch sind die Gehälter für Filialleiter im Bankenwesen. Mit einigen Jahren Berufserfahrung können Filialleiter hier durchschnittlich 6.000 Euro brutto verdienen. Hinzukommen noch Zulagen und Prämien für eine hohe Anzahl an Vertragsabschlüssen oder für besonders gute Leistungen. Im Lebensmittelhandel ist der Verdienst nicht ganz so gut und liegt zwischen etwa 3.500 und 4.500 Euro brutto.

Steigt man mit einem erfolgreich absolvierten BWL- oder vergleichbaren Studium ein, kann man seine Gehaltsaussichten verbessern. Dafür muss man jedoch auch mindestens sechs Semester bis zum Bachelorabschluss investieren. Möchte man danach den Titel als Master erwerben, verlängert sich die Regelstudienzeit um vier weitere Semester.

Bewerbung als Marktleiter

Sobald man die notwendigen Qualifikationen besitzt, kann man sich als Marktleiter bewerben. Im Anschreiben sollte unbedingt erwähnt werden, welche Eigenschaften einen für diese Führungsposition qualifizieren und warum man sich für diese Branche und das jeweilige Unternehmen entschieden hat. Wichtig ist auch, zu erwähnen, was einen auszeichnet.

Der Lebenslauf sollte alle fachbezogenen Qualifikationen als auch die praktischen Vorkenntnisse beinhalten. Dazu zählen Praktika, aber auch Schulzeiten, in denen man in einem Geschäft gearbeitet oder gekellnert hat. So kann man seinem potenziellen Arbeitgeber zeigen, dass man belastbar ist und Erfahrung im Kundenkontakt hat. In diesem Zusammenhang ebenso interessant sein können eventuelle Vereinsaktivitäten.

Bei einer Ladung zum Vorstellungsgespräch ist eine gepflegte Erscheinung ein Muss. Schließlich möchte man Führungsaufgaben übernehmen und wird im Kundenkontakt stehen. Auf ordentliche Kleidung und ein souveränes Auftreten wird der Personalchef deswegen besonders achten.

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Die Zukunft des Einzelhandels

In Zeiten, in denen immer mehr Verbraucher ihre Waren online beziehen, haben einige Einzelhandelsverkäufer Sorge um ihre Zukunft. Tatsächlich liegen die Wachstumsraten im Onlinehandel in den letzten Jahren über denen des gesamten Einzelhandels. Der Trend zum E-Commerce hat sich stark beschleunigt, nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie. Umso wichtiger scheint es, Kunden das Einkaufen im stationären Handel so angenehm wie möglich zu gestalten. Einen großen Anteil daran trägt der Marktleiter. Schließlich übernimmt er vielfältige Aufgaben, entscheidet nicht nur darüber, wer eingestellt wird, sondern beispielsweise auch über die im Laden angebotenen Waren und deren Positionierung. Somit übernehmen Marktleiter verantwortungsvolle Aufgaben. Eine Herausforderung, der sie sich in den kommenden Jahren konfrontiert sehen, sind die Online- und Offline-Integration. Wie eine aktuelle Google-Studie zeigt, werden auch 2024 voraussichtlich 78 % der Käufe offline stattfinden. Allerdings zeigt die Studie auch, dass Einzelhändler, welche ihren Kunden auch Online-Services bieten, in den kommenden Jahren mehr Umsatz generieren werden.

Die Nachfrage nach Fachpersonal im Einzelhandel wird also weiter steigen. Wer im Einzelhandel tätig ist, sollte also darüber nachdenken, wie er dies für sich nutzen kann, beispielsweise in Form einer Weiter- oder Fortbildung. Oftmals können solche Maßnahmen finanziell gefördert werden. Auch für bereits angestellte Marktleiter können regelmäßige Schulungen – insbesondere zum Thema Online-Vertriebskanäle – wichtig sein.

Was haltet ihr von diesem spannenden Thema? Bitte schreibt uns indes eure Meinung auf Supermarkt Inside.

 

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside 

 

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