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Westfleisch will Fakten schaffen

Dieser Beitrag ist Teil 46 von 80 in der Serie Corona

Geredet wird viel – Westfleisch will handeln

Seit Wochen steht die Fleischbranche unter Druck. Die vielen Coronafälle bei Mitarbeitern machen den Leuten Angst. Allen Unternehmen ist klar, dass etwas passieren muss. Geredet wird schon lange darüber. In der Bevölkerung genauso wie in der Lebensmittelbranche und unter den Politikern. Zu niedrige Fleischpreise, unzumutbare Bedingungen für die Mitarbeiter, achtloser Umgang mit den Tieren.

Die Liste mit den Dingen, die schnellstmöglich geändert werden müssen, ist lang. Westfleisch will nun konkret werden. Auslöser ist die Coronakrise. Die Mehrkosten durch COVID-19 werden zunehmend zu einer Belastung. Pro Woche entstehen im Schnitt hunderttausende Euro an zusätzlichen Kosten. Das kann und will Westfleisch nicht mehr länger alleine schultern.

Mutterkuh mit Kalb
Quelle: BLE

Westfleisch will den Fleischpreis erhöhen

In der Fleisch-Industrie gibt es ein paar ganz große Unternehmen. Dazu gehört unter anderem Westfleisch. Der Marktanteil liegt beim Schwein bei ungefähr 15 Prozent und beim Rind bei 14 Prozent. Der Konzern hat nun die Erhöhung vom Fleischpreis angekündigt. Beim Schwein werden es wohl 3 bis 5 Euro pro Schwein sein. Beim Rind sogar 9 bis 15 Euro. Neben der Coronakrise muss Westfleisch auch noch auf das veränderte Konsumverhalten der Endkunden reagieren. Der Fleischkonsum ist rückläufig. Deswegen konzentriert sich das Unternehmen vermehrt auf Fleischalternativen. Farmway Veggie Foods bietet zum Beispiel Produkte bei Rewe an. Das Angebot ist vielfältig und reicht von Burgern über Hack bis hin zu Bällchen. Damit könnte das Tochterunternehmen ein paar Probleme abfangen. Aber auch andere Probleme sollen angegangen werden.

 

Verbesserte Bedingungen für Mitarbeiter bei Westfleisch

Schluss mit den Werk-Verträgen bei Westfleisch. So kündigt das Unternehmen seine Ambitionen bis Jahresende an. Es ist allgemein bekannt, dass Mitarbeiter mit Werkverträgen meistens unter extrem schlechten Arbeits- und Wohnbedingungen leiden. In Sammelunterkünften sind sie untergebracht. Pro Haus sind es viel zu viele Menschen. Genau das wurde den Mitarbeitern in der Coronakrise zum Verhängnis. Denn unter diesen Bedingungen war es nicht möglich irgendwelche Hygienevorschriften einzuhalten. Westfleisch will nun 90 Prozent der Wohnungen selber übernehmen. Dann sollen die 3000 Mitarbeiter mit Werkvertrag sukzessive besser untergebracht werden. Am Ende sind sogar mehr als die vorgeschriebenen neun Quadratmeter pro Person das Ziel.

Westfleisch.de

Es scheint also, dass in das Thema Fleischpreis nun endgültig Bewegung reinkommt. Spannend wird es, wie der Endkunde reagieren wird. Aber vielleicht hat sich die Bereitschaft pro Stück Fleisch einen höheren Preis zu zahlen durch die Corona-Krise erhöht. Wie schätzt ihr die Lage ein? Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder bei Facebook eure Meinung zu diesem Thema.

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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