Saison

Wer isst noch Fleisch?

Dieser Beitrag ist Teil 5 von 13 in der Serie Fleisch

Schweinefleisch im Niedergang

Fleisch ist schon lange ein immer wiederkehrendes Politikum. Mal sind es Skandale, mal Tierkrankheiten oder manchmal auch punktuell publizierte Fehlverhalten von teils renommierten Händlern, die dem Fleischkonsum immer mal wieder einen Schlag mitgeben. Das ganze wird in den letzten Jahren noch befeuert, weil immer mehr Menschen vegetarisch oder vegan leben. Die Voraussetzungen für tolle Fleischumsätze sind schwierig. Fleisch ist auch nicht einfach nur Fleisch, denn Rind, Schwein oder Geflügel muss differenziert betrachtet werden. Momentan erlebt der Schweinefleischkonsum einen harten Abschwung. Allein der Mai hat ein deutliches Umsatzminus von 16% mit sich gebracht. Die Händler stöhnen. Aber was passiert da gerade? Wer verdirbt dem deutschen Kunden gerade den Appetit?

Fleisch Preise steigen

Insbesondere bei Schweinefleisch erleben wir in den letzten Monaten einen deutlichen Preisanstieg, der auch sukzessive an die Kunden weitergegeben wird. Die Nachfrage aus China ist gerade enorm, denn die Afrikanische Schweinepest verändert die Bezugswege im Land der aufgehenden Sonne. Viele Produktionsländer oder -regionen sind gesperrt. Unsere Betriebe sind aber immer noch gefragt. Große Rohwarenmengen verlassen deshalb Deutschland täglich. Das rare Gut wird dadurch immer teurer. Gleichzeitig stehen wir natürlich mitten in der Grillsaison und diese ist bekanntlich stark durch das Wetter beeinflusst. Während wir im letzten Jahr auch ohne Grill schön gegrillt wurden, erleben wir dieses Jahr eher durchwachsendes Wetter. Beide Faktoren schlagen sich im reduzieren Konsum nieder.

Rind und Geflügel wächst

Zum Glück wächst Hähnchen- und Rindfleisch noch ganz ordentlich Mit 6 bzw. 8% Umsatzplus wird das Schweinefleischdesaster noch etwas ausgeglichen. Wurstwaren sind auch noch stabil. Trotzdem liegt der Gesamtumsatz knapp 2% unter dem Vorjahr. Somit ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Kundenverunsicherungen müssen schleunigst weg. Was brauchen wir freiwillige Ampelkennzeichnungen an den Truhen, wenn fast überall nur einfachste Qualitäten angeboten werden. Wenn man Qualitätsunterschiede kommuniziert, muss man auch Unterschiedliche bieten. Preislich sind wir Deutschen immer noch sehr, sehr günstig. Unsere beiden Nachbarländer Schweiz und Österreich sind da bereits in ganz anderen Hemisphären unterwegs. Teils werden dort die doppelten bis dreifache Preise für Schweine- und Rindfleisch verlangt. Aber Kompromisse in Qualität oder Frische kommen dort eben nicht in die Tüte.

Wie entwickeln sich bei euch die Fleischumsätze und welche Aktivitäten habt Ihr bereits gestartet? Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder unserem Facebook Account.

Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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