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real,-: Wenn Marken verschwinden, dann..

Dieser Beitrag ist Teil 5 von 56 in der Serie Großflächen

Review an 10 Jahren bei real,-

Vor ziemlich genau zehn Jahren hat real,- seine neuen eigenen Marken eingeführt. Nun wird offensichtlich wieder neu positioniert und ausgerichtet. Dabei wird allerdings auch eine ganz besondere Marke eliminiert:
Die Marke ohne Namen!

Ohne Schnickschnack, ohne teuer

Mit einigem Erstaunen in der Branche erfolgte damals die Einführung. Sollte eine neue Preisoffensive oder auch Profilierung eingeleitet werden? Einige sprachen schon von einem Ebenbild der Billig-Marke von Auchan. Demnach können alle Käuferschichten in den Hypermärkten passende Angebote für ihren Geldbeutel finden. Und bei so manchen Artikeln machte es für viele auch Sinn. Toilettenpapier ohne Parfüm und anderen Schnickschnack zum Beispiel erscheint immer noch durchaus sinnvoll.

Das unterste Preissegment belegen?

Nachdem die Discounter ihre Einstiegspreislagen qualitativ und damit auch preislich immer mehr „aufrüsteten“, blieb ein Vakuum am unteren Ende der Preis-Skala. Durchaus ergäben sich hieraus Chancen sich über den Preis neu zu profilieren, könnte die Macher von real,- gedacht haben.

Hieß es doch bei real,-:

„Um unseren Kunden Produkte zu einer Top-Preisleistung anbieten zu können, haben wir bei unserer Marke auf jeden Schnickschnack verzichtet. Sogar auf den Namen. Seit dem Start werden rund 100 Produkte aus dem Basis-Sortiment angeboten, wie zum Beispiel Toilettenpapier, Spaghetti oder unterschiedliche Fruchtsaft Getränke.“

Andererseits stieg die Anzahl der angebotenen Eigenmarken bei real,- auf fünf Namen:

Neben „Ohne teuer ohne Schnickschnack“ mit anfangs 100 Produkten, platzierten das SBW
– TIP für den täglichen Bedarf
– sowie real QUALITY
– als auch real BIO
– und real SELECTION.

Doch dann kam alles anders. Jetzt also erfolgte eine deutliche Streichung. Einerseits fällt die Premiummarke weg, anderseits die Billigpreismarke.

Zukünftig werden wir dem entsprechend die Regale  sortierter und mit „Tip“, „BIO“ und „Quality“ vorfinden. Dies sogar gegen den Trend von Wettbewerbern, die z.B. die Premium-Eigenmarken sogar ausbauen (Kaufland).

Will das Management von real,- nur das Portfolio der Eigenmarken straffen oder hat dieser Schritt noch eine Bedeutung. Seit langem wird immer wieder gemutmaßt, wie es weitergeht mit der Großfläche der METRO. Gerade mit der aktuell verkündeten neuen Struktur unterhalb der Metro Services führt schon wieder zu Spekulationen.

Private Labels immer wichtiger

Für den gesamten Lebensmittelhandel werden die Eigenmarken immer wichtiger. Zum Branding der Handelsmarke sollen nicht mehr nur die bekannten Hersteller-Namen genutzt werden. Dies ist lange vorbei. Heute sind die Handelsunternehmen selbst eine Marke und brauchen längst nicht mehr alle Markenprodukte um sich zu profilieren. Mit ihren Eigenmarken stellen sie immer mehr ihre Leistungsfähigkeit in den Fokus.

Wie ist eure Meinung? Gibt es für Produkte als Handelsmarken unterhalb der vorhandenen Einstiegspreislage eine „reale“ Chance?

Beitragsbild: Archiv SMI bearbeitet, Collage SMI aus real.de; Bilder Archiv SMI

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