Märkte

Store-Check bei Netto mit dem schwarzen Hund

Dieser Beitrag ist Teil 31 von 82 in der Serie Discounter

Gastbeitrag aus Berlin

„Im Osten etwas Neues“ Netto Nord im neuen Mäntelchen

Netto Nord ist ein Unternehmen der Dansk Supermarked A/S. Diese betreiben vornehmlich Ihre Märkte im Osten der Republik, insgesamt 347 Filialen mit einem Gesamtjahresumsatz von 1.2 Mrd €.  Nach einigen Veränderungen im Einkauf läuft jedoch die Warenbeschaffung seit 2017 über den mittelständischen Händlerverbund Retail Trade Group (RTG), zu dem auch Bartels-Langness und Bünting gehören.

Bisher ist der Discounter mit den skandinavischen Wurzeln eher für schwierige Standorte bekannt, als für eine innovative Ladenoptik. Das wandelt sich seit einigen Monaten, derzeit an einigen Teststandorten, unter anderem in Berlin Prenzlauer Berg an der Stahlheimer Straße.

Netto powert mit einer Frische Offensive bei O&G 

Netto empfängt seine Kunden beim Betreten des Marktes mit einer deutlich vergrößerten und sehr ansprechenden Obst & Gemüse Abteilung. Diese ist  jetzt auf ca. 70 m2 mit richtigen Marktcharakter und vielen regionalen Akzenten im Sortiment positioniert. Das neue Beleuchtungskonzept rückt die Abteilung mit Ihrem Inventar in Holzoptik in ein freundliches Licht. Den zentralen Punkt bildet eine Präsentationsinsel für Obst, ein Highlight und Novum im Discount ist das Bananenregal. Eingebettet in diesen Bereich ist das Convenience Kühlregal. Hier wird ein ausgewähltes Sortiment auch Softdrinks, Sandwiches, Salate und süßen Snacks präsentiert. Wobei es sich ausnahmslos um Markenartikel handelt, da eine Eigenmarke aktuell noch nicht zur Verfügung steht.

Großer SB-Backshop jetzt auch bei Netto mit dem schwarzen Hund.

Ein vierstöckiges SB-Backregal mit 22 Standardartikeln rundet das Frischeangebot ab und gibt den Weg in den Laden frei.

Der übrige Markt ist allerdings in seiner Farbgebung sehr zurückhaltend geworden, die Farbwahl der vergangenen Jahre ist einem deutlich ruhigeren Ladenbild mit einer dunkel grauen Regalierung gewichen. Die Plakatierung und Beschriftungen erinnert jedoch an unterschiedliche Wettbewerber. 

Regionalität beim Mehrwert-Discounter

Das ca. 1.800 Artikel umfassende Sortiment hat indes einen deutlich regionalen Charakter. Neben den gängigen internationalen Marken finden sich viele regionale Ostmarken, wie Pommernland (Fleisch-Wurst), Hemme-Milch, Rügen-Fisch und Zetti im Sortiment. Diese Range wird unter dem Siegel “RegioNah” beworben; am Regal finden sich Hinweise zum Herkunftsbundesland auf dem Preisschild.   

Aktionswarenmanagement bleibt schwierig

Der starke Fokus der vergangenen Jahre auf das Aktionsgeschäft bleibt aber deutlich sichtbar, wenn auch die Fläche für diesen Bereich zu Gunsten der Frischeabteilung reduziert wurde. Das Warenmanagement im Bereich Non-Food bleibt allerdings eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Das Problem, viel Ware in den Non-Food-Tischen und damit eine schwierige Artikel-Preis-Zuordnung für den Kunden. 

Alles in allem ist das neue Konzept ein schöner Facelift aber keine grundlegende Flächenmodernisierung. Gerade in Nicht-Standard Filialen wird die Umsetzung spannend zu beobachten sein. Es wird sich auch zeigen müssen, ob die Mitarbeiter den Wandel in der Betreibung vollziehen können, denn das ist die eigentliche Herausforderung bei dieser konzeptionellen Aufwertung – das haben Mitbewerber in der Vergangenheit schon schmerzlich zu spüren bekommen. Wir bleiben dran und berichten wieder. 

Liebe Leser, wer von euch kennt beide Nettos, und welchen haltet ihr infolgedessen für gelungener? Bitte kommentiert anschließend hier….

 

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