- Voll gepamperte Umsätze
Baby Popos füllen Kassen
Rund zwei Millionen zarter Baby-Po´s sind geziert mit einer Hülle aus Kunst- und Zellstoff, genannt die Einwegwindel. Der Markt in Deutschland ist rund 650 Millionen € schwer und wächst Jahr für Jahr zwischen 1 und 2 %. International ist dieses Geschäft nicht nur viel größer, sondern auch wachstumsstärker. Auf 80 Mrd. $ schätzen Marktforscher den Umsatz für 2025 ein. So ein durchschnittliches Baby bearbeitet in den ersten Jahren seines Lebens rund 6 000 Stück. Pampers ist die mit weitem Abstand absatzstärkste Windelmarke in Deutschland, denn und 7o % Marktanteil schafft Procter & Gamble. Man könnte von einem Beinahe-Monopol sprechen, den sonstige echte Marken gibt es kaum noch. Der Rest sind im Wesentlichen unterschiedliche Handelsmarken der Discounter Aldi, Lidl, Penny, der Drogeriemärkte dm und Rossmann und der Großflächen Real, Kaufland oder Globus. Und alle natürlich in unterschiedlichen Größen, Packungsgrößen und in dry bis superdry, fast wie bei Wein oder Sekt. Windeln werden wie eine eigenständige Wissenschaft betrachtet.
Hohe Aktionsanteile
Für die frisch gebackenen Eltern ist die Investition in Windeln keine kostengünstige Geschichte. Rund 1000 bis 3000 € sind pro Baby einzuplanen. Deshalb ist es kein Wunder, dass Mamas und Papas auf den Geldbeutel achten und immer nach günstigen Sonderangeboten Ausschau halten. Insbesondere die Pampers wird landauf, landab fast wöchentlich zu Hammerpreisen angeboten. Zu Verdienen ist für diese Händler nichts mehr. Die Hoffnung schwingt deshalb immer mit, dass neben den Windeln auch noch der restliche Einkauf getätigt wird. Aktionsumsatzanteile zwischen 70 und 95% sind keine Seltenheit.
Bei den Herstellern sieht es hingegen ganz anders aus. Viele Hersteller für diese Rund-um-Versorgung gibt es nämlich nicht mehr. Echter Wettbewerb somit auch nicht mehr. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass der Handel immer wieder nach Alternativen Ausschau hält. Sie sollten nur noch funktionieren.
Jetzt steigt Hipp ein
Der Babynahrungshersteller Hipp will deshalb noch im April in das lukrative Windelgeschäft einsteigen. Mit seinem bisherigen Produktportfolio mit Gläschenkost, Milchnahrung und Pflegeprodukten hat man die junge Zielgruppe bereits heute schon fest im Visier. Hipp will natürlich nicht die Alternative zur Handelsmarke darstellen, sondern greift den Platzhirsch Procter an. Die Drogeriemarkt-Unternehmen in Deutschland haben die Arme bereits weit ausgebreitet, um diese Chance ins eigene Sortiment zu ziehen. Hergestellt werden diese neuen Pampies wohl beim Handelsmarkenhersteller Intigena. Aber es steht nun mal Hipp drauf und somit lange Jahre an Erfahrung und Kompetenz. Ob die Kunden dadurch von Ihrer langjährig bekannten Marke wechseln wollen oder gar von einer Handelsmarke zu Hipp umsteigen, bleibt allerdings fraglich.
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Bilder: Archiv Supermarkt Inside