- Baumärkte entwickeln sich robust trotz Online-Handel
- Baumärkte taumeln in ein schwieriges 2024
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- Umsätze der Baumärkte unter Druck
Alle Jahre wieder: Gartensaison steigert Umsätze im Baumarkt. Prognosen für das Gesamtjahr dennoch verhalten.
Fakt ist, dass die Baumarktbranche besonders in den ersten 5 Monaten im Jahr erfahrungsgemäß gute Umsätze aufgrund des Starts der Gartensaison verzeichnen kann. Die Bau- und Gartenfachmärkte sind wetterbedingt besser in das für sie so wichtige Frühjahrsgeschäft gestartet als im Vorjahr. Besonders gut lief es für die Händler bei Pflanzen und dem entsprechenden Gartenzubehör. Mit einem deutlichen Umsatzplus hat der Gartenhandel das erste Quartal 2024 abgeschlossen. Der Einzelhandel mit Blumen, Pflanzen, Sämereien und Düngemitteln hat seinen Umsatz um real 5,3 Prozent (nominal 8,0 Prozent) gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht. Diese vorläufigen Zahlen hat das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht. Nach einem Start mit einem Minus von real 2,2 Prozent im Januar ist die Umsatzkurve danach ins Plus gedreht. Für Februar haben die Statistiker ein Wachstum von real 8,1 Prozent und nominal sogar 10,7 Prozent gemeldet, im März waren es plus 7,9 Prozent beziehungsweise 9,5 Prozent.
Hauptgrund dafür war sicher auch, dass das letzte Frühjahr sehr verregnet war, was sogar dazu führte, dass das Gesamtjahr 2023 mit einem Minus von über 3 Prozent abschloss.
Die Hornbach- Gruppe erzielt starkes Ergebnis im 1. Quartal 2024/25.
Hornbach als Nummer 3 in der deutschen Baumarktsparte 2023 hinter Bauhaus und Obi hatte im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2024/25 (1. März 2024 bis 31. Mai 2024) gute Zahlen vorgelegen können. Der Konzernumsatz stieg um 1,8% auf 1.805,7 Millionen Euro. Das bereinigte Ebit (Gewinn vor Steuern und Zinsen) stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich um 33,8% auf 146,4 Millionen Euro. Diese Zahl konnte vorrangig durch die höheren Umsätze, eine bessere Handelsspane, sowie eine weiter anhaltende Kostendisziplin bei Hornbach erreicht werden. In Deutschland stieg der Nettoumsatz der Hornbach Baumarkt AG im ersten Quartal um 2,8% auf 831,2 Millionen Euro (Q1 2023/24: 808,5 Millionen Euro). Aber auch bei Hornbach war der Juni nicht so gut gelaufen, was auch bei Obi die gleiche Situation ist. Durch den bisher sehr verregneten Juni ist die Kundschaft bei Einkäufen in den Gartensegmenten eher zurückhaltend. Die Hagebaumärkte sind in den ersten vier Monaten 2024 nach eigenen Angaben sogar besser als die Branche gewachsen. Mit einem Wachstum von 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum lagen sie einen Prozentpunkt über dem vom BHB ( Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V.) ermittelten Branchenschnitt.
Von Januar bis April hatten sie 793,626 Millionen Euro umgesetzt. Bei Bauhaus hingegen, die im letzten Jahr erstmals Obi als Branchenführer ablösen konnten, ist man aufgrund der konstanten Kundenentwicklung, zufriedener. Im Jahr 2023 konnte das Unternehmen mit einem Bruttoumsatz von mehr als 6,4 Milliarden Euro im
europäischen Vergleich einen vierten Platz der führenden Baumärkte erreichen.
Baumarkt: Die Aussichten für 2024 sind verhalten.
Insgesamt sagen die führenden Baumärkte für das restliche Jahr 2024 eher einen verhaltenden Verlauf voraus und rechnen nur mit kleinen Umsatzzuwächsen. Nur der Gartenfachhandel rechnet anders als die Baumärkte, für das laufende Jahr bei einer positiven Witterung voraussichtlich eher mit einem Plus.
Grund für die eher verhaltenden Umsatzprognosen bei den Baumärkten ist die immer noch eher zurückhaltende Haltung der Menschen durch die noch hohen Lebensmittel- und Energiekosten. Etwas Hoffnung könnte die aktuell zurückgehende Inflationsrate machen, die in Deutschland weiter zurückgegangen ist. Im Juni sank die Teuerungsrate dem statistischen Bundesamt zufolge auf 2,2 Prozent. Setzt sich der Abwärtstrend fort, könnte die Inflation bereits im August erstmals seit 2021 wieder unter zwei Prozent fallen.
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