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Tesco plant den Abbau von ca.9000 Stellen
Dave Lewis, CEO von Tesco, setzt seine Pläne auch weiterhin um. Im Oktober 2016 gab er in seinem „Sechs-Punkte-Plan“ bekannt, dass er bis zum Ende des Geschäftsjahres 2019/2020 die Kosten um umgerechnet circa 1,7 Milliarden Euro senken will. Außerdem ist es das Ziel, die operative Gewinnmarge von zuletzt rund 3 Prozent auf 3,5 bis 4 Prozent zu steigern. Um diese Ziele tatsächlich zu erreichen, muss Lewis immer stärker die Kosten senken. Jetzt sollen die Frischetheken bei Tesco dran glauben. Angeblich will der Konzern 90 „Deli Counters“ schließen.
Frischetheken verschwinden von der Großfläche
Rund 90 Frischetheken sollen also geschlossen werden. In anderen Filialen versucht der britische Marktführer Tesco das Angebot effizienter zu machen. Mit eingeschränkten Öffnungszeiten will man dem Kaufverhalten der Kunden entgegenkommen. Laut Chief Operations Officer (COO) Tony Hoggett haben die Kunden eh keine Zeit mehr, um sich lange an den Frischetheken anzustellen. Dazu kommt die steigende Nachfrage nach Convenience-Produkten und der Online-Boom. Da kann man gut Mitarbeiter an den Frischetheken einsparen. Bis zu 9000 Vollzeitstellen sollen gestrichen werden. Das entspricht in etwa 3 Prozent der gesamten Belegschaft.
Radikales Aufräumen bei Tesco
Das löst natürlich einen Sturm der Entrüstung aus. Bei den Mitarbeitern wird CEO David Lewis nur noch „Drastic Dave“ genannt. Und auch Gewerkschaften und Kunden äußern ihren Unmut! In der Zentrale in Welwyn Garden City bei London werden es vermutlich 500 Angestellte sein, die gehen müssen. Insgesamt, auf die Filialen verteilt, werden es rund 8500 Mitarbeiter sein. Seit seinem Antritt vor viereinhalb Jahren hat Lewis laut Fachzeitschrift „The Grocer“ gut 10.000 Mitarbeiter entlassen. Mittelfristig spricht man von ungefähr einem Sechstel der Belegschaft, das eventuell gehen muss. Ob das der richtige Weg ist, wird sich zeigen.
Deutsche Discounter freuen sich
Bisher konnte sich der britische Branchenprimus als Vollsortimenter von Aldi Stores Ltd und Lidl UK abheben. Wenn nun die Frischetheken wegfallen, empören sich die Kunden, dass sie auch gleich zu einem Discounter gehen können. Und nachdem Aldi und Lidl UK sich sowieso über steigende Beliebtheit bei den Briten freuen, könnten die drastischen Einsparungen bei Tesco dem britischen LEH-Marktführer eventuell eher schaden.
Wie schätzt ihr die Lage bei den Briten ein? Kann Tesco das Vertrauen der Kunden dennoch für sich gewinnen? Schreibt uns bei Supermarkt Inside oder auf Facebook, wie ihr die Entwicklung auf der Insel seht.
Fotos: Archiv Supermarkt-Inside