Aldi

Strategiewechsel im Einkauf bei Aldi Nord und Aldi Süd.

Dieser Beitrag ist Teil 132 von 132 in der Serie Aldi

Strategiewechsel bei Aldi Nord und Aldi Süd. Den Einkauf nimmt jetzt jede Gesellschaft wieder in eigene Hände.

In Industriekreisen hatte das gemeinsame Briefing von Aldi Süd und Aldi Nord sicherlich für einige Unsicherheit gesorgt. Stand hier doch, dass das Modell, einer kauft für beide ein, nun weitgehend abgeschafft wird und Nord und Süd wieder zur alten Strategie zurückkehrt, dass jeder wieder den Einkauf stärker in die eigenen Hände nehmen soll. Den Herstellern wurde durch die Geschäftsführerin von Aldi Süd Tochter Global Sourcing in Salzburg, Frau Melinda May Ball, sowie durch den Aldi- Nord- Einkaufschef Herrn Thomas Harmuth mitgeteilt, dass das Modell des sogenannten „mandatierten Einkaufes“ wieder aufgegeben wird. Dies bedeutete, dass der Hersteller immer nur einen Ansprechpartner hatte, der für beide verbindlich einkauft.

Dieses Konzept galt vorrangig für die Sortimente Molkereiprodukte, alkoholfreie Getränke, Snacks und Frischfleisch. Auch weiterhin will Aldi Nord und Süd eng zusammen arbeiten, dies jedoch mit dem Modell Co- Buying. Dieses schon erprobte Konzept, schafft es, noch besser auf spezifische Anforderungen der Schwestergesellschaften einzugehen. Beim Co- Buying verhandeln beide Discounter-Geschwister zwar getrennt voneinander, jedoch tauschen Sie Preise, Mengen oder auch Laufzeiten untereinander aus, so dass am Ende ein einheitlicher Preis da steht. 

Zentraler Anlaufpunkt hat sich nicht durchgesetzt.

In der Vergangenheit hatte sich beim „mandatierten Einkaufen“ gezeigt, dass es immer noch sehr häufig zu Abstimmungen zwischen Süd und Nord gab. So mussten oft nach den Einkaufsverhandlungen immer wieder einmal Themen separat mit dem jeweiligen Hersteller, noch nachverhandelt werden. Dazu kam auch noch, dass Nord und Süd bei Aldi in ihren Vertriebsgebieten teils eine unterschiedliche Sortimentspolitik betrieben hatten, was dann für die Lieferanten die Gespräche mit dem Einkauf komplizierte und Prozesse verlangsamte. So kam Aldi zur Erkenntnis, dass die Mandatierung der Prozesse viel zu aufwändig war bzw. ist und Co- Buying pragmatischer ist bei gleichen Ergebnissen. Ein weiterer Grund, um wieder einzeln zu verhandeln, könnte daran liegen, dass die IT- Systeme Nord und Süd sich nicht angeglichen hatten. Nun werden Arbeitsgruppen sich der Thematik annehmen und bis zum Jahresende den Wechsel zum Co- Buying vorbereiten.

Trotzdem rechnet man auch in Zukunft damit, dass es immer wieder einmal Ausnahmen geben kann. Diese sollen jedoch überschaubar in der Anzahl von Herstellern bleiben. Das könnte bei bekannten Markenartiklern so der Fall sein, hier ist der Anteil der Lieferanten jedoch eher  gering im Vergleich zur Summe aller Hersteller. Für den Nonfood- Bereich gehen Aldi Nord und Aldi Süd schon länger getrennte Wege bei vielen Segmenten mit einem System, dass dem Co. Buying ähnlich ist.

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