Spirituosen Umsatz ist im Keller
Die Spirituosen Hersteller weltweit bekommen die Auswirkungen der Corona-Krise schmerzhaft zu spüren. Der Umsatz an hochprozentigen Getränken ging deutlich zurück, der Gewinn brach ein. Einerseits kostete der Shut-down der Gastronomie im März und April die Hersteller über ein fünftel der üblichen Umsätze. Andererseits waren von heute auf morgen keine Auslandsreisen mehr möglich. Folglich brach auch hier der wichtige Umsatz in den Duty-Free Shops weg. Weil auch die Flugzeuge während der Krise am Boden blieben, konnten die Flugbegleiter weder Tomatensaft noch Gin&Tonic servieren. Und auch auf den beliebten Kreuzfahrtschiffen wurden keine Cocktails geschlürft. Die Hersteller und Gastronomen hoffen, dass die Lockerungen in den Sommermonaten für etwas Entspannung sorgen werden. Denn erfahrungsgemäß sorgen gerade Aperitifs und Cocktails im Sommer für hohe Umsätze.
Hochprozentiges via Internet
Die Branche geht davon aus, dass sich immer mehr Konsumenten via Internet mit Alkoholika für den heimischen Konsum eindecken. Die behördlichen Auflagen machen den spontanen Besuch in der Cocktailbar eher anstrengend. Da ist es einfach chilliger, die Nachbarn oder Freunde zum Sundowner in den heimischen Garten einzuladen. Der Handel reagiert auf das veränderte Verhalten der Verbraucher während der Pandemie. Viele Hersteller von Spirituosen legen ihren Fokus verstärkt auf den Vertrieb über das Internet. Der Online-Handel mit Whiskey und Co boomt. So hat zum Beispiel nach Angaben der LZ (12.Juni 2020) die Campari Gruppe satte 49 Prozent der italienischen Online-Plattform Tannico übernommen. In Italien ist der Onlineshop der Marktführer von hochwertigen Spirituosen. Auf diese Weise will die Campari-Group den abgestürzten stationären Handelsumsatz wieder bereinigen. Doch auch wenn momentan das Online-Geschäft durch die Decke geht, ist dieHandels- Gesamtbilanz – nicht nur bei Campari – im Minus.
Man gönnt sich ja sonst nichts…
Die Rezession macht sich an den Umsätzen der Schnäpse deutlich bemerkbar. Doch die Nachfrage an Premium Marken bleibt ungebrochen. Die Liebhaber “geistiger Getränke” gönnen sich in der Krise gerne den einen oder anderen Luxus. Bekannte Labels sind weiterhin beliebt. Sogar etwas angestaubte Marken erfahren aktuell ein Revival. Die Spirit-Hersteller setzen zur Umsatzsteigerung auf Innovationen und neue Premium-Marken. Zusätzlich ist die personalisierte Werbung eine große Unterstützung für die Unternehmen. Ist der Kunde auf digitaler Einkaufstour, wird ihm flott der Gin oder Rum vom letzten Einkauf angeboten. Auf diese Weise ist die heimische Bar immer gut gefüllt.
Während Corona den stationären Handel von Schnaps & Co in die Knie geht, boomt der E-Commerce. Ist “digital” der Trend der Zukunft? Was sagt ihr dazu? Schreibt eure Meinung auf Supermarkt Inside oder bei uns auf Facebook
Bilder: Archiv Supermarkt Inside