Ernährung

Sir Plus nutzt fast alle Lebensmittel-tolle Idee

Dieser Beitrag ist Teil 2 von 5 in der Serie Lebensmittel

Würdevoller Umgang mit Lebensmitteln

Die Diskussion um abgelaufene Lebensmittel treibt die Branche schon lange um. Was tun mit all den Produkten, die im normalen Supermarkt nicht mehr verkauft werden dürfen? Zum Wegwerfen sind sie definitiv zu schade! In Berlin hat ein Start-up ein tolles Konzept entwickelt. Es scheint erfolgreich zu sein. Denn inzwischen hat Sirplus bereits den vierten Laden eröffnet. Aber zu Beginn gab es natürlich die ein oder andere Hürde zu nehmen. 2017 eröffneten Raphael Fellmer und Martin Schott den ersten Laden. Das Ziel war und ist Lebensmittel zu retten. Eine Crowdfunding-Kampagne, größere Einzelspender und ein Kredit bei einer Bank für Nachhaltigkeit finanzierten den Anfang. In der Höhle der Löwen konnten Fellmer und Schott nicht punkten. Aber dadurch entstand der Kontakt zu drei Social Impact Investoren. Diese stellten einen höheren sechsstelligen Betrag bereit. Sirplus nahm an Fahrt auf.

Zwei Kriterien müssen erfüllt sein

Das Konzept ist einfach. Alle Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) abgelaufen ist, dürfen im Supermarkt nicht mehr verkauft werden. Die Berliner Tafel darf und will vieles davon nicht annehmen. Jetzt steigt Sirplus ins Geschäft ein. Das Unternehmen holt diese Ware in ganz Berlin ab. In den sogenannten Rettermärkten werden sie dann verkauft. Und sogar einen Onlineshop hat Sirplus. Das Start-up hat nur zwei Bedingungen zu erfüllen. Zum einen muss die Genießbarkeit der Lebensmittel überprüft werden. Dafür sind der Ökotrophologe Timo Schmitt und vier weitere Mitarbeiter zuständig. Sie kontrollieren Geruch, Geschmack, Konsistenz und Verpackung. Notfalls wird ein Labor hinzugezogen. Zum anderen muss Sirplus die Käufer über den Ablauf des MHD informieren. Und schon kann die Rettung der Lebensmittel beginnen.

2000 Tonnen gerettete Lebensmittel

Die Zahlen sprechen für das Start-up. Seit ihrer Gründung vor zwei Jahren konnte die Mannschaft um Fellmer und Schott bereits 2000 Tonnen Lebensmittel retten. Allein in diesem Jahr sollen noch einmal 1500 Tonnen an Ware dazu kommen. Die Menge hört sich toll an. Allerdings ist die Menge der weggeworfenen Produkte noch viel höher. 11 Millionen Tonnen landen allein in Deutschland jährlich auf dem Müll! Sirplus hat also noch alle Hände voll zu tun. Ideen sind aber auch da. Zusätzliche Filialen sollen entstehen. Außerdem will Sirplus im kommenden Jahr ein Franchisesystem aufbauen. Fellmer will weiterhin wachsen. Denn schon jetzt bekommen sie mehr Produkte angeboten, als sie annehmen können.

Inzwischen arbeitet Sirplus mit 600 Unternehmen bundesweit zusammen. Die Idee Lebensmittel zu retten hat also eingeschlagen. Was haltet ihr von dem Konzept? Schreibt uns eure Meinung bei Supermarkt Inside oder auf Facebook.

Fotos: Screenshots, Image-Video SIR PLUS und Archiv Supermarkt-Inside

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