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Rest-REAL mit hohen Verlusten

Dieser Beitrag ist Teil 47 von 61 in der Serie Real-Deal

Hohe Verluste in Millionenhöhe weiterhin für REAL – Eigentümer Tischendorf plant neue Strukturen und Strategien.

Nicolas Kersten Real in Heinsberg

 

Die SCP Retail Investments hatte Real vor mehr als zwei Jahren von der Metro übernommen und seitdem auch neu aufgestellt. Dazu gehörte eine Reihe von Verkäufen. Die letzten 62 Standorte waren der Rest von insgesamt 276 Real-Märkten und laufen seit dem unter dem Markennamen ‚mein real‘. Der russische Investor SCP hat die Reste der Supermarktkette Real im Juni 2022 mit rund 5000 Mitarbeitern an das Family Office der Unternehmerfamilie Tischendorf sowie ein Team von Real-Managern veräußert. Trotz einiger vielversprechender Umstellungen musste der Frankfurter Anwalt Sven Tischendorf offensichtlich doch hohe Verluste von etwa 100 Millionen Euro allein den ersten Monaten nach der Übernahmen hinnehmen. Nun sollen weitere Strukturänderungen weiteren Risiken vorbeugen. 

So soll „Mein Real“ wieder profitabel sein.

Besitzer Sven Tischendorf muss nun also schnell handeln, um die Umsätze zu verbessern und gleichzeitig in verschiedenen Kostenbereichen eingreifen. Aktuell gibt es auch Informationen darüber, dass Tischendorf über eine gesellschaftsrechtliche Umwandlung nachdenkt, um das eigene Risiko zu begrenzen. Umsatzziel soll nach den Veränderungen ca. 25 Millionen Euro pro Real- Markt sein, was insgesamt ca. 1,5 Milliarden Euro bis ca. 1,7 Milliarden Euro (netto) ergäbe. Das Ziel soll bereits im laufenden Jahr angestrebt sein.

Ein hohes Ziel, werden doch viele umsatzstarke Standorte bereits von Kaufland (Schwarz-Gruppe) oder Edeka geführt. Ein weiterer Schritt für bessere Tage sollen auch neue Aktionen bringen, wie zum Beispiel Rabatte über die Playback- Karte. Ziel dabei ist es, die Durchschnitt Bons erheblich zu steigern. Dazu gibt es auch eine Payback- Aktion, wo bei die Kunden und Kundinnen ab einem Einkauf ab 30 Euro, fünffache Payback– Punkte erhalten. Neben neuen Rabattaktionen soll auch der Personalkostenanteil von aktuell ca. 15 Prozent auf 12 Prozent gesenkt werden.

Änderung der Unternehmensstruktur im Visier.

Neben vielen anderen Maßnahmen, arbeitet Tischendorf auch an einer neuen Unternehmensstruktur, um Real wieder nach vorne zu bringen. Die Idee ist, dass die Real GmbH zukünftig in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien umgewandelt wird. Dadurch hätten die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen weniger Mitbestimmungsrechte und der Aufsichtsrat weniger Kompetenzen. Des weiteren will der Inhaber seine Haftungsrisiken senken, so dass es auch keinen persönlich voll haftenden Gesellschafter mehr gibt.

Dieser Plan war schon länger im Gespräch, musste aufgrund der negativen Umsatz- und Ertragszahlen, zurückgestellt werden. Neuer Komplementär soll dann die Real Service- und Verwaltungs- GmbH sein. Das Führungsteam setzt sich dann neben Sven Tischendorf, aus Jörg Albrecht (stellv.), Kai-Oliver Lange (stellv.), René Plasman, Karsten Pudzich und Dr. Patrick von Hagen zusammen. Wichtige Wochen stehen Real nun bevor. Nun muss der Sanierer alle dafür tun, um das Realschiff wieder auf Kurs zu bringen. Sogar Wettbewerber Rewe half als Kooperationspartner dabei. Rewe beliefert die Real- Märkte als Großhändler und soll kulant bei Warenverrechnungen gewesen sein. Hier gibt es jedoch keine klaren Aussagen über den Betrag usw. seitens Sven Tischendorf oder der Rewe.

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