Großflächen

Real-Deal: Tausende Ex-Real Mitarbeiter haben schon neue Chefs

Dieser Beitrag ist Teil 30 von 61 in der Serie Real-Deal

Tausende Ex-Real Mitarbeiter (-innen) wechselten durch den Real-Deal die Arbeitgeber – Wie läuft der Systemwechsel für die neuen Kollegen bei Kaufland, Edeka und Co.?

Im Jahr 2020 betrug die Mitarbeiteranzahl bei Real ca. 34000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Aktuell ist noch nicht ganz sicher, an wen die letzten Real- Standorte noch gehen. Bisher haben sich jedoch die großen Player im Einzelhandel die meisten Real- Märkte gesichert. Demzufolge haben auch tausende ehemalige Real Mitarbeiter neue Arbeitgeber. Globus übernahm im Mai letzten Jahres Märkte in Braunschweig und Krefeld. Edeka zog hier im Juni 2021 schnell nach und Kaufland sicherte sich bereits seit Februar schon mehr als 62 Standorte, die auch zügig auf den neuen Firmennamen geändert  wurden. Auch soll das Bundeskartellamt vor einigen Tagen einen weiteren positiven Bescheid für die Übernahmemöglichkeit von zusätzlichen 13 Real-Standorten durch Kaufland erteilt haben. Der Antrag ist am 7. Februar gestellt. Nun hat das Amt wohl doch schon schnell und kurzfristig entschieden. Auch können noch weitere Real- Standorte für Kaufland hinzu kommen, da kartellamtsrechtlich insgesamt mehr als 130  Standorte genehmigt sind.

Foto: GLOBUS Markthalle

Kaufland, Edeka und Globus haben sehr viele ehemalige Real-Mitarbeiter übernommen

Kaufland betreibt in Deutschland ca. 700 Märkte und beschäftigt über 76.000 Mitarbeiter. Durch die Übernahme der bisher abgegebenen Real-Märkte an die o.g. Wettbewerber sind auch zahlreiche ehemalige Beschäftigungsverhältnisse von Real weiter gesichert. Globus St. Wendel darf 26 Standorte von Real übernehmen, die Edeka- Gruppe bisher 64, die genehmigt sind, davon sechs von den Standorten nur unter bestimmten Auflagen. Das ist das Ergebnis von insgesamt drei Anträgen beim Bundeskartellamt. Viele Mitarbeiter (-innen) von Real sind bereits bei anderen Unternehmen unter gekommen. Sicher kein einfacher Weg, war Real doch mehr zentralgesteuert, als die neuen Eigentümer wie Edeka oder auch Globus. Besonders in den Edeka- Filialen oder sogar bei den privaten Kaufleuten ist das Personal wesentlich näher am Warengeschäft dran. Auch haben hier die Mitarbeiter (-innen) mehr „Freiheit“ bei Platzierungsentscheidungen oder bei Umsetzung eigener Ideen. Bisher läuft alles zufriedenstellend.

Integration Ex-Real Mitarbeiter (-innen) bei Globus klappt offensichtlich gut

Auch Globus scheint mit der Integration der neuen Mitarbeiter (-innen) bisher zufrieden zu sein. An den bisherigen neuen Standorten plant Globus mit ca. 5000 Mitarbeitern. Die meisten davon sind bereits von Real übernommen, sogar zusätzliche Einstellungen könnten noch anfallen, da das Konzept von Globus personalintensiver als bei Real ist. Für die Übernahme der Real- Märkte hat Globus sogar ein internes Projekt unter dem Namen „Goethe“ erschaffen, dass die Integration der ehemals Real- Märkte längerfristig begleiten soll. Es gilt außerdem, dem neuen Personal auch die Marke Globus näher zu bringen, da Globus mehr im Süden Deutschlands bekannt ist, als z.B. in Niedersachsen oder Nordrhein- Westfalen. Dazu gibt es sogenannte „Übergangsveranstaltungen“, die vom Geschäftsführer Herrn Bruch und dem Verantwortlichen Mitarbeiter Herrn De Rosa, begleitet werden.

Über ca. 6000 Ex-Real Mitarbeiter haben schon den Kaufland-Kittel an.

Bei Kaufland sollen schon über 6000 ehemalige Real- Mitarbeiter (-innen) in ihre neuen Arbeitsfelder integriert sein. Dies können noch mehr werden, wenn weitere Standorte hinzu kommen. Ähnlich wie bei Globus bekommen die „Neuen“, sogenannte Paten, die aus erfahrenen Kollegen bestehen, zur Einarbeitung und Unterstützung.  Die Einarbeitung in Sortiment und Kundenservice ist sicher das geringere Problem, da alle- Real-Edeka-Globus und Kaufland zumindest im Food- Sortiment und an den Theken ähnliche Produkte und Sortimente anbieten. Mehr Einarbeit ist eher in den unterschiedlichen Non- Food- Sortimenten gefordert, wie auch Kenntnisse in technischen Abläufen.

Früher Extra dann Real, jetzt Kaufland in Viersen!

Der Tariflohn prägt in der Regel das Handeln

Diskussionsthemen waren und sind sicher noch die unterschiedlichen Gehaltsstrukturen. Es ist jedoch so, dass die Tariflöhne, z.B. bei einer Verkäuferin, bei Real zu Kaufland und Globus nicht sehr unterschiedlich sind. Unterschied liegt bei Globus zu Real in der Stundenwoche. Globus hat eine 40- Stunden- Arbeitswoche- bei Real waren es bisher 37,5 Stunden. Unterschiede sind am größten bei den Edeka- Händlern zu „alten“ Reallöhnen. Hier bleibt die weitere Entwicklung abzuwarten.

Fakt ist, die Zusagen werden von den übernehmenden Unternehmen eingehalten:

Es bleiben die meisten Arbeitsplätze der  Ex-Real Mitarbeiter und  Mitarbeiterinnen jedoch erhalten, was sicher auch neben den betroffenen Mitarbeitern auch die Gewerkschaften und Betriebsräte sehr erfreut. Auch die großen Player wie Kaufland und Co. , schätzen die langjährigen Erfahrungen des neuen Personals. Interessant wird es sein, nach einem Jahr einmal Resumee zu ziehen und zu prüfen, welches Handelsunternehmen hat die neuen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am besten in neue Arbeitsfelder integriert.

Was haltet ihr von dieser Entwicklung? Bitte schreibt uns indes auf Supermarkt Inside.

Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

 

Serien Navigation<< Real-Deal: Kaufland erhält schnelle Zusage!Real-Deal: Wer beliefert die Reste von Real? >>

Trend

Nach Oben