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Der Non-Food Discounter Pepco gibt in Österreich auf – 73 Filialen stehen vor der Insolvenz.
Die Erfolgsgeschichte begann bereits vor ca. 20 Jahren der polnischen Billig- Kette Pepco. „Mehr für weniger“, lautete der Slogan, mit dem Pepco auch 2021 in den österreichischen Markt eintrat. Er übernahm das Gros der Läden der Schuhhandelskette CCC sicherte sich mit einem Schlag knapp 30 Standorte. Ein Jahr später waren es 50, zwei Jahre später mehr als 70. Als Ziel hatte Pepco vorgegeben, die „beste, billigste und berühmteste Produktmarke für Heim und Familie in Europa zu werden“.
Das Sortiment umfasst von Kleidung für Erwachsene und Kinder, über Haushaltswaren und Spielzeug Niedrigpreisiges bis zu Putzmitteln. Pepcos Zielkunden sind Familien mit schmalen Geldbörsen. Ihnen offeriert der Konzern auf 350 bis 700 Quadratmetern Bekleidung ebenso wie Spielzeug, Haushaltswaren und Möbel. Doch die rasante Expansion mag im Osten Europas geklappt haben, nur in Österreich ist sie jetzt offensichtlich wohl gescheitert. Das Unternehmen stellt seine gesamtes Geschäft in Österreich ein und bereits kommende Woche wird die Insolvenz angemeldet. Quer durch die Bundesländer sind davon 680 Beschäftigte in 73 Filialen betroffen.
Pepco mit internationalen Umsatzrekorden.
Die Insolvenz kommt wohl deshalb, da Pepco in Österreich nicht das erwartete angemessene Niveau an Renditen erreicht hatte, wie vorgenommen. Der Rückzug aus dem Land soll nun die Rentabilität und den Cashflow der Gruppe verbessern. Man will sich zukünftige stärker auf die rentablen Märkte konzentrieren. Auf die weitere Wachstumsstrategie in Westeuropa habe dies keinen Einfluss.
International hatte die Pepco Group im Geschäftsjahr 2022/2023 Umsatzrekorde verbucht. Der Absatz stieg infolge zahlreicher Neueröffnungen um mehr als 17 Prozent auf 5,65 Milliarden Euro. Der Nettogewinn sank hingegen zugleich um 41 Prozent auf 102 Millionen Euro. Pepco wird zentral von Polen aus gesteuert.
Der gesamte Einzelhandel in Österreich leidet und hatte im Vorjahr unter dem Strich real 3,4 Prozent an Umsatz eingebüßt. Auch stieg die Zahl der Insolvenzen sogar um 14 Prozent auf 1000. International sieht es hingegen bei Pepco sehr gut aus. Allein in Polen sind es mittlerweile in Summe mehr als 1.300. In Rumänien zählt der Konzern 449 Shops, in Italien 178 und in Spanien 214 Geschäfte. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Poznan beschäftigt derzeit mehr als 31.000 Mitarbeiter in 19 Ländern in ganz Europa und verfügt über ein Netz von 3600 Geschäften. Die Pepco-Gruppe ist seit Mai 2021 an der Warschauer Börse notiert.
Kosten unterschätzt.
Neben der aktuell insgesamt schlechten Situation in Österreich, kann ein weiterer Grund für den Rückzug nun auch die hohen Mieten sein, die ebenso an die Inflation angepasst wurden, wie die Personalkosten, die in 2024 um gut acht Prozent gewachsen sind.
Da Pepco auch oft in Einkaufszentren vertreten ist, sind hier die Mieten noch höher zu beziffern. Trotzdem kommt wohl für einige Vermieter der jetzige Rückzug aus Österreich völlig überraschend, gab es auch Standorte mit guten Umsätzen.
Aus dem Unternehmen heißt es, Pepco Austria GmbH habe trotz verschiedener Initiativen und struktureller Veränderungen zur Behebung der unzureichenden Betriebsleistung weiterhin Verluste erwirtschaftet. Wann genau die Geschäfte in Österreich geschlossen werden, liege im Ermessen des Insolvenzverwalters.
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