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Offensive gegen Verpackungsmüll, Aldi, Rewe, Lidl werden aktiver

Dieser Beitrag ist Teil 2 von 14 in der Serie Verpackungsmüll

Discounter sagen dem Plastikmüll den Kampf an. Vollsortimenter zeihen mit.

Deutschland ist Europameister! Leider auch in Sachen Verpackungsmüll. Laut Umweltbundesamt produziert jeder von uns pro Jahr 220,5 Kilogramm davon. Doch der Trend kehrt sich um. In einer Umfrage des Beratungsunternehmens PwC plädierten 95 Prozent der Teilnehmer dafür, Verpackungen auf ein Minimum zu reduzieren. Bei Obst und Gemüse halten andererseits mehr als 80 Prozent Verpackungen für überflüssig. Die geänderte Einstellung ihrer Kunden zum Plastikmüll hat der LEH erkannt.  Aldi, Lidl und Co gehen in die Offensive gegen Verpackungsmüll.

Lebensmitteleinzelhandel setzt sich ehrgeizige Ziele.

Aldi kündigt letzte Woche eine “Offensive gegen Verpackungsabfall” an. Der Branchenprimus will bis 2025 die Verpackungsmenge bei seinen Eigenmarken um 30 Prozent senken. Wo Verpackung sich nicht vermeiden lässt, soll diese bis 2022 aus vollständig recycelbarem Material sein. Besonders im Rampenlicht stehen Obst und Gemüse. Denn eingeschweißte Apfelsinen und Bananen gelten als Musterbeispiele für sinnlose Verpackung. Bei einem so heißen Thema zieht natürlich auch Konkurrent Lidl mit. Schon im Februar kündigen die Heilbronner an, den Plastikeinsatz um mindestens 20 Prozent bis 2015 zu reduzieren. Dies vor allem durch Änderungen an den Eigenmarken-Produkten. Laut Einkaufsleiter Jan Bock steht man in ständigem Kontakt mit den Lieferanten, um heraus zu finden, wo Plastikmüll reduziert werden kann.

Kleine Schritte – Große Wirkung.

Gedreht wird auch an kleinen Schrauben, um das Gesamtziel zu erreichen. So hat Lidl erst vor Kurzem die Foliendicke bei Toast-Verpackungen um 25 Prozent reduziert. Beim Fleisch setzt man auf neue, materialsparende “Flat-Skin-Verpackungen”, die den Plastikverbrauch um 60 Prozent reduzieren.

Auch Edeka und Rewe und andere Supermärkte in der Offensive gegen Verpackungsmüll.

So sieht man bei Edeka und Rewe immer mehr von der altbewährten Praxis ab, Bioprodukte in Plastik zu verpacken. Dadurch sollten diese als “höherwertig” von den anderen unterschieden werden. Doch da spielt der Verbraucher nicht mehr mit. Wer Bio kauft will dabei nicht zusätzlich Plastikmüll verursachen. Darauf regieren die Handelsriesen und versehen zum Beispiel Süßkartoffeln, Avocados oder Gurken aus Bioproduktion mit einer Lasergravur. Diese hat keiner Auswirkung auf Geschmack und Haltbarkeit. Bananen werden inzwischen bei Rewe und Penny nur noch unverpackt verkauft. Edeka ermutigt seine Kunden in einem Pilotmarkt in Büsum an der Fleisch- und Wursttheke mit einer Mehrwegdose einzukaufen.

Neues Verpackungsgesetz wird die Entwicklung beschleunigen.

Anfang nächsten Jahres tritt allerdings das neue Verpackungsgesetz in Kraft. Dieses schreibt steigende Recyclingquoten vor. Außerdem sollen sich schlecht wiederverwertbare Verpackungen für die Händler verteuern. Das wird die Anstrengungen des Handels sicherlich weiter befeuern. So meint nicht zuletzt Rewe-Managerin Christin Schmidt: “Wir arbeiten intensiv daran, überflüssige Verpackungen abzuschaffen, Verpackungen zu reduzieren oder umweltfreundlicher zu gestalten.” Damit wird sie wohl für die gesamte Branche gesprochen haben.

 

Berichte über riesige Plastikmüll-Ansammlungen in den Weltmeeren, total vermüllte Buchten und Strände und elend verendende Meerestieren sensibilisieren die Kunden immer mehr. Hinzu kommen immer neue Erkenntnisse über Mikroplastik in unserem Trinkwasser und in der gesamten Nahrungskette. Es ist höchste Zeit geworden, dass der LEH als einer der Hauptverbreiter der Plastikflut endlich aktiv wird.

Wie steht Ihr zum Thema Verpackungsmüll und der Verantwortung des Handels? Was tut Ihr, um in die Offensive gegen Verpackungsmüll zu gehen? Was meinen Eure Kunden zu diesem Thema? Diskutiert mit uns auf Facebook.

Bilder: Redaktion Supermarkt Inside/ Fotolia/ Rewe Presseportal

 

 

 

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