Obst und Gemüse

Obst und Gemüse ist knapp und wird noch teurer!

Dieser Beitrag ist Teil 44 von 42 in der Serie Obst und Gemüse

Wird Obst und Gemüse bald in Deutschland zum Problem? Kosten für Energie und Rohstoffe immer noch auf hohem Niveau.

Das die Lebensmittelpreise im Allgemeinen seit Monaten auf einem sehr hohem Preisniveau sind, ist sicher allen Verbrauchern und Verbraucherinnen  bewusst. Deshalb ist der Weg in die Discounter für viele Menschen mittlerweile Normalität geworden. Seit März 2023 sind die Lebensmittelpreise sogar die Treiber der Inflation. Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stiegen die Preise bei Nahrungsmitteln weiterhin stark an. Im Mai 2023 sind sie im Vorjahresvergleich mit einem Plus von fast 15 Prozent weiterhin die Haupttreiber der Inflation. Diese Entwicklung betrifft alle Lebensmittelgruppen. Zur Einordnung: In den vergangenen 20 Jahren waren die Lebensmittelpreise weniger angestiegen als andere Lebenshaltungskosten. Zwischen 2000 und 2019 lag die Teuerung durchschnittlich knapp unter 1,5 Prozent. Nach Schätzung Destatis wird die Inflationsrate im Juni 2023 voraussichtlich +6,4 % betragen. Im Mai 2023 hatte die Inflationsrate bei +6,1 % gelegen. Wie das Statistische Bundesamt  nach bisher vorliegenden Ergebnissen weiter mitteilt, steigen die Verbraucherpreise gegenüber Mai 2023 voraussichtlich um 0,3 %. Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oftmals auch als Kerninflation bezeichnet, beträgt voraussichtlich +5,8 % (Mai 2023: +5,4 %).

Welche Faktoren den Preis bei Obst und Gemüse beeinflussen.

Viele verschiedene Faktoren verändern die Situation in der Landwirtschaft und der Lebensmittelwirtschaft. Die Kosten für Energie, Düngemittel und Futtermittel sind aktuell immer noch sehr hoch. Dazu kommen höhere Personalkosten und auch Anhebung des Mindestlohnes.  Erst am 26. Juni 2023 hatte die Mindestlohnkommission beschlossen, den Mindestlohn zum 1. Januar 2024 auf 12,41 Euro und zum 1. Januar 2025 auf  12,82 Euro zu erhöhen.

Die Preise bei Gemüse & Obst sind besonders vom Wetter abhängig. 

In den ersten Monaten dieses Jahres hatten Missernten durch Frost oder Unwetter in vielen Erzeugerländern im Mittelmeerraum eine wichtige Rolle dabei gespielt, wie sich die Preise in den deutschen Gemüseabteilungen  entwickeln. Denn: Zwei Drittel des Gemüses in deutschen Supermärkten werden importiert, vor allem aus Spanien und den Niederlanden. In einigen wichtigen Anbaugebieten im Süden war es aber zu kalt. In Spanien, Marokko und Italien haben eine Kältewelle und Stürme zu Ernteausfällen geführt. Sogar in einem Land wie Marokko gab es Frost, was schon sehr außergewöhnlich war. Neben dem immer noch anhaltenden Ukraine- Russland- Krieg, der auch der Grund für einige Knappheiten (Weizen, Öl) ist, war in Spanien, das man den „Gemüsegarten Europas“ nennt, Wasser knapp geworden.

Dazu kommt noch, dass in  Deutschland  die Produktionskosten für einige Obst- und Gemüse so hoch sind, dass viele Landwirte nicht mehr wettbewerbsfähig produzieren können. Im Februar diesen Jahres gab es sogar in britischen Supermärkten fast gar kein  Obst und Gemüse zu kaufen. 

Droht eine Knappheit auch in Deutschland bei Obst und Gemüse?

Aktuell sieht es in den deutschen Discountern und Supermärkten, was das Angebot an Obst und Gemüse angeht, noch sehr gut aus. Trotzdem ist immer eine Gefahr vorhanden, dass es auch in hiesigen Regionen einmal bei manchen Obstartikeln knapp werden könnte oder dass sogar ein Produkt ganz fehlt. Das könnte dann daran liegen, dass Deutschland einen großen Teil der Einfuhren bei Obst und Gemüse aus anderen Ländern bezieht.

Fakt ist, dass immer dann eine Knappheit herrscht, wenn ein Angebot deutlich niedriger ist als die Nachfrage der Kunden und Kundinnen. Dazu kommen noch die seit Jahren immer trockeneren Sommer in ganz Europa, so dass in einigen Einführländern Wasser knapp ist. Es ist aktuell davon aus zu gehen, dass die meisten Obst– und Gemüseprodukte wohl zu kaufen sind, jedoch zu höheren Preisen und mit weniger Mengenangeboten. Verbraucher und Verbraucherinnen müssen in 2023 weiter damit rechnen, zukünftig mehr Geld für Frischeprodukte auszugeben.

Kilo- oder Literpreise vergleichen….

Es lohnt sich also, beim Einkauf im Discounter oder Supermarkt genau hinzuschauen und auch immer die Kilo- oder Literpreise zu vergleichen. Am günstigsten ist es immer noch, Obst und Gemüse zu kaufen, die gerade Saison haben oder vor Ort wachsen.

Was haltet ihr von diesem spannenden Thema? Bitte schreibt uns indes eure Meinung auf Supermarkt Inside.

Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

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