Non Food

Nonfood verliert weiter an Boden.

Dieser Beitrag ist Teil 11 von 13 in der Serie Non Food

HDE warnt vor weiteren Ladensterben in 2023 – Nonfood verliert weiter dramatisch an Boden auch die Flächen im LEH unter Druck.

Die gesamte Nonfood– Branche hat seit Jahren große Probleme. Seit fast drei Jahren folgt eine Krise auf die andere. Von der Corona– Pandemie mit viele geschlossenen Geschäften, über massive Störungen in den Lieferketten, Kostenexplosionen und auch harte Preisverhandlungen bis hin zu Liefer- oder  Bestellstopps mussten sich die Händler herumschlagen. Dazu auch noch eine extreme Kaufzurückhaltung bei den Konsumenten, seit den starken Preiserhöhungen bei Energie- und Lebensmittelkosten. So ist es verständlich, dass sich die Händler aktuell mehr mit Lagerbestandsabbau und Sortimentsbereinigungen beschäftigen. Dazu müssen die Kosten runter. Dass es im Nonfoodhandel schon länger stockt, sieht man auch daran, dass viele Händler im LEH ihre Nonfood- Sortimente herunterschrauben.

Auch der Hauptverband Einzelhandel (HDE) warnt vor Schließungen im gesamten Einzelhandel, vorrangig jedoch bei dem kleinbetrieblichen Nonfood-Fachhandel. In den stark durch die Auswirkungen der Coronapandemie geprägten Jahren 2020 bis 2022 sank die Zahl der Geschäfte pro Jahr um 11.000 und damit deutlich stärker, als in den Vorkrisenjahren 2015 bis 2019, wo dieser Wert bei jährlich 5.000 Betrieben lag. Für das laufende Jahr prognostiziert der HDE einen Rückgang der Anzahl der Läden von nun rund 9.000. 

Es gibt auch Gewinner im Nonfood- Handel.

Foto: Supermarkt-Inside

Während der LEH sein Nonfood- Angebot zurückschraubt, kommen immer mehr andere Wettbewerber zum Zug. Besonders Unternehmen wie Pepco, Action oder auch Woolworth treiben ihre Expansionen weiter voran. Besonders durch die günstigen Preiseinstiegssortimente gewinnen hier aktuell viele Nonfood- Discounter. Ein sehr positives Beispiel ist Woolworth. Allein in diesem Jahr will der Non-Food-Händler 100 neue Filialen in Deutschland eröffnen. Insgesamt hat Woolworth dann fast 600 Läden und will noch bis 1000 Standorte aufrüsten. Eine ähnliche Erfolgsgeschichte kann Action verzeichnen, der als internationaler Discounter hauptsächlich Non-Food-Produkte vertreibt.

So wird es zukünftig schwerer für den LEH, seine Nonfood- Sortimente breiter anzubieten. Die Kunden und Kundinnen greifen verstärkt zu Artikeln im Preiseinstiegsbereich und ob sich dies kurzfristig ändern sollte, bleibt zu bezweifeln. Wenn der LEH jedoch hier weiter kommen will, muss er sich mehr denn je auf die Wünsche und Bedürfnisse der Verbraucher und Verbraucherinnen stützen. Bestes Beispiel war vor kurzem die Retro- Textil- Aktion von LIDL, die schon sehr schnell ausverkauft war und genau den Nerv der Kunden und Kundinnen traf.

Circular Economy – Thema der Zukunft für Nonfood.

Foto: Supermarkt-Inside

Das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Die Politik will, dass Produkte nicht im Müll landen, sondern restlos verbraucht werden. Bei Lebensmitten kein so großes Problem, bei Nonfood sieht das schon schwieriger aus. Natürlich kann man zum Beispiel Elektroartikel reparieren lassen und solange nutzen, bis nichts mehr geht und zum Ende evtl. einzelne Bauteile noch recycelt werden können. Viel Aufwand mit hohen Kosten. Aber immer mehr Unternehmen testen mit verschiedenen Kreislaufmodellen.

Foto: Supermarkt-Inside

Der Unterschied auch zu Lebensmitteln, die ja meist bis zum Schluss verbraucht sind, ist, dass je länger der Lebenszyklus bei Nonfood ist, umso weniger Neuware benötigt wird. Bedeutet auch, weniger Neuwaren gleich weniger Umsatz und mehr Wettbewerb. Auch wenn die Politik mit seinen Zielen weniger Transport, weniger CO2, weniger Müll im Trend liegt, gilt es für die Nonfood- Händler mittelfristig, neue Lösungen und Anforderungen einer Circular Economy zu beschäftigen. Circular Economy ist ein regeneratives System, in dem Ressourceneinsatz und Abfallproduktion, Emissionen und Energieverschwendung durch das Verlangsamen, Verringern und Schließen von Energie- und Materialkreisläufen minimiert werden. Dies kann durch langlebige Konstruktion, Instandhaltung, Reparatur und auch Wiederverwendung erzielt werden.

Was haltet ihr von diesem spannenden Thema? Bitte schreibt uns indes eure Meinung auf Supermarkt Inside.

Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

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