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Neue Mehrwegquoten werden den LEH weiter belasten

Dieser Beitrag ist Teil 19 von 19 in der Serie Umwelt

Neue Mehrwegquoten müssen bis 2023 erfüllt sein. Bis 2030 sollen noch deutlich mehr Verpackungen in der EU recycelbar sein.

Alle Lebensmittelhändler beschäftigen sich mehr oder weniger bereits mit der neuen Regelung der Mehrwegquoten ab 2030. Aktuell wird in Ausschüssen darüber geredet, wie eine Umsetzung der ab 2023 geltenden Mehrwegquoten sinnvoll umzusetzen ist. In der EU sollen bis 2040 mindestens 15 Prozent weniger Verpackungen im Vergleich zu 2018 auf dem Müll landen. Bis 2030 sollen es 5 Prozent weniger sein, 10 Prozent bis 2035. Der Kompromiss sieht ab 2030 neben den Vorschriften für die Gastronomie unter anderem ein Verbot von Plastikfolien für Koffer in Flughäfen und von leichten Plastiktüten in Supermärkten vor. Verpackungen aus Papier und anderen Materialien bleiben hingegen weitestgehend erlaubt. Die Mitgliedsländer der EU sollen Pfandsysteme für Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen einrichten. Ziel ist, dass 90 Prozent dieser Getränkeverpackungen getrennt gesammelt werden. Länder, die bereits erfolgreich sammeln, sollen von der neuen Vorschrift ausgenommen sein. Bis 2030 sollen zudem mindestens 10 Prozent aller alkoholischen und alkoholfreien Getränke in wiederverwendbare Verpackungen abgefüllt sein. Aktuell gibt es für den Handel nur Szenarien, da viele Fragen noch offen sind. Zum Beispiel ist nicht geklärt, welche Gebinde das Geschäft später überhaupt zurück nehmen muss.

Norma, Penny und Netto bereits gut vorbereitet.

Im Heimatland Deutschland schaffen es die drei oben genannten schon heute, die ab 2030 geforderten 10 Prozent Mehrweganteil im Getränkesortiment zu erfüllen. Diese Zahl ist bereits durch die EU festgesetzt. Hier soll später sogar bis 2024 der Mehrweganteil von 40 Prozent verpflichtend werden. Für Edeka– Tochter Netto kein Problem, kommt der Discounter bereits heute schon auf einem Mehrweganteil von 50 Prozent bei seinen Getränken. Hier gibt es bereits eine effektive Zusammenarbeit mit regionalen Brauereien und Mineralbrunnen.

Auch Rewe- Tochter Penny ist auf einem guten Weg und hat seine Mehrweggetränke immer weiter ausgebaut. Rewe prüft jedoch auch immer sehr genau, in welchen Regionen und Standorten die Ausweitung von Mehrweg Sinn macht. Der Aufwand rechnet sich nur, wenn auch in den Filialen gute Absätze erreicht werden können. Der Preis spielt, wie bei fast allen Lebensmitteln, auch hier die entscheidende Rolle. Lidl hingegen kann sich wohl der Mehrwegpflicht entziehen, da hier auch die Mehrwegquoten von Kaufland mit hinzu gerechnet werden. Dazu kommt auch noch, dass Lidl bereits eine sogenannte Kreislaufflasche eine Verpackung entwickelt hat, die problemlos hinsichtlich der Umweltauswirkungen mit Mehrwegsystemen mithalten kann.

Auch Aldi ist auf einem guten Weg.

Aldi Süd testet in der Region Aachen bereits ein kleineres Mehrwegangebot. Hier kann man sich die Erfahrungen der österreichischen Schwestergesellschaft Hofer einholen die sogar schon Eigenmarken- Säfte in der Mehrweg- Glasflasche anbietet. Insgesamt stellt die 10- Prozent- Quote keine allzu große Hürde dar. 

Man geht davon aus, wenn Aldi zum Beispiel ein absatzstarkes Bier oder/ und ein bekanntes Mineralwasser in Mehrweg anbietet, die geforderte Quote schon zu erreichen ist. Wichtig ist immer hierbei, dass die Prozesse und Abwicklungen besonders in der Leergut- Rückführung so kostengünstig wie möglich, zu organisieren ist. Die Kosten sind in den letzten Jahren in der gesamten Logistik angestiegen, so dass immer mehr in automatische Sortieranlagen investiert wird. Rewe arbeitet deshalb auch mit dem Getränke- Profi Trinks eng zusammen.

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