Netto-News

Netto schmückt sich mit fremden Logos

Dieser Beitrag ist Teil 37 von 82 in der Serie Discounter

Immer wenn der Hunger kommt

Snickers prägte diesen Slogan Anfang des letzten Jahrzehnts. An die Werbung erinnerte sich der Netto Discounter aber noch rechtzeitig, bevor der Hunger kam. Denn mit einer zweiwöchigen großen Kampagne knallte der Edeka Discounter die Logos verschiedener Markenhersteller auf Außenwerbungen und ersetzte geschickt die Herstellernamen mit der Netto. Neben Snickers sind auch noch viele andere Marken dabei. Aus Coca Cola wird einfach Netto Netto oder aus Dr. Oetker eben Dr. Netto. Auch Ferrero mit Nutella, Nestle mit Maggi oder Beiersdorfs Nivea wurden flucks in Netto Schriftzüge umgewandelt. Abgesprochen war nach unseren Informationen diese Kampagne mit den Rechteinhabern nicht. Natürlich setzt auch Netto Marken Logos in der Handelswerbung regelmäßig eingesetzt, aber selbstverständlich nur im Original.

Markenkampf im Discount mit Logos

Als Aldi seine große Markenlistungswelle vor rund 5 Jahren gestartet hat, stand die Marke wieder richtig im Fokus der Discounthändler. Lidl, Penny und früher auch Plus haben immer in unterschiedlichen Dimensionen Marken gehandelt und Werbungen in Flyern oder Plakaten geschickt integriert. Aber immer mehr Markenlistungen bei Aldi hat die Konkurrenz aufgestachelt. Und jetzt auch noch verstärkt Werbung beim Leader. Das ist doch fast unanständig. Lassen diese Mülheimer und Essener die Vorherrschaft der Anderen nicht einfach in Ruhe. Nein, Aldi wildert in den Rechten von Netto und Co. Aber jetzt zeigt Netto mal wieder, dass sie dieses Feld nicht kampflos dem Aldi überlassen wollen. Sie holen zum großen Schlag aus und lassen die Markenartikelindustrie ganz schön bedröppelt aussehen. Wie wilde Tiere wird das Terrain markiert. Wen interessiert Recht und Gesetz?

Einkaufsmacht begrenzt harte Maßnahmen

Die Edeka ist wohl das Größte unter Deutschlands Schwergewichten. Die Markenartikelindustrie braucht für einen gesicherten Erfolg die Hamburger und in deren Folge auch dessen Discountableger. Wer soll da mit gezücktem Schwert seine Markenrechte verteidigen wollen. So ein bisschen lustig anmutende Spielereien taugen eigentlich nicht für mahnende Finger. Außerdem ist kollektives Leid ist auch nur halbes Leid. In ein paar Wochen wird darüber wohl nicht mehr gesprochen. Die Marktmacht solcher Handelsriesen ist selbst für die etablierten Produzenten zu stark. Wenn vielleicht auch noch eine weiterer Verteilungskampf durch schwächelnde Großflächenanbieter einsetzen sollte, kann sich die Industrie schon mal warm anziehen. Da geht es dann nicht mehr um profane Markenrechte, sondern um Einkaufspreise und Geld. Am Besten immer brav Ja sagen. Ist doch lustig, oder?

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Bilder: Archiv Supermarkt Inside  Beitragsbild: Collage – Supermarkt-Inside

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