Netto-News

Netto begräbt seinen digitalen Traum

Dieser Beitrag ist Teil 13 von 69 in der Serie Netto

Netto legt seine Digital Pläne ad acta

2020 sollte DAS Jahr für Netto Digital werden. Das Management verkündete selbstbewusst, sogar dem Internet-Riesen Amazon Konkurrenz machen zu wollen. Dafür entwickelten die E-Verantwortlichen der Edeka-Tochter neue, verkaufsfördernde Ideen. Der Einkauf im Netz sollte sich vor allem für Gruppen-Einkäufe lohnen. Dazu kam der Plan, das online Waren-Sortiment zu verkleinern. Mit einem kleinen aber feinen Preishammer-Sortiment wollte der Händler vor allem die Schnäppchenjäger an sich binden. Auf diese Weise wollte sich Netto.de vom  Marktführer Amazon weiter abgrenzen. Doch zu früh gefreut. Vom erwarteten Erfolg ist wenig zu sehen.

Abgang: Online-Manager gehen zur Konkurrenz

Netto hat den digitalen Strategie-Wechsel momentan auf Eis gelegt. Der Hauptgrund dafür sind personelle Verluste in der Online Abteilung. Denn nicht nur der Digital-Chef Philipp Götting hat bereits am Anfang des Jahres seinen Hut genommen. Auch der Chief Technology Officer hat hingeschmissen. Er arbeitet mittlerweile für den Konkurrenten Aldi Nord. Ihm folgte rund ein halbes Dutzend weiterer Digital-Fachkräfte. Dabei hat besonders der Abgang von Götting eine schmerzhafte Lücke hinterlassen. Zumal er die Neupositionierung im Online Geschäft initiiert hat. Nun sitzen der Netto-Einkaufschef und der Marketingleiter in der Geschäftsführung der NeS GmbH. Das NeS Unternehmen ist für das Netto Online-Geschäft zuständig. Intern wird bemängelt, dass die Edeka Zentrale anscheinend nur wenig Notiz vom Online-Geschäft seines Discounters nimmt.

Wanted: Neuer Standort und Digital-Experten

Edeka übernahm mit Tengelmann auch dessen Online-Sparte, die damit ebenfalls unter die Ministererlaubnis gefallen ist. Und die lässt nur äußerst wenig Spielraum für Veränderungen. Demnach muss Netto die Betriebsstrukturen der einstigen Tengelmann E-Stores GmbH bis Ende 2021 beibehalten. Damit sind jedoch auch gewisse Probleme zwischen den Mitarbeitern vorprogrammiert. Denn mit der Übernahme trifft Discounter-Kultur auf Supermarkt-Mentalität.

Der Edeka Discounter sucht auch eine neue Bleibe für die NeS GmbH. Denn das bisherige Gebäude in Mülheim ist verkauft worden. Vielleicht ist Bottrop eine Option. Dort besitzt der Händler bereits eine Niederlassung mit Lager. Branchenkenner spekulieren außerdem mit der Netto Zentrale in Maxhütte-Haidhof. Zumal Netto neue Jobs im Digitalbereich vor allem für seine Zentrale in Bayern ausschreibt. Dabei wird der Händler seine Angebote so attraktiv wie möglich gestalten müssen. Denn die Erfahrung hat gezeigt, dass der Standort Waldhütte-Haidhof von Digital-Experten nicht gerade überrannt wird.

Während das Online Geschäft bei manchen Händlern boomt, wird es bei anderen Unternehmen vernachlässigt. Wie seht ihr die Entwicklung der Internet-Käufe? Schreibt uns eure Meinung hier auf Supermarkt Inside oder bei uns auf Facebook

Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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