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Jeder Fehler ist ein Skandal –
so erscheint es auch heute noch in vielen Führungsdialogen. Lange Dialoge kreisen endlos um irgendetwas, was der Mitarbeiter hätte besser machen können: Mehr bestellen… weniger bestellen… hier vorziehen… dort spiegeln…
Bewegt man sich, auch in 2017, im LEH, bekommt man den Eindruck, dass die Aufgabe der zahllosen Besucher eines Marktes darin besteht, den Marktleiter bei Fehlern zu erwischen – und ihm diese natürlich unter die Nase zu reiben. Ob Verkaufsleiter, Bezirksleiter, Geschäftsführer und wer noch alles zu Besuch kommt im Laufe der Zeit, sie finden alle etwas zu kritisieren. Kommen sie gemeinsam, gibt es gelegentlich eine Kritikeskalation – jeder will zeigen, dass er noch mehr entdeckt hat als der andere.
Wenn man die Perspektive wechselt, ist nicht der jeweilige Fehler der Skandal – sondern die Fehlerorientierung der Führungskräfte. Stellen Sie sich einmal vor, im Sport würde ein Coach oder Trainer heute noch in dieser Weise seinen Schützling „fördern und unterstützen“! „Dies war falsch, jenes war schlecht – tu dies nicht, und lass das!“ Was meinen Sie, wie wirkungsvoll dies wäre, und zwar auf den Ebenen des Könnens ebenso wie des Wollens?
Stichwort Können:
Wenn ich nur gesagt bekomme, was ich nicht richtig mache, lerne ich nicht wirkungsvoll und effektiv. Wenn der Tennisspieler sich ausmalt, jetzt auf keinen Fall einen Doppelfehler zu machen – landet der Ball ganz sicher im Netz.
Stichwort Wollen:
Wenn man an mir nur herum nörgelt, macht es mir ganz sicher keinen Spaß, meine Arbeit gut zu erledigen. Was genau sollte mich denn motivieren? Selbst Topleuten fällt es schwer, unter ständiger Kritik ihre Selbstmotivation aufrecht zu erhalten – und wir reden ja hier über einfache Menschen in den Märkten!
Wenn wir als Unternehmen motivierte und kompetente Mitarbeiter möchten, die täglich mit Begeisterung Spitzenleistungen abliefern, dann wird es Zeit, uns am Sport zu orientieren. Lassen Sie uns ab heute nach den Spitzenleistungen suchen und diese fördern!
Und jetzt haben wir ans Loben noch nicht einmal gedacht, denn der Platz ist zuende.
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