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Feneberg-Sanierung kostet offensichtlich 80 Mio. Euro
Seit 2017 ist das Allgäuer-Familienunternehmen Feneberg der größte Kunde der Edeka Südbayern. 2017 wird aus den ehemaligen Kooperationspartnern ein vollwertiger Edeka Kaufmann. Dazu gehören alle Rechte und Pflichten und eben auch die Aufstellung im Ranking der Edeka-Selbständigen. Und kaum sind die Kemptener dabei, schon steht die Edeka-Händler-Rangliste Kopf. Die Unternehmensinhaber Feneberg freuen sich über Platz 1 und blicken stolz auf einen Umsatz von ca. 37o Millionen Euro Brutto-Einzelhandelsumsatz der maßgeblich von den Supermärkten Feneberg und dem Verbrauchermarkt Kaufmarkt generiert wird.
Jedoch ist Umsatz nicht alles
Das Unternehmen hat Probleme mit dem Ergebnis. Riesige Pensionsrückstellungen drücken massiv auf den Ertrag. Um trotzdem investieren zu können, wird die Firma nun gründlich umgebaut.
Die Geschäftsführung hat die 3200 Mitarbeiter des Unternehmens darüber informiert, dass sie an einem „Zukunftskonzept“ arbeiten. Um diese bedeutende Aufgabe bewältigen zu können wurde externe Unterstützung in das Unternehmen geholt.
Die beliebte regionale Supermarktkette hat nämlich ein Problem: Es fehlt Geld, um notwendige Investitionen für den Wandel des Unternehmens finanzieren zu können.
Offensichtlich sind die Ergebnisse der letzten Geschäftsjahre deutlich negativ ausgefallen. Auffällig an der Bilanz soll wohl die Summe von Pensionsrückstellungen mit ca. 66 Millionen Euro bei einem Umsatz von 370 Millionen sein. Dieser Betrag, den das Unternehmen für die Anwartschaften der Mitarbeiter auf Betriebsrenten zurückstellen muss, wird von Jahr zu Jahr noch immer höher.
Feneberg macht sich nun Fit für die Zukunft
Das Unternehmen hat mittlerweile deutliche Maßnahmen zur Ergebnisoptimierung eingeleitet, ein Sanierungskonzept ist Freigegeben, die Einschnitte sind jedoch schmerzhaft, aber die Mitarbeiter (97%) haben wohl den Gehaltsreduktionen zugestimmt. Und unterstreichen damit die Loyalität zum Arbeitgeber deutlich.
Je nach Verdienst müssen sie auf Beträge zwischen 3,2 und 4,3 Prozent ihres Bruttogehalts verzichten (die unterste Einkommensstufe und Auszubildende sind hier aber ausgenommen).
Das Online-Geschäft mit der Tochter Freshfoods war teuer und wurde beendet.
Die Modernisierung der Fleischfabrik ist nun für 35 Millionen Euro abgeschlossen worden, demzufolge ist hier mit neuer Ertragskraft zu rechen.
25 bis 30 Millionen Euro will Feneberg in neue Märkte, die Modernisierung bestehender Filialen und die Digitalisierung interner Prozesse investieren um am Markt weiter agil operieren zu können.
Edeka gibt auch Geld
Da Feneberg seit zwei Jahren Genossenschaftsmitglied der Edeka ist können die Allgäuer-Kaufleute wohl mit Unterstützungen aus dem großen Genossenschaftlichen Edeka-Geldtopf rechnen. Expansionsvergütungen oder allgemeine Jahresrückvergütungen können da für frisches Geld sorgen.
Die Gebrüder Feneberg können definitiv froh sein, dass es 2017 noch gelungen ist, rechtzeitig unter den Schutzschirm des größten deutschen Händler Edeka gerutscht zu sein.
Was haltet ihr von dieser Entwicklung und von der Bereitschaft der Belegschaft Gehaltseinbußen zu akzeptieren?
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Bilder: Archiv Supermarkt-Inside