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Arbeitsmarkt erholt sich nach dem Lockdown- dadurch weniger Bewerber und neue Mitarbeiter im Handel. Die Branche steht unmittelbar vor dem Weihnachtsgeschäft, vor riesigen Herausforderungen!
Die Situation ist:
Für das dritte Quartal 2021 meldet die Agentur für Arbeit rund 36 Prozent mehr offene Stellen im Lebensmittelhandel als ein Jahr zuvor. Die absolute Zahl 3 700 erscheint auf den ersten Blick sehr klein, bildet aber nur einen Stichtagswert ab und den Anteil der Stellen, die über die Arbeitsagentur gesucht werden (ca. 45 Prozent). Bei den kommerziellen Stellenportalen, wie u.a. Stepstone wurden im August 2021 ca. 55 Prozent mehr Anzeigen für Verkäuferinnen und Verkäufern im Handel geschaltet, als vor der Krise.
Mitarbeiterengpässe spitzen sich aktuell zu. Vielerorts fehlen Mitarbeiter, um Regale schnell wieder auffüllen und die Schlangen an den Kassen möglichst kurz und auf Abstand halten zu können. Der Handel sucht händeringend Personal, das ist die aktuell bedenkliche Lage.
Viele Branchen erholen sich, u.a. hat die Gastronomie ca. 58.000 Mitarbeiter neu eingestellt. Im Einzelhandel wächst eher die Angst, dass sich Personallücken noch mehr ausweiten. Die Angst ist berechtigt, haben die Bewerber jetzt mehr Alternativen für ihre Jobsuche. Im Lockdown konnten noch viele Stellen mit Leuten aus der Gastronomie und Hotellerie gedeckt werden, die jetzt eben wieder in ihren „alten“ Job zurück gehen. Ein großes Problem sind besonders die Bedientheken bei Fleisch, Käse, Wurst und Fisch.
Neue Mitarbeiter – Imageproblem des Handels
Dazu kommt noch ein Imageproblem des Handels. Natürlich haben auch andere Branchen Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden und zu halten. Allerdings hat der Einzelhandel einen schwereren Stand. Zum einen das nicht gerade überdurchschnittliche Gehalt, obwohl viele Händler nach Tarif oder mehr zahlen. Dazu unattraktive und unbeliebte Arbeitszeiten.
Der Einzelhandel gelte unter jüngeren Menschen nicht unbedingt als „cool“. Motivierten Nachwuchs zu finden, sei deshalb überdurchschnittlich schwierig.
Unklar auf jeden Fall, wie sich das Problem der Personalnot lösen lässt. Die Rewe- Gruppe hatte Anfang des Jahres Sondierungsgespräche mit Arbeitnehmervertretern, um mit einem „On-Top-Tarifvertrag“, die betriebliche Altersvorsorge für die Mitarbeiter in den Regiemärkten von Rewe und Penny in Deutschland zu verbessern. Zum Abschluss gebracht wurden die Sondierungen bisher aber offenbar nicht. Tegut feilt derzeit am neuen Arbeitgeberauftritt, um in Expansionsgebieten bekannter zu werden
Der Rewe- Händler Budnik aus Dortmund, ist bei Flüchtlingsorganisationen vorstellig geworden.
Der Rewe- Händler Budnik aus Dortmund, ist bei Flüchtlingsorganisationen vorstellig geworden. Problem hier ist die fehlende Sprachkenntnis der Menschen, um z.B. an Bedientheken, einen wirklich guten Job zu machen, so der Händler. Denn besonders die Bedientheken sind eine wichtige Abgrenzung zu den Discountern.
Es ist fest zu stellen, dass sich der Handel noch mehr um Mitarbeiter „bemühen“ muss, als in der Vergangenheit. Hier müssen auch neue Wege begangen werden.
Social-Media-Kanäle wie Xing und Linkedin, aber auch Facebook spielen heute eine wichtige Rolle bei der Rekrutierung neuer und junger Mitarbeiter.
Facebook (Facebook Adverts) und Google (Google AdWords) bieten zudem die Möglichkeit, Anzeigen für Ihr Unternehmen zu buchen.
Jederzeit könnt ihr auch gerne bei uns auf Supermarkt-Inside euer Team suchen, denn hier bei uns lesen tausende Mitarbeiter des LEH,s täglich unsere Berichte.
Persönliche Kontakte sind immer noch mit am wichtigsten. Gerade Kleinbetriebe rekrutieren immer noch einen großen Teil ihrer neuen Mitarbeiter im Kreise von Geschäftspartnern, Freunden, Bekannten und Familienmitgliedern. Aber auch für größere Unternehmen lohnt es sich, auf die Netzwerke der eigenen Mitarbeiter zurückzugreifen. Dazu macht es Sinn, jährliche Befragungen mit den eigenen Mitarbeiter durch zu führen, was Ihnen an ihrer Tätigkeit gefällt und was noch zu verbessern ist.
Auch ein Praktikum kann helfen. Viele Schüler und Studenten sind gern bereit, in einem Unternehmen ein Praktikum zu absolvieren oder eine Arbeit für die Universität verfassen. Viele Unis suchen die Nähe zu Firmen, um möglichst praxisnah auszubilden.
Es bleibt zu hoffen, dass der Handel hier neue Wege geht und auch alles tut, sein eigenes Image weiterhin aufzuwerten. Alle sind hier gefordert.
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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside