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Metro Eigentumswechsel naht

Dieser Beitrag ist Teil 1 von 18 in der Serie Metro

Die Gründerjahre

Erst 56 Jahre ist es her, als in einem Essener Vorort die erste Metro eröffnet wurde. Ein SB Großmarkt, wie es ihn bis zu diesem Zeitpunkt in Deutschland nicht gab. Gründungsgesellschafter waren die zwei Brüder Ernst Schmidt und Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck, die zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere hundert Spar Märkte belieferten.

Die ehemaligen Interspar Märkt in Deutschland heißen heute Real.

Der SB Großhandel oder Cash und Carry war in den Jahren zuvor aus Amerika nach Deutschland eingewandert. Ratio war einer der ersten, die dieses Konzept bei uns einführten. Bereits kurze Zeit später wurde Otto Beisheim Alleinverantwortlicher Geschäftsführer. Durch sein Verhandlungsgeschick kam mit Eröffnung des dritten Marktes eine weitere Unternehmerfamilie mit an Bord, Franz Haniel. Die drei Alteigentümer hatten vereinbart, dass der Stimmenanteil zusammen über 50 % bleiben muss. Bis 2014 blieb dies auch der Fall, zeitweise hatten die drei bis zu 70% der Firmenanteile.

Die Umverteilung

Der erste große Verkauf dieser Big 3 kam dann im August 2018. Haniel verkaufte 7,3% der Unternehmensanteile an EP Global Commerce der beiden osteuropäischen Unternehmer Daniel Křetínský und Patrik Tkáč. Der alte Vertrag war einmal. Weitere 15,2% kommen jetzt dazu. Die im letzten Jahr erteilte Option wurde somit realisiert. Haniel soll davon gesprochen haben, dass die von Křetínský gebotenen 16 Euro je Stammaktie deren Erwartungen voll entsprächen. Ob nun 16 € oder wie auch des Öfteren genannt 15,50 € bezahlt wurden, ist uns nicht bekannt. Es sind aber mindestens 850 Mio. € zusammen gekommen. Kommt die Mehrheitsübernahme nicht zu Stande, reduziert sich der Kaufpreis um 50 Mio., abzüglich Dividenden. Trotz kräftigem Abraten des Metro Vorstands und diverserer Schutzgemeinschaften wächst der neue Großaktionär nun deutlich. Statt bisher angepeilten 60 % Anteile sollen es sogar fast 70% am Ende des Deals werden.

Ehemaliger Real in München, seit Jahren geschlossen.

Demzufolge will Kretinsky die Metro ganz allein besitzen und mit dieser Zustimmung hatte Kretinsky allerdings ohnehin fest gerechnet und die Haniel-Aktien in seinem unlängst verbreiteten Zwischenergebnis bereits verbucht: Er halte 32,7 Prozent, hatte er bei der Vorlage des offiziellen Übernahmeangebots vor gut einer Woche erklärt. Es gelte aber nur bei Erreichen einer Mindestschwelle von 67,5 Prozent, lautet seine Bedingung. Kretinsky will die Metro mittelfristig allein besitzen und den MDax-Konzern von der Börse nehmen. Das kündigte er in seinem offiziellen Angebotsprospekt an.

Der Lebensmittelhandel vor großen Veränderungen

Insbesondere Großflächen, wie Real, Kaufland oder Globus zählen in Deutschland nicht mehr zu den Cash Kühen. Alle großen Player haben in dieser Kategorie in den letzten Jahren kräftig Federn gelassen. Bis 2007 war Metro für Haniel ein Dukatenesel. Im Schnitt 16% Rendite soll Metro jahrzehntelang abgeworfen haben. Dann ging es allerdings dick ins Minus. Auch de EP Global Commerce steht letztendlich vor diesem Problem. Die Lösungsansätze kennen wir nicht. Unsere Vermutungen haben wir aber bereits in unserem letzten Bericht zu diesem Thema geäußert. Wir halten euch auf jeden Fall über die Entwicklungen zu diesem spannenden Thema auf dem Laufenden.

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Bilder: Archiv Supermarkt Inside

 

 

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