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mein real: Weg ist nun frei für die Insolvenz in Eigenverwaltung.

Dieser Beitrag ist Teil 53 von 61 in der Serie Real-Deal

REAL: Eine wechselvolle Geschichte geht nun zu Ende.

mein real in Bremen Stuhr / Foto: Supermarkt-Inside

Nun ist es auch amtlich. Das Amtsgericht Düsseldorf hat nun dem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für die verbliebenen rund 60 mein real– Filialen zugestimmt. Betroffen sind rund 5.000 Mitarbeitende. Deren Gehalt trägt nun zunächst die Bundesagentur für Arbeit. Mit der Steuerung des Verfahrens hat die Real-Geschäftsführung die Sanierungskanzlei Wellensiek beauftragt. Mit Prof. Dr. Markus Stadler, Friedrich Birnbreier und Dr. Paul Abel treten drei Partner der Sozietät  als Generalbevollmächtigte in das Unternehmen ein, zudem übernimmt Senior-Partner Alfred Hagebusch die Gesamtkoordination des Verfahrens. Zum vorläufigen Sachwalter hat das Amtsgericht Düsseldorf Dr. Christian Gerloff von der Kanzlei Gerloff Liebler bestellt. Ziel des Verfahrens sei es, die verbliebenen Real-Standorte an wettbewerbsstarke Unternehmen zu veräußern, um auf diesem Weg möglichst viele der Arbeitsplätze und die Objekte langfristig zu sichern.

Immerhin verfügt Real noch über einige attraktive Standorte. Zunächst läuft der Geschäftsbetrieb „normal“ weiter und die Belieferung ist aktuell auch über die Rewe- Gruppe gesichert. Zukünftig ist es auch vorstellbar, dass die Rewe einige der Real- Märkte übernimmt. Gerloff ist kein Unbekannter, hatte er doch bereits als Sanierungsgeschäftsführer bei der Rudolf Wöhrl AG gearbeitet und für die Adler Modefilialen von Gerry Weber.

Eine wechselvolle Geschichte geht zu Ende.

mein real in Bremen Stuhr / Foto: Supermarkt-Inside

Vor ca. drei Jahren hatte die SCP Group, ein Investor mit ursprünglich russischem Hintergrund, die Real GmbH mit damals 276 Märkten von dem börsennotieren Großhandelsunternehmen Metro erworben und rund 160 Standorte an neue Betreiber veräußert. Käufer waren u.a. Edeka, Rewe, Kaufland und auch Globus St. Wendel. Rund 50 Märkte wurden geschlossen. Die verbleibenden Stores gingen im Juni 2022 in einem Bieterverfahren an die Frankfurter Unternehmerfamilie Tischendorf. Im Mai 2023 kaufte SCP sie jedoch wieder zurück. Die Umsatz- und Ertragsentwicklung hatte sich leider nicht wie erhofft entwickelt. Trotz umfassender operativer Verbesserungen konnten zuvor getroffene fehlgeleitete operative Managemententscheidungen nicht schnell genug korrigiert werden.

Etwas Unmut gibt es allerdings durch Verdi NRW, da man hier darüber verärgert ist, dass die Beschäftigten „die Zeche für das Missmanagement der Geschäftsführung zahlen“ müssen. Denn bei Schließungen während einer Insolvenz betrügen die Kündigungsfristen maximal drei Monate. Bei Schließungen und dem Gang in die Arbeitslosigkeit seien Abfindungen auf maximal 2,5 Monatsgehälter begrenzt.

mein real: Insolvenz in Eigenverwaltung…

mein real in Bremen Stuhr / Foto: Supermarkt-Inside

Die nun genehmigte Insolvenz in Eigenverwaltung ermöglicht es, den Geschäftsbetrieb aufrecht zu halten und gleichzeitig auch mit möglichen Käufern über Übernahmen zu verhandeln. Das Führungsmanagement um CEO Bojan Luncer bleibt erst einmal dabei, um das operative Geschäft weiter zu führen. Ein Vorteil aktuell für SCP ist auch, dass man nun durch die Insolvenz drei Monate lang Personalkosten einsparen kann, da diese Kosten von der Agentur für Arbeit übernommen werden. Es bleibt nun für alle Beteiligten zu hoffen, dass man kurzfristig Käufer findet, um noch einige der ehemals umsatzstarken Real- Märkte zu retten.

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Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

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