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Mehrwertsteuersenkung führt zu intensivem Preiskrieg 

Dieser Beitrag ist Teil 44 von 82 in der Serie Discounter

Preiskrieg zwischen Aldi und Lidl – Duell mit vergleichender Werbung…

In der aktuelle Werbung bringen die beiden großen deutschen Discounter sogar vergleichende Werbung zum Einsatz. Lidl kommuniziert einen Warenkorb mit verschiedenen Produkten zu einem Gesamtpreis von 92,39 €. Dieser soll 11,07 Euro günstiger als beim maßgebliche Wettbewerber Aldi sein. Die Aldi Geschwister vergleichen sich mit Lidl und informieren die Kunden und den Wettbewerb, dass Aldi knapp 9 Euro günstiger ist als Lidl. Somit ist eine neue Dimension der Auseinandersetzung eröffnet.

Mehrwertsteueresenkung sorgt für weiter fallende Preise

Seit dem 22.6. haben die ersten Discounter die Preise reduziert – mehr als eine Woche vor dem eigentlichen Stichtag am 1. Juli. Demzufolge wurden an den Regalen in den Filialen bei sehr vielen LEH-Händlern deutliche Preissenkungen ausgelobt. Lidl ging hier in die Vorreiterschaft, die Reaktionen der großen Wettbewerber ließen nicht lange auf sich warten. Erzrivale Aldi legte flott nach. Der Discount-Primus aus NRW senkte die Preise von Samstag an nicht wie vom Gesetzgeber vorgegeben nur um 2%, sondern sogar um 3%.

Zusätzlich abgerundete Preise unterstreichen die Leistung

Rossmann ging ebenfalls flott auf 3% Rabatt und unterscheidet demzufolge nicht zwischen dem Normal- und ermäßigten Steuersatz. Viele weitere Händler runden eine Vielzahl der Produkte nach Abzug der steuerlichen Vorteile – zugunsten der Kunden ab, die Edeka-Discount-Tochter Netto rundet sogar alle Preise ab. Die Rewe und Edeka haben die Mehrwertsteuersenkung ebenfalls realisiert und zusätzliche Rabattsysteme für die Kunden entwickelt.

Preiskrieg im Einzelhandel

Für verschiedene Handelsexperten kommt es nicht überraschend, dass sich der Preiskampf im deutschen LEH ausgerechnet jetzt zuspitzt. Denn diese Situation bietet den Händlern eine deutliche Chance das Preisimage weiter zu profilieren. Offensichtlich werden jetzt fast alle Marktteilnehmer in die Situation gedrückt, ihre Preise weiter zu senken.

Werbepower…

Wenn wir uns die derzeitigen Werbeauftritte in der Branche anschauen ist sehr gut zu erkennen, dass die großen Player hier zur Zeit keinen Schritt zurück weichen werden. Denn die Corona-Krise hat die Kundschaft im ganzen Land verunsichert und die Manager des Lebensmittelhandels wollen auf keinen Fall das durch sinkende Kundennachfrage die großen Handelsunternehmen in Schwierigkeiten geraten. Hoffentlich werden hierbei nicht die letzten deutschen mittelständigen Lebensmittelhändler zwischen den Großen zerrieben.

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside/Fotos der Werbungen von Lidl, Aldi Süd, Rewe, Edeka, Netto KW28/2020

 

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