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Mehr Umsatz im LEH durch Kunden mit Migrationshintergrund

Dieser Beitrag ist Teil 8 von 22 in der Serie Besondere Handelsformate

Mehr als 23,0 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund lebten 2022 in Deutschland

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel legt einen immer größeren Fokus auf Kundengruppen mit Migrationshintergrund. Offensichtlich haben sich die Manager in den Einkaufsbereichen der großen Handelsunternehmen immer mehr mit dieser Kundengruppe beschäftigt. Der Grund dafür ist, dass mittlerweile ca. 26% der in Deutschland lebenden Menschen einen Migrationshintergrund aufweisen. Davon haben 13,6%  einen deutschen Pass oder sind in Deutschland geboren. Die starke Flüchtlingsbewegung der letzten Jahre hat die Zahlen weiterhin steigen lassen. Demzufolge leben in Deutschland heute mittlerweile 12,4% Ausländer. Des Weiteren sind die Deutschen normalerweise ein aktives Reisevolk und bringen von den vielen Urlauben (in der Vor-Coronazeit) reichlich Rezepte mit, die man nun auch zu Hause gerne nachkochen möchte. Diese gesamte Situation führt dazu, dass im deutschen LEH die internationalen Sortimente rasant wachsen.

Eine bedeutende Kundengruppe wächst rasant: Der Handel hat reagiert!

Mittlerweile haben sich einige Großhändler und Agenturen darauf spezialisiert Sortimente aus allen Herrenländern zu importieren. Einer der größten Player in diesem Segment ist beispielsweise Suntat, die schwerpunktmäßig Spezialitäten aus der Türkei und den Ägäis in den deutschen LEH bringt. Oder auch die Firma Dovgan, welche sich auf Produkte aus der Balkan-Region und gesamt Russland spezialisiert hat. Allerdings gibt es auch noch viele weitere Agenturen, die das lohnende Geschäft mit der Internationalen Kundschaft für sich erkannt haben.

Die Vollsortimenter zeigen richtig Vielfalt

Edeka, Rewe, Kaufland, Globus und Real haben mittlerweile gigantische Platzierungen der internationalen Sortimente realisiert. Vor einigen Jahren waren es noch kleine Sonderplatzierungen, die die Kunden in den letzten Ecken der Märkte suchen mussten. Heute platzieren inzwischen sehr viele Supermärkte und SB-Warenhäuser schon große Warenlandschaften mit den internationalen Produkten. Auch die Verkaufspreise haben bereits den Exoten-Status verloren und befinden sich auf einem Niveau, dass diese für die Kunden auch bezahlbar sind. Denn viele Supermärkte die sich rein auf ethnische Sortimente spezialisiert haben gelten hier als mindest Benchmark.

Auch die Discounter machen mit

Aldi, Lidl, Penny, Netto und Co. haben ebenfalls diese neuen Segmente im Visier. In den regelmäßig stattfindenden Länderaktionen werden vielfältigste internationale Sortiment temporär gelistet und zu sehr guten Preisen an die Kundschaft weitergegeben. Die Top-Seller dieser Aktionen werden oftmals zügig in das Stamm-Sortiment aufgenommen. Besonders auffällig ist hier die Listungsstrategie bei Netto-Markendiscount, die inzwischen ein sehr leistungsfähiges internationales Sortiment anbieten.

Fazit:

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel hat einer bedeutende Kundengruppe wesentlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Demzufolge könnte es gelingen, die vielfältige Kundschaft auch für die großen Händler der Branche zu gewinnen.

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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