Umwelt

Mehr Plastikmüll in der Corona-Krise

Dieser Beitrag ist Teil 15 von 80 in der Serie Corona

Die Verpackungsabfallflut kommt 

Wegen der Corona-Krise sind viele Menschen daheim geblieben und die Restaurants sowie Kantinen waren geschlossen. Hinzu werden Gesichtsmasken, Einmalhandschuhe sowie Verpackung für Essen-to-go verwendet. Das Ergebnis ein enormes Aufkommen von Plastikmüll. Demzufolge wird viel Kunststoff verbraucht.

 

Mehr Plastikmüll in Privathaushalten

In Privathaushalten gibt es seit März etwa 10 % mehr Verpackungsabfall. Laut der Frankfurter Müllentsorgung steigt neben dem Plastik- und Verpackungsmüll auch der Bio-, Glas- und Restmüll in privaten Haushalten. Somit auch eine Zunahme des Hausmülls. Hingegen sank in den Jahren 2016 und 2017 der Verpackungsmüll im Privathaushalt im Vergleich zu 2015 deutlich, aber jetzt geht es leider wieder bergauf.  Zwar ist im Gewerbebereich weniger Müll angefallen, allerdings hat der Kunststoffmüll trotzdem deutlich zugenommen.  Grundsätzlich fällt allerdings in Sommermonaten mehr Abfall im öffentlichen Raum an. Somit wäre ein Anstieg in den kommenden Wochen nicht unbedingt auf die Corona-Krise zurückzuführen.

Abfallhierarchie auch während Corona 

Die Abfallhierarchie im Kreislaufwirtschaftsgesetz gilt grundsätzlich uneingeschränkt und unabhängig von der aktuellen Corona-Situation. Somit gibt es keine Empfehlungen zur umweltfreundlichen Umsetzung der Corona-Regeln. Demnach ist vorerst auf unnötigen Abfall zu achten. Es sollten also Gegenstände vermieden werden, die nur einmal oder für eine kurze Zeitspanne benutzt werden können. Allerdings ist Kunststoff grundsätzlich oft das meist verwandteste Material. Die große Herausforderung ist das nun die Millionen von Einwegmasken und weiteren Corona-Schutzartikeln ordnungsgemäß zu entsorgen. Ebenso hat der enorme Anstieg an Außerhaus-Verzehr zu einer großen Flut an Verpackungsresten, Pizzakartons, Bürgerschachteln etc. im allgemeinen Abfall gesorgt.

Recyceln fördern 

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert von der Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) für den Gastronomiebereich deutlichere Vorgaben. Es solle eine verbindliche Quote für wiederverwendbares Geschirr festgelegt werden. Mehrwegbecher und Mehrwegessensboxen wegen hygienischer Bedenken während Corona abzulehnen, sei nicht nachvollziehbar. Die Corona-Krise dürfe nicht zur Müll-Krise führen. Hinzu verlangt das Recyclingunternehmen „Der Grüne Punkt“ eine Förderung des Recycelns. Denn durch den extrem niedrigen Ölpreis und die Folgen der Corona-Pandemie werden alle Erfolge und Bemühungen des Recyceln von Plastik gefährdet.  

Seht ihr einen Zusammenhang mit der Steigerung des Plastikmülls und der Corona-Krise? Gibt es wohl eine Möglichkeit diese Steigerung zu reduzieren?

Schreibt gerne eure Meinung auf Supermarkt Inside oder bei uns auf Facebook.

Bilder: Archiv Supermarkt Inside

Serien Navigation<< Ausbildung durch Corona in Gefahr?Kaufleute verlieren temporär tolle Standorte >>

Trend

Nach Oben