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Hype um Handelsmarken lässt nach
Nielsen hat eine aktuelle Marktbewertung rund um das Thema Käse herausgegeben. Die Zahlen beziehen sich auf die zurückliegenden zwölf Monate bis KW 22/2019. Insgesamt gehen die Preise für fertig verpackten Käse aus dem Kühlregal immer noch leicht nach oben. Mit einem Plus von 1,8 Prozent stieg der Gesamtjahresumsatz auf 7,8 Milliarden Euro. Ganz egal ob Discounter, große oder kleine Verbrauchermärkte oder große Supermärkte. Sie alle konnten den Umsatz noch einmal steigern. Nur bei den kleinen Supermärkten lief es nicht so gut. Sie mussten ein Minus von 3,7 Prozent wegstecken. Dagegen lief es vor allem bei den kleinen Verbrauchermärkten richtig gut. Mit einem Plus von 5,6 Prozent konnten sie rund 83 Millionen Euro des Wertzuwachses in ihre Kassen lenken. Das entspricht nahezu 60 Prozent. Gleichzeitig konnten sie auch 3,4 Prozent mehr Menge verkaufen. Anders als beim Discounter, wo die Absätze gesunken sind. Das dürfte daran liegen, dass die Handelsmarken lange nicht mehr so ziehen bei den Kunden.
Handelsmarken verlieren gegen Marken
Der Absatz an Handelsmarken ist nämlich um 2,1 Prozent gesunken. Dafür wurde genau 2,1 Prozent mehr Markenkäse verkauft. Sicherlich machen sich die Markenlistungen bemerkbar, die neuerdings im Discounter ausgedehnt werden. Dazu kommen die vielen Aktionen, die Markenartikel interessant machen. Somit konnten 3 Prozent mehr Umsatz erlöst werden. Dabei sind alle Käsesorten gefragt. Absatzgewinne brachten Hart- und Schnittkäse sowie Feta mit allen Feta-Arten. Bei körnigem Frischkäse und geriebenem Käse lagen die Absatzgewinne sogar im zweistelligen Bereich. Die privaten Labels hingegen erzielten nur beim halbfesten Schnittkäse, dem geriebenen Käse und Mozzarella Absatzsteigerungen. Absolut gesehen beherrschen sie den Käsemarkt aber weiterhin mit knapp 60 Prozent Umsatz- und 70 Prozent Absatzanteil. Und Bio ist natürlich wie immer in allen Bereichen gefragt.
Bio-Produkte so oder so begehrt
Der allgemeine Trend um Bio-Produkte macht auch vor der Gelben Linie nicht halt. Es zeigt sich ein klares Wachstum, auch wenn die Kategorie SB-verpackter Bio-Käse noch in den Kinderschuhen steckt. Das Volumen ist um 22 Prozent gestiegen. Dabei stiegen die Umsätze um circa 19 Prozent auf über 243 Millionen Euro. Hauptgewinner sind dabei die führenden Discount-Vertriebslinien. Sie zeigen überdurchschnittliche Absatzgewinne bei den Bioprodukten. Und hier sind wir wieder beim Thema Handelsmarken. Denn im Bio-Bereich ist es genau andersrum. Mit 81 Prozent des verkauften Volumens an Bio-SB-Käse können die Handelsmarken gegen die Markenprodukte punkten.
Auf alle Fälle ist Käse bei den Kunden beliebt. Ob das am Trend zur vegetarischen Ernährung liegt, bleibt fraglich. Der Kilo-Preis steigt zumindest weiterhin. Im beschriebenen Zeitraum erhöhte er sich auf durchschnittlich 7,49 € für die Warengruppe SB-Käse. Was denkt ihr, wie sich der Trend rund um Marken und Handelsmarken bei der Gelben Linie weiter entwickeln wird? Schreibt uns eure Meinung auf Supermarkt Inside oder bei Facebook.
Fotos: Archiv Supermarkt-Inside