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Lidl USA lässt die Korken knallen

Dieser Beitrag ist Teil 33 von 177 in der Serie Lidl

100. Markt Lidl US

Lidl USA feiert die 100. Filiale – jedoch mit angezogener Handbremse

Lidl USA hat vor einigen Wochen seine 100. Filiale in der Kleinstadt Suwanee bei Atlanta eröffnet, mittlerweile ist auch schon die 101. am Netz. Obwohl die Zahl 100 etwas Magisches hat, verzichtete der Händler auf den in den USA so geliebten großen Auftritt mit Pomp und viel Tamtam. Einerseits hat ihm der nicht eingehaltene Zeitplan und die Corona-Seuche die Stimmung verhagelt. Andererseits steht das USA Management zusätzlich unter gewaltigen Druck. Die hohen Erwartungen der internationalen Zentrale belasten immer wieder die nationale Stimmung. Obwohl die Umsätze in der letzten Zeit ordentlich angezogen haben, schwächelt nach wie vor der Ertrag. Denn die Amerikaner kaufen aktuell vermehrt die Niedrigpreis-Produkte, was die Margen bekannter Weise stark belastet.

100. Markt Lidl US

Doppel-Spitze

Das Lidl USA Projekt hat bereits vielen Managern einiges an Schlaf gekostet. Sogar Vorstände und Geschäftsleitungsvorsitzende konnten in den extrem unruhigen Zeiten des Aufbaus nicht zu Ruhe kommen. Aktuell verfolgt Lidl einen neuen Plan.

Mit Roman Heini als Chairman und Johannes Fieber als CEO setzt die Schwarz-Tochter Lidl US auf eine sehr agile Doppel-Spitze. Die zwei Chefs bemühen sich aktiv darum, die Fäden des Unternehmens mit so wenig Reibung wir möglich aber auch eng abgestimmt zu führen. Aber eines ist den beiden Hauptakteuren bestimmt bewusst, der wirtschaftliche Durchbruch des erfolgsverwöhnten Unternehmen aus Neckarsulm muss am Horizont aller Expansionspläne sichtbar werden.

Lidl US

Neue Wege

Lidl USA hält sich an seinen Slogan “Rethink Grocery” und frischt seinen bisherigen Auftritt auf. Mit Ausnahme der 27 Best-Market-Filialen in New York setzte Lidl bisher auf Märkte, die nach dem gewinnbringenden Baukasten System gebaut wurden.

Doch jetzt verlässt der Händler die alten Pfade. Statt immer nur neu zu bauen, hat er alternativ in einem Einkaufszentrum die Fläche von einem liquidierten Bio-Laden übernommen. Der Laden brummt. Denn die amerikanischen Kunden kaufen gerade in der Corona-Zeit auch gerne in kleineren Läden ein, wenn Preise, Sortimente und Frische stimmen. Genau an diesen so wichtigen Themen haben die beiden Top-Manager in den letzten Monaten hart gearbeitet. Demzufolge konnte Lidl laut Insider Informationen, die Umsätze auf der Fläche, deutlich weiterentwickeln.

Die Gunst der stationären Kunden ist Lidl US besonders wichtig. Denn bis heute ist es dem Unternehmen noch nicht gelungen, gewinnbringend in das US Online-Geschäft einzusteigen. Demzufolge geht Lidl US ein komplettes und sehr wichtiges Kundensegment noch ab.

Lidl US

Hohe Kosten – hohe Erwartungen

In das USA Projekt fließen hohe Investitionensgelder. Von der Schwarz-Gruppe kommen zwar keine genauen Zahlen. Doch Handelsexperten halten eine Investitionssumme von ca. 1 Mrd. Euro für realistisch. Hohe Kosten haben hohe Erwartungen zur Folge. Um diesen gerecht zu werden, bedient sich der Neckarsulmer auch am Know-How von seinem Konkurrenten Aldi, der in den USA bereits seit vielen Jahren äußerst erfolgreich unterwegs ist.

Roman Heini, der ehemalige Deutschland-Chef von Aldi Süd, kennt die Erfolgsfaktoren. Zusammen mit Kendra Shaw, die bis 2017 die Regional-Chefin für die Bundesstaaten war, will Lidl USA den amerikanischen Markt weiter intensiv bearbeiten.

Bei Lidl US geht es offensichtlich erfolgreich in die nächste 100ter Runde. Wann wird die sympathische Doppelspitze mit dem gesamten US-Team wohl den 200. Markt eröffnen und wann folgen dann die ersten schwarzen Zahlen?

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Bilder: Archiv Supermarkt Inside/Veröffentlichungen Lidl US

 

 

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