Lidl-News

Lidl prescht nach Vorne

Dieser Beitrag ist Teil 3 von 44 in der Serie Mitarbeiter

Hunger nach Arbeitskräften

Schon seit einigen Jahren fordert Lidl die Einhaltung von Tarifverträgen all seiner Konkurrenten. Als Mitglied der Arbeitgeberverbände spricht sich der smarte Discounter gegen Tarifflucht aus. Lidl bittet mitunter eindringlich alle Wettbewerber, die Vorteile für die Beschäftigten im Lebensmitteleinzelhandel nicht zu vergessen. Diese Denke ist den meisten Insidern im LEH bekannt. Allerdings ist der permanent wachsende Personalbedarf in unserer Branche ein alltägliche Begleiterscheinung. Es kann nichts Schlimmeres passieren, als Streiks wegen zähflüssig verlaufender Tarifverhandlungen oder gar Mitarbeiterabwanderungen in andere Branchen. Die nächsten Tarifrunden stehen fast vor der Tür.

12,50 € Mindesteinstiegslohn

Lidl Deutschland setzt in der aktuellen Debatte um Mindestlohn und Niedriglöhne ein klares Zeichen. Zum 1. März zahlt das Unternehmen einen Einstiegslohn von mindestens 12,50 € pro Stunde. Selbst ungelernte Mitarbeiter oder geringfügig Beschäftigte und Aushilfen erhalten mindestens diese Summe. Bereits seit 2010 prescht Lidl mit seinem Mindestlohn vor. Dieser ist deutlich höher, als das Branchenübliche oder der gesetzliche Mindestlohn. Gleichzeitig bezahlt Lidl Urlaubs- und Weihnachtsgeld nach Erfüllung der tariflichen Wartezeit, garantierte Zulagen und Altersvorsorgeleistungen bei Vollzeitbeschäftigten. Lidl gehört damit zu den Handelsunternehmen mit den höchsten gehaltlichen Startbedingungen. Selbst Filialleiterverdienste werden öffentlich kommuniziert und können sich wirklich sehen lassen. 3.400 bis 4.300 € plus Firmenwagen verdienen selbst junge und berufsfremde Führungskräfte in deren Filialen.

Anzeige in der Heilbronner Stimme

Wie reagiert die Konkurrenz?

Aldi und Kaufland sind ebenfalls dafür bekannt, bei den Lohnbedingungen nicht nur auf der Bremse zu stehen. Diese Unternehmen müssen deshalb auch nicht den anstehenden Verhandlungsmarathon um neue Tarifverträge fürchten. Bei vielen anderen Playern im Markt sieht dies aber auch anders aus. Mit gesetzlichem Mindestlohn muss deshalb das Betriebsklima schon super vorbildlich oder das Wettbewerbsumfeld so schwach sein, dass die Mitarbeiter nicht reihenweise die Seiten wechseln. Denn diese Art von Personalpolitik fällt solchen Händlern auch sehr schnell auf die Füße. Vertrauen zu Mitarbeitern an der Theke oder Kasse ist wichtig. Auffüllkräfte oder Mitarbeiter in Fachabteilungen wie Tiefkühlkost oder Obst & Gemüse stellen oftmals die Achillesferse eines Händlers dar. Der Kunde erwartet beim wöchentlichen Einkauf diese Stabilität. Nur begrenzt können immer wieder neue Mitarbeiter in straffe Führungskonzepte der Händler gut und effizient integriert werden.

 

Wie sind in eurem Markt die Löhne und Arbeitsbedingungen. Findet ihr noch gute und ausreichende Hände? Schreibt indes auf Supermarkt Inside oder unserem Facebook Account.

Bilder: Archiv Supermarkt Inside/ Beitragsbild: Collage der Anzeige in der Heilbronner Stimme

 

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