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Lidl kämpft in Frankreich, Strategiewechsel soll es richten

Dieser Beitrag ist Teil 188 von 189 in der Serie Lidl

Schwarz-Tochter Lidl mit Problemen in Frankreich. Neue Strategie mit noch günstigeren Angebotspreisen im Anmarsch.

 

Frankreich ist die älteste Auslandsgesellschaft von Lidl und nach Deutschland der zweitwichtigste Markt. Wie in vielen anderen Ländern auch, hat der Wettbewerb und die Inflation auch in Frankreich tiefe Spuren hinterlassen. Jetzt soll seit dem Eintritt 1989 erstmalig für das Geschäftsjahr 2023/ 2024 ein Verlust zu Buche stehen. Lidl betreibt 1.612 Märkte mit einem Jahresumsatz von 16,8 Milliarden Euro. Das französische Fachblatt LSA bezeichnet unter der Berufung auf Arbeitnehmerkreise den Verlust auf 158 Millionen Euro. Eine mehr als herausfordernde Aufgabe für Frankreich- Chef John Paul Scally, der die Verantwortung von Michel Biero erst vor einigen Monaten übernommen hatte. Scally war vorher Chef für das Irland– und Nordirland- Geschäft und konnte hier den Marktanteil unter seiner Führung verdoppeln. Auch wenn Lidl keine Zahlen bisher bestätigt hatte, ist es klar, dass einiges in Frankreich zu tun ist, um den Discounter wieder auf klaren Kurs zu bringen.

Klarere Preisstruktur soll neuen Erfolg bringen.

 

Scally will nun, um erfolgreich zu sein, eine neue klarere Preis- und Angebotsstruktur umsetzen. Mehr als 400 sogenannte „Oui- Produkte“ sollen den Kunden und Kundinnen nun dauerhaft die günstigsten Preise auf dem Markt versprechen.Dazu gibt es noch besondere Lidl- Plus- Angebote und Aktionen im Standard- Sortiment und In-Out-Aktionen, die verfügbar sind, solange der Vorrat reicht.

Scally erhält hier gute Unterstützung von Eduardo Tursi, der als bisheriger Einkaufschef in Italien, nun in Frankreich das Ressort Kunde übernimmt. Um hier Power in das Frankreich- Geschäft zu bringen, wirbt Lidl aktuell im Fernsehen für die „Oui- Artikel“ und nutzt den Handzettel auf gleich drei Seiten, um der Kundschaft die Angebotsstruktur genau zu erläutern. Auch  gibt es dazu direkte Vergleiche gegen das Vollsortiment  von den Wettbewerbern. In Frankreich ist der Druck von Mitbewerbern größer als in Deutschland. Leclerc ist die größte Einzelhandelskette Frankreichs. Sie verfügt über mehr als 1.400 Filialen unter verschiedenen Marken und hat einen Marktanteil von gut 24 Prozent.

Die Handelskette Carrefour hat einen Marktanteil von rund 21,5 Prozent und rangiert damit im Heimatmarkt auf dem zweiten Platz. Während Aldi auf einen Marktanteil von 2,9 Prozent kam, betrug dieser bei Lidl 8,1 Prozent.

Lidl mit neuen Strategien für mehr Marktanteil.

Im aktuellen Kampf um Marktanteile will Frankreich- Chef Scally nun auch die Sonntagsöffnung ausweiten. Aktuell sind nur ca. die Hälfte aller Geschäfte Sonntags auch geöffnet. Laut Fachmagazin LSA rechnet Scally mit ca. 9.000 Euro pro Filiale und Sonntag, was einen Gesamtumsatz von zusätzlichen 6,5 Millionen Euro wöchentlich bringen könnte. Auch will Lidl sein Nonfood- Geschäft optimieren. 

Der Absatz hatte sich in der vergangenen Zeit nicht mehr erholt, trotz starker Preisaktionen, wie zum Beispiel die Thermomix- Alternative, die zeitweise unter 200 Euro verkauft wurde. Im Vergleich dazu kostet das Gerät in Deutschland im Lidl- Onlineshop 499 Euro.

Es bleibt abzuwarten, wie das laufende Geschäftsjahr für Lidl endet und ob und wie die neuen Strategien greifen. 

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