- „Fluch oder Segen“- elektronische Regaletiketten im Handel
- LIDL jetzt mit ESL- Rollout voll im Plan!
- Digitale Schilder bald im gesamten LEH Standard.
Technischer- Fehler konnte für Deutschland schnell beseitigt werden – LIDL mit seinem ESL- Rollout voll im Plan.
LIDL sieht sich nach einer kurzen Verzögerung eines IT- Fehlers bei seinem ESL ( Electronic Shelf Label- übersetzt Elektronische Regaletiketten) wieder voll im Plan. Der IT- Fehler konnte durch ein Aufspielen eines neuen Firmware- Updates zügig behoben werden. Der Rollout in Deutschland hatte sich aber nicht hauptsächlich wegen des oben genannten Fehler verschoben. Schon im Sommer letzten Jahres gab LIDL bekannt, dass die ESL- Ausstattung für Deutschland verschoben wird. Für die Obst- und Gemüsebereiche sind schon alle Artikel mit ESL ausgezeichnet. Nun geht es also wieder schnell voran, was auch daran zu erkennen ist, dass ESL nun auch bei LIDL Finnland zum Einsatz kommt. Die Gesamtinvestitionen in Europa und den USA könnten dann wohl gigantische Dimensionen einnehmen.
REWE als Vorreiter bei ESL.
Elektronische Preisschilder oder auch elektronische Regaletiketten (ESL) sind eine digitale Form der Regalauszeichnung. Die kleinen elektronischen Displays werden am Regal unter dem Produkt angebracht und zeigen den Preis der Ware an sowie andere wichtige Produktinformationen. Die Discounter wie ALDI und LIDL sind nicht die Ersten in der elektronischen Regalauszeichnung. Schon im Jahr 2013 konnte REWE die ersten Märkte mit ESL auszeichnen. Auch EDEKA zog dann schnell nach. Auch die Drogerie-Kette Rossmann hat seit 2019 mit den digitalen Schildern nachgezogen. Den europäischen Siegeszug begann mit ESL im Nachbarland Frankreich.
Gesetzliche Vorgaben zwangen die dortigen Lebensmitteleinzelhändler dynamische Preisauszeichnung für ausgewählte Produkte (z.B. Frischmilch) einzuführen. Der Rest von Europa tat sich lange schwer, denn ESL-Einführungen rechnen sich erst, wenn sie kettenweit eingeführt sind und mit dem Warenwirtschaftssystem direkt verbunden sind. Nun ist es fast schon Normalität, dass die meisten großen Händler die meisten Produkte digital auszeichnen. Der Grund, warum viele Unternehmen wie LIDL oder ALDI erst später damit begonnen haben, liegt sicher auch am Preis. Die Preisetiketten sind in den letzten Jahren deutlich günstiger geworden, was für viele den Umstieg erleichterte.
Gibt es eigentlich auch Kritik zu ESL?
Wie bei allen Neuerungen gibt es auch bei der digitalen Preisauszeichnung kritische Stimmen. Denn durch das “Dynamic Pricing”, also das minutengenaue Anpassen der Preise, ist es für den Händler möglich, innerhalb von Sekunden Preise zu erhöhen. Beispiel: Würde ein Discounter oder ein Supermarkt vor allem in den Abendstunden eine höhere Kundenfrequenz haben, könnte der Händler für die Einkaufszeiten ab 18 Uhr einfach und schnell höhere Preise verlangen. Bisher gab es jedoch noch keine sehr laute Kritik seitens der Kunden. Es wäre sicher auch für den Händler kein gutes Image, sollte er Preise zu bestimmten Zeiten einfach erhöhen.
Fakt ist, dass der Elektronischen Preisauszeichnung im stationären Handel die Zukunft gehört.
Die dynamische Preisgestaltung ist bei den großen Online-Händlern seit Jahren bereist Alltag. Der größte Vorteil ist bei ESL ist die Geschwindigkeit mit der ein Handelsunternehmen auch dann auf Marktgeschehnisse reagieren kann. Denn nur mit einem Knopfdruck wird eine systemweite und absolut flexible Preisgestaltung in minutenschnelle möglich. So stimmt beispielsweise der Preis am Regal sofort wieder mit dem Preis an der Kasse überein. Aktionen und Werbungen sind somit flexibler zu ersetzen und können sich sogar über eine ganze Region oder Stadt usw. erstrecken.
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