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Fertig-Burger der Discounter im Test
Ihr alle kennt sicherlich das Gefühl, wenn der Magen eine Stunde vor dem Feierabend so richtig knurrt. So ging es mir in der letzten Woche. Dazu hatte ich extrem Appetit auf einen Burger. Was also tun? Selbermachen hätte zu lange gedauert, der Hunger war zu groß. Das nächste Fast-Food-Restaurant lag auch nicht auf dem Heimweg. Zum Glück ist mir eingefallen, dass mein Haus und Hof Discounter Fertig-Burger hat. Nach der Arbeit habe ich also schnell meine Sachen zusammengepackt, bin beim Markt reingesprungen und habe den Burger nach der kurzen Aufwärmzeit gegessen. Gerne hätte ich geschrieben, dass ich den Burger genossen habe. Der Geschmack lässt das aber nicht zu. Enttäuscht saß ich dann abends da und fragte mich, ob die Burger der anderen Discounter ähnlich performen. Um das herauszufinden, gibt es nur eine Möglichkeit. Ein Ampel-Foodzies-Test muss her.
So ist es dann auch geschehen. Gemeinsam haben wir die Burger von Lidl, Aldi, Netto und Penny für euch verglichen.
Erst einmal ein paar ganz allgemeine Informationen zu den Burgern. Wir haben uns für den Rinder-Cheese-Burger entschieden. Bei allen Händlern waren zwei Burger á 150g in der Verpackung. Lidl, Aldi und Penny haben noch 2 Packungen Ketchup á 10g dazugelegt. Netto hat darauf verzichtet und bietet deshalb den Burger mit 1,89 € günstiger an als die Konkurrenten mit 1,99 €.
Verpackung
Man sagt ja immer: „Der erste Eindruck ist der wichtigste!“ Wenn man die Burger aus dem Regal holt, schaut man zuerst einmal auf die Verpackung. Was fällt auf? Ganz schön viel Plastik. In Zeiten, in der auch die LEH immer mehr über Nachhaltigkeit sprechen, darf die Frage erlaubt sein, ob so viel Plastik notwendig ist. In unseren Augen müssen Alternativen entwickelt und dann auch in der Fläche genutzt werden. Nur so erreichen wir die Klimaziele. Also Plastik ist bei allen Händlern zu viel. Gucken wir uns mal das Design der Verpackung an. Hier sticht Penny hervor. Das dunkle Etikett sieht am verführerischsten aus. Aldi hat sich unserer Meinung nach überhaupt keine Mühe beim Design der Verpackung gegeben und fällt deutlich von der Konkurrenz ab. Es sieht einfach lieblos aus. Lidl und Netto haben auch keine künstlerische Meisterleistung erbracht. Die Mehrfarbigkeit der beiden Verpackungen und der schön in Szene gesetzte Burger gefällt uns jedoch besser als bei Aldi.
Was gibt es noch auf der Verpackung zu sehen? Die Rückseiten nehmen sich nicht viel. Neben den Inhaltsstoffen befinden sich noch das MHD und die Zubereitungshinweise hier. Alle Produkte waren noch lange haltbar. Das gefällt uns. Enttäuschend ist, dass nur Aldi Hinweise zur Haltungsform gibt. Momentan versuchen sich die Unternehmen mit ihren ambitionierten Zielen zu überbieten, weisen jedoch auf solchen Verpackungen keine Transparenz auf. Das finden wir sehr schade. Aldi gibt einem wie gesagt zumindest die Möglichkeit. Über einen QR-Code kann man die Haltungsform nachschauen. Alles in allem lässt sich sagen, dass der hohe Plastikanteil und die fehlende Transparenz kein gutes Ergebnis zulassen.
Penny durch das schöne Design und Aldi durch die Haltungsinfos können sich ein Stück absetzten, aber auf niedrigem Niveau. Deshalb gibt es für die beiden eine gelbe Ampel. Lidl und Netto bekommen eine gelb-rote Ampel.
Zubereitung
Die Zubereitung war bei allen Händlern sehr einfach. Den Burger aus der Verpackung holen und bei 600 Watt 1 Minute in die Mikrowelle legen. Bei allen war der Käse nach der vorgeschriebenen Zeit schön zerlaufen, das Fleisch und das Brötchen waren warm. So soll das sein. Ein kleiner Abstrich muss bei Lidl gemacht werden. Die beigelegte Ketchup-Verpackung hat keine Einkerbung zum einfachen Öffnen. Vor allem, wenn man fettige Hände hat, weil man den Burger aus der Mikrowelle holt, ist das dringend notwendig. Hier muss der Schwarz-Discounter aufholen. Deshalb gibt es die grün-gelbe Ampel. Die anderen Händler haben komplett überzeugt und bekommen deshalb die grüne Ampel.
Geschmack
In dieser Kategorie kämpft Not gegen Elend. Wir sind nicht ultrapingelig, einen gewissen Anspruch haben wir jedoch. Aber der Reihe nach. Beginnen wir mit dem Burger von Lidl. Hier war der Käse sehr intensiv. Das Brötchen war nicht zu fest und hat einigermaßen gut geschmeckt. Das Fleisch hat zwar nach nichts geschmeckt, war aber zu mindestens nicht zäh. Man merkt, dass wir nicht wirklich euphorisch darüber berichten können. Dennoch hat Lidl damit besser abgeliefert als Aldi. Als man das Fleisch gegessen hat, hatte man viele kleine zähe Stückchen im Mund. Den Käse hat man quasi gar nicht geschmeckt und das Brötchen war fest. Ein festes Brötchen ist die perfekte Überleitung zu Penny. Hier hat das Brötchen nach Pappe geschmeckt. Das braucht man nicht, wenn man sich auf den langersehnten Burger freut. Das Fleisch hatte wenig Würze und der Käse kaum Geschmack. Anders war das bei Netto. Das Fleisch hat gut geschmeckt. Es hatte eine gute Würze und war nicht zu zäh. Der Käse und das Brötchen sind nicht negativ aufgefallen.
Damit kann man im Vergleich zur Konkurrenz schon punkten. Natürlich sind wir uns bewusst, dass wir bei einem Fertig-Burger kein Gourmet-Gericht erwarten können, dennoch war der Geschmack unterirdisch. Eigentlich müsste man allen außer Netto eine rote Ampel geben. Damit die geringen Unterschiede in der Bewertung sichtbar werden, bekommen nur Aldi und Penny die rote Ampel. Lidl konnte sich durch den Käse und das Brötchen ein bisschen von den beiden absetzten und bekommt eine gelb-rote Ampel. Netto eine gelbe.
Preis-Mengen-Verhältnis
Wie bereits beschrieben gab es bei Lidl, Aldi und Penny zwei Fertig-Burger á 150g plus 2 Packungen Ketchup mit jeweils 10g für 1,99 €. Da man von den beiden Burgern satt wird, haut der Preis hin. Netto verzichtet auf den Ketchup und kann deshalb 10 Cent weniger verlangen. Der Ketchup hat bei den anderen Händlern nicht für einen verbesserten Geschmack gesorgt. Deshalb kommt das Fehlen nicht negativ zu tragen. Überall gibt es eine grüne Ampel von uns.
Dazu noch ein kleiner Gedanke von uns. Wir bewerten den Preis aus momentaner Sicht mit grün, weil er einfach günstig ist. Trotzdem sollten wir uns immer hinterfragen, ob Fleisch so billig sein muss. Auch wenn das kurzfristig unseren Geldbeutel schont, werden die langfristigen Folgen wahrscheinlich viel teurer werden…
Fazit:
Das wichtigste ist der Geschmack. Hier konnte uns kein Fertig-Burger richtig überzeugen. Netto hat da noch den besten Job gemacht. Da der Edeka-Discounter in den anderen Kategorien nicht weit hinter den Konkurrenten liegt, rettet er einen kleinen Vorsprung über die Ziellinie und belegt den ersten Platz in unserem Test. Dahinter kommt Lidl. Bei der Zubereitung und bei der Verpackung liegt die Schwarz-Tochter zwar hinter Aldi und Penny, der Geschmack der beiden ist jedoch so unterirdisch, dass es für Lidl für den zweiten Platz reicht. Aldi und Penny teilen sich den dritten Platz. Rückblickend werde ich jetzt immer gutes Hack vom Metzger im Kühlschrank haben, damit ich mir schnell selber einen Burger machen kann, falls ich wieder mit einem knurrenden Magen auf den Feierabend hin Fieber.
Unser Test wurde pragmatisch aus Endverbrauchersicht in einem Team von “Hausfrauen und Hausmännern” durchgeführt und ist demzufolge auch subjektiv bewertet.
Habt ihr schon einmal einen Fertig-Burger getestet? Bitte teilt eure Erfahrungen mit uns auf Supermarkt Inside oder bei Facebook.
Bilder: Archiv Supermarkt Inside