Ernährung

Lange Schlangen für Bananen kommen wieder

Dieser Beitrag ist Teil 14 von 42 in der Serie Obst und Gemüse

Anstehen für Bananen

So mancher Händler hat die Bilder noch im Kopf, als nach der Wende im Osten Deutschlands ein Run der besonderen Art auf Bananen los ging. Bananen in solchen Mengen waren den Menschen im Osten vorher nicht angeboten. Sie waren eine Rarität und vielfach für die Eliten reserviert.

Kaufland in Sachsen 1990 (Zeltverkauf)

Diese Zeiten sind natürlich längst vorbei. Von 89 Cent bis 1,19 € bekommt man heutzutage an jeder Ecke ein Kilo Bananen und kann sich dabei sogar die Schönsten aussuchen. Aber wie lange geht dieser Luxus noch. Die Bananenkrankheit geht um. Der Pilz kommt von Asien über Israel und den Nahen Osten. Diese Krankheit hat jetzt auch unser Hauptlieferland Kolumbien und Südamerika erreicht. Und wo dieser Pilz wütet, gibt es keine Bananen mehr, mindestens für weitere 20 Jahre.

Was macht der Pilz?

Dieser Erreger mit dem Namen TR4 befällt die Böden der Bananenplantagen. Jeder der in Berührung mit diesem Pilz kommt, ist potentieller Überträger. Und befallen ist die gängigste Bananen-Sorte “Cavendish”. Bekannt sind solche Pilze schon seit über 50 Jahren. Damals gab es noch die Hauptsorte “Gros Michel”. Der Pilz hat sie leider platt gemacht. Cavendish wird das gleiche Leid erfahren und eine alternative Sorte ist momentan noch nicht in Sicht. Und selbst wenn sie da wäre, ist fraglich, ob sie auf den heute betroffenen Plantagen wachsen würde. Deshalb ist aller höchste Vorsicht auf den riesigen Monoplantagen geboten. Mitarbeiter müssen durch Schutzschleusen an ihre Arbeitsplätze. Hygiene wird äußerst groß geschrieben. Desinfektion und Risikominimierung heißt die Antwort. Ist der Pilz aber erst mal da, trocknet er die Banane aus. Die erwartete schöne Ernte ist dann zu 100% dahin.

Diversität als Antwort

Monokulturen mit nur einer Hyperpflanze ist schutzlos solchen Erregern ausgeliefert. Eine solche Art hat halt viele, aber immer die gleichen Vorteile. Leider ist sie aber nicht gegen solch widrige Umstände resistent. Kommen unerwartete Gegner auf die Pflanze zu, entsteht schnell die Vollkatastrophe. Artenvielfalt ist hier die beste Antwort. Und der aus der Mode kommende Fruchtwechsel die Zweite. Die Banane ist dabei nur ein weiteres Beispiel, wie wir es auf der Erde nicht machen sollten. Kommt die Keule aber jetzt mit voller Wucht auf uns zu, kostet die Banane bald ein Vielfaches und wird wieder ein Produkt für die Eliten. Dann essen wir halt wieder Äpfel. Ob Aldi und Edeka schon Antworten haben?

Habt ihr auch schon von diesem Erreger gehört. Schreibt uns eure Meinung auf Supermarkt Inside oder unserem Facebook Account.

Bilder: Archiv Supermarkt Inside

 

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