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Landmetzger kämpfen ums Überleben

Dieser Beitrag ist Teil 3 von 13 in der Serie Fleisch

Landmetzger sterben aus

Die Zahlen sind eindeutig. 1991 gab es in Deutschland noch 27.300 Metzgereien. Heute, nicht ganz 30 Jahre später, sind es nur noch 13.000. Noch nicht einmal die Hälfte hat überlebt. Und meistens sind es die kleinen Metzgereien auf dem Land, die daran glauben mussten. Auf den Dörfern sieht es einfach mau aus. Im Norden von Deutschland mehr, als in Bayern oder Baden–Württemberg. In Süddeutschland findet man noch eher den ein oder anderen Landmetzger. Wobei leerstehende Schlachthäuser, blinde Fleischerei Schaufenster und verlassene Fleischtheken auch die Innenstädten manch einer Großstadt schmücken. Was ist da passiert? Eigentlich schreit doch jeder nach Regionalität und Bio. Wie passt das mit dem Aussterben der Landmetzger zusammen?

Der Niedergang der Landmetzger

Für diesen schleichenden Prozess gibt es natürlich mehrere Gründe. Ganz allgemein kochen die Leute heutzutage weniger zu Hause als früher. Außerdem bieten Supermärkte immer mehr abgepacktes Fleisch an. Und auch wenn der Kunde gerne gute Qualität kauft, schaut er beim Einkauf doch immer aufs Geld. Der Einkauf bei der kleinen Metzgerei ist in der Regel doppelt so teuer als beim Discounter. Zudem ist Metzger nicht unbedingt ein beliebter Ausbildungsberuf. Viele Landmetzger finden einfach keine Nachfolger. Weder innerhalb der Familie, noch jemand Fremdes. Neben all diesen Faktoren kommt der Preisdruck durch die Großschlachtbetriebe hinzu. Und zuletzt ist es die EU, die den Landmetzgern das Leben schwer macht. Hygieneschleusen und spezielle Fliesen waren einfach für viele Landmetzger finanziell nicht umsetzbar.

Eigenschlachtung ist teuer

Dem Landmetzger entstehen bei der Eigenschlachtung 30 Prozent Personalkosten bei der Fleischherstellung. Da können die großen Supermarktketten nur müde drüber lächeln. Liegt ihr Personalkostenanteil doch gerade mal bei 2,8 Prozent! Natürlich besinnt man sich heutzutage auf handwerkliche und bäuerliche Werte zurück. Aber der Landmetzger braucht dafür dann eben auch den zahlungskräftigen Kunden. Und dieser sitzt meistens irgendwo in der Innenstadt. Zum Glück gibt es aber treue Käufer, die keine Umwege und Kosten scheuen. Bei ihnen steht die Qualität an oberster Stelle.

Mutterkuh mit Kalb
Quelle: BLE

Landmetzger steht für Tradition

Beim Einkauf beim Landmetzger ihrer Wahl fühlen sich die Käufer wohl und haben Vertrauen. Tradition, Tierwohl und Qualität werden hier noch hochgehalten. Aber letzten Endes ist es natürlich nicht immer leicht, den Ansprüchen und dem Geldbeutel gerecht zu werden. Also keine einfache Entscheidung für den Kunden, wo er sein Fleisch kaufen soll. Schreibt uns auf Supermarkt Inside, was ihr darüber denkt. Haben die Landmetzger eine Chance gegen die riesigen Unternehmen. Oder werden sie in einigen Jahren ganz ausgestorben sein? Eure Meinung interessiert uns!

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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