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Seid schlau- stoppt den Klau – Ladendiebstahl hat 2022 wieder stark zugenommen, +15%!
Die Zahl der Ladendiebstähle in Deutschland hat einer Untersuchung zufolge im vergangenen Jahr wieder zugenommen. Laut einer vor kurzem veröffentlichen Studie des Handelsforschungsinstituts EHI (Eurohandelsinstitut) in Köln, entstand dem Einzelhandel ein Schaden von rund 3,7 Milliarden Euro. Das sei eine Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Zahlen teilen sich wie folgt auf, ca. 2,4 Milliarden Euro der Diebstähle entfielen auf Kunden und Kundinnen, gleich an zweiter Stelle folgen eigene Mitarbeitende im Handel mit ca. 920 Millionen Euro. Der Rest entfiel auf organisatorische Fehler mit ca. 870 Millionen Euro und auch bei den Lieferanten und Servicekräften gab es einen Verlust von ca. 370 Millionen Euro.
An der aktuellen Untersuchung beteiligten sich 102 Unternehmen und 16.765 Verkaufsstellen. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) stiegen die angezeigten Ladendiebstähle im Jahr 2022 um 34,3 Prozent auf insgesamt 344.669 Fälle (Vorjahr: 256.694). Zuwächse gibt es sowohl beim einfachen (34,6 Prozent) als auch beim schweren Ladendiebstahl (29,6 Prozent).
Ladendiebstahl: Auch Anstieg bei den Inventurdifferenzen.
Im Vergleich zum Jahr 2021 sind die Inventurverluste im zurückliegenden Jahr 2022 von 4,1 auf 4,6 Milliarden Euro gestiegen, was einer Zunahme von 12 Prozent entspricht. Ein großer Teil davon ist inflationsbedingt entstanden. Zudem ist zu berücksichtigen, dass der stationäre Umsatz von 430 auf 465 Milliarden Euro gestiegen ist., wie das EHI feststellen konnte. Der Verlustanteil durch Diebstahl legte um 15 Prozent auf insgesamt 3,73 Milliarden Euro zu (2021: 3,23 Milliarden Euro).
Statistisch gesehen entfällt damit auf jeden Bundesbürger jährlich ein Warenwert von 30 Euro, der nicht bezahlt wird. Bezogen auf den Einkauf bleibt damit etwa jeder 200. Einkaufswagen im Handel unbezahlt. Aufgrund der hohen Dunkelziffer, bildet die Statistik jedoch nur einen minimalen Ausschnitt der Realität ab, rechnerisch bleiben jährlich 21,2 Mio. Ladendiebstähle unentdeckt.
Laut den EHI– Untersuchungen sind die Präventionsmaßnahmen im letzten Jahr im Einzelhandel wieder auf 1,45 Milliarden Euro gestiegen. Immerhin fast jedes sechste Unternehmen hat sein Budget für die Sicherheit in diesem Jahr erhöht. Die gesamten Kosten für Inventurdifferenzen und deren Vermeidung belaufen sich jährlich auf rund sechs Milliarden Euro. Bei den Präventionsmassnahmen handelt es sich um Seminare für das Personal, technische Sicherheitseinrichtungen wie Video oder Warensicherung, wie auch der Einsatz von Detektiven oder Sicherheitsdienstleistern.
Zuwachs auch bei anderen Straftaten.
Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik gab es in 2022 auch in anderen Straftaten eine teils hohen Anstieg zu verzeichnen.
Hier sind u.a. aufgeführt:
- Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU (ausländerrechtliche Verstöße) (+ 53,8 Prozent, +78.976 Fälle)
- Wirtschaftskriminalität (+42,6 Prozent, +21.854 Fälle)
- Bedrohung3 (+28,1 Prozent, +36.383 Fälle)
- Raubdelikten (+26,8 Prozent, +8.070 Fälle)
- Betrug bzw. Computerbetrug mittels rechtswidrig erlangter unbarer Zahlungsmittel
- (+22,5 Prozent, +14.529 Fälle)
- Diebstahl insgesamt (+20,0 Prozent, +297.217 Fälle)
- darunter:
- Taschendiebstahl insgesamt (+35,1 Prozent, +25.609 Fälle)
- Ladendiebstahl insgesamt (+34,3 Prozent, +87.975 Fälle)
- Diebstahl von unbaren Zahlungsmitteln (+29,0 Prozent, +22.009 Fälle)
- Wohnungseinbruchdiebstahl (+21,5 Prozent, +11.672 Fälle)
Fakt ist, dass der Ladendiebstahl ein Dauerproblem für den gesamten Einzelhandel ist. Hier gilt es, auch bei „guten“ Inventurergebnissen, die Vorbeugung gegen Diebstahl nicht zu vernachlässigen. Eine gute Maßnahmen für das Personal sind regelmäßige Schulungen zu Thema und eine jährliche Prüfung der technischen Geräte, wenn eine Warensicherung oder Videoüberwachungsanlage installiert ist.
Hans Günter lemke bietet dazu Fachseminare; Webinare und auch Bücher an.
H.G.Lemke, Infos unter: www.lemke-training.de
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