Schwarz Gruppe

Kroatien wird zum Sorgenkind der Schwarz-Gruppe

Dieser Beitrag ist Teil 3 von 48 in der Serie Schwarz-Gruppe

Lidl und Kaufland sind 2020 in Kroatien unter Marktdurchschnitt gewachsen

Lidl und Osteuropa – eine wahre Erfolgsstory. 2020 konnte der Discounter durchgängig zweistellige Wachstumsraten aufweisen und ist in drei Ländern sogar zum Marktführer geworden. Ein Land zieht bei all den Erfolgsmeldungen nicht mit: Kroatien. Mit einem Umsatzwachstum von +3,2 Prozent liegt Lidl unter dem Marktdurchschnitt. Auch bei Kaufland läuft es nicht rund. Der Großflächenbetreiber verzeichnet lediglich ein Nettoumsatzplus von 0,8 Prozent. Warum entwickelt sich der Adria-Staat zum Sorgenkind für die erfolgsverwöhnte Schwarz-Gruppe? Laut Experten ist die coronabedingte schwache Tourismussaison einer der Hauptgründe. Lidl betreibt beispielsweise ein Drittel seiner Filialen an der Adriaküste. Da aber 55 Prozent weniger Touristen ins Land gekommen sind, mussten hier herbe Umsatzeinbußen hingenommen werden.

Plodine-Kroatischer LEH Player

Probleme mit der Warenversorgung durch Lockdown

Die Corona-Pandemie hat nicht nur dafür gesorgt, dass weniger Touristen nach Kroatien kommen. Der Lockdown samt Grenzkontrollen führte dazu, dass Lidl und Kaufland massive Probleme mit der Warenverfügbarkeit hatten. Heimische Händler mit hohem Anteil an regionalen Produkten konnten viel schneller reagieren. Kaufland hatte während der Pandemie außerdem das Problem, dass die Kroaten gerne zu Nahversorgern gegangen sind, um ihren Einkauf zu erledigen.

Die nationalen Wettbewerber werden immer besser…

Allerdings hat sich auch der Wettbewerb enorm weiterentwickelt. Gerade z.b. Plodine, Tommy und Konzum haben die nationale Expansion ordentlich beschleunigt. In fast allen Städten kann man mindestens einen der Lokal-Heros antreffen. Die Kroatischen Kunden sind sehr loyal und kaufen am liebsten bei ihren heimischen Händlern. Demzufolge müssen die Formate der Schwarz-Gruppe in Zukunft noch kroatischer werden…..

 

Fokus auf regionale Produkte

Um wieder mehr Kunden zu gewinnen, hat Kaufland im Herbst 2020 sein Treueprogramm „Kaufland Card“ eingeführt. Auch Lidl versucht viel, um die Kunden in die Märkte zu locken. So wirbt der Discounter momentan mit dem „bewiesen schnellsten Wocheneinkauf unter einem Dach“. Zusätzlich setzt Lidl verstärkt auf regionale Produkte. Die kroatische Dachmarke „Geschmack des Heimatlandes“ mit rund 100 Artikeln wird momentan stark beworben. Dieser Fokus auf die Regionalität hat auch schon Rumänien und Ungarn für hohe Wachstumsraten gesorgt. Die Umstellungen zeigen schon die erste Wirkung. Viel Sympathie hat die Schwarz Gruppe zudem für die Spende von 15 Millionen Kuna nach dem Erdbeben Ende 2020 gewonnen. So wie man die Neckarsulmer kennt, werden sie nun mit voller Energie versuchen, wieder ein hohes Umsatzplus zu generieren. Die Erfolgsstory Osteuropa glänzt mit einer kleinen Delle nämlich nicht ganz so hell.

Bleibt Kroatien das Sorgenkind der Schwarz-Gruppe? Wie können Lidl und Kaufland wieder aufholen?

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Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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