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Die lange Geschichte von Konsum Halle
Der traditionsreiche Lebensmitteleinzelhändler Konsum Halle blickt auf eine lange Geschichte zurück. 1884, also vor 135 Jahren, entstand der Konsumverein. Und seitdem ging es auf und ab in der Unternehmensgeschichte. Gute 100 Jahre nach der Gründung war Konsum laut der Handelsorganisation HO der zweitgrößte Versorger in der DDR. 1989 bestanden die 198 Genossenschaften aus 4,6 Millionen Mitgliedern. Konsum Leipzig zum Beispiel hatte 600 Läden mit 3400 Beschäftigten. Davon waren sogar einige im Nicht-Lebensmittelbereich und 70 Gaststätten gehörten dazu. Aber der Mauerfall brachte viele der Genossenschaften zu Fall. So auch Konsum Halle. Jetzt sind die Leipziger am Start und wollen ihn wiederbeleben.
Wie kann sich Konsum Halle gegen die Konkurrenz durchsetzen?
Geschäftsführer Michael Faupel blickt zuversichtlich in die Zukunft von Konsum Halle. 2015 hat er mit der Konsumgenossenschaft Leipzig ein wirklich altes Unternehmen übernommen. Image, Sortiment und Design wirkten von anno dazumal. Jetzt aber wird expandiert. Laut Faupel bietet sich trotz harter Konkurrenz Halle dafür an. Das wird spannend. Denn Marktführer Edeka kommt alleine auf einen Umsatz von 27 Milliarden Euro. Lidl, Aldi Süd und Rewe folgen dicht. Alle sind sie im Einzugsgebiet von Konsum Leipzig stark vertreten. Die wiederum erwirtschafteten 2018 einen im Gegensatz zu Edeka bescheidenen Umsatz von 125 Millionen Euro. Faupel will sich von den ganz Großen mit seinen eher kleinen Läden abheben. 61 Supermärkte sind es. Vorrangig in Innenstadt- oder Stadtteillagen mit einer Marktfläche von nur 250 bis 500 Quadratmetern. Und Faupel geht davon aus, dass sich Halle in den nächsten Jahren positiv entwickeln wird. Da will er natürlich unbedingt mit dabei sein!
Drei Gründe für Konsum Leipzig
Einen klaren Vorteil sieht Faupel darin, dass hinter Konsum Leipzig eine Genossenschaft steht. Denn dadurch entstehen drei Argumente für Konsum Halle. Erstens erhalten die Mitglieder eine Rückvergütung von 3,135 Prozent auf ihre Umsätze. Dieses System hat schon vor Jahrzehnten über Konsummarken funktioniert. Zweitens bekommen Mitglieder eine jährliche Dividende von 2 Prozent auf ihre Genossenschaftsteile. Und drittens bleibt ein gutes Gefühl. Laut der Geschäftsleitung von Konsum Leipzig fühlen die Mitglieder sich tatsächlich als ein Teil des Ganzen. Hier dürfen sie mitbestimmen. Hier gehört ihnen ein Teil.
Ab jetzt gilt es also. Und es bleibt spannend, wie und wo sich Konsum Leipzig und entsprechend Konsum Halle in der Branche positionieren können. Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder auf Facebook, wie ihr die Situation einschätzt.
Fotos: Archiv Supermarkt-Inside