Praxis-Tipps

Kompetentes Personal kostet Geld.

Dieser Beitrag ist Teil 22 von 44 in der Serie Mitarbeiter

Studie des EHI untersucht Kostenanteile im Handel – Kompetentes Personal kostet halt Geld.

Anne-Kathrin Haffner EDEKA-Kauffrau
Foto: EDEKA Minden-Hannover

Das gutes und kompetentes Personal im Einzelhandel auch Geld kostet, ist wahrlich keine neue Erkenntnis. Als Faustregel gilt, dass Unternehmen im Einzelhandel einen Personalkostenanteil von unter 20 Prozent je nach Format ansetzen. Das ist aber nur sehr pauschal. Kleine Handelsunternehmen mit einem hohen Bedienungsanteil mit wenigen Mitarbeitern haben eher Personalkostenanteile von über 20 Prozent. Wie sieht es jedoch detaillierter aus?

Eine Auftragsstudie unter dem Namen „Personalkosten im Handel“ von POS Tunning an das EHI Retail Institut gibt nun einige Daten dazu bekannt. An der Studie haben sich 15 Supermärkte aus dem MLF-Kreis (Mittelständische Lebensmittel-Filialbetriebe e.V.) mit einer durchschnittlichen Verkaufsfläche von 2.185 qm und einem Bruttoumsatz von 14,8 Mio. Euro jährlich beteiligt.

Die Ergebnisse im Überblick:

Edeka Hieber Grenzach

Rund 13 Prozent vom Umsatz in einem Supermarkt zum Beispiel muss allein für das Personal einplant werden. In der EHI-Studie sind auch die Kosten nach einzelnen Abteilungen aufgeschlüsselt, so dass hier gut zu erkennen ist, wo Einsparungen möglich wären und Kosten gesenkt werden könnten. Fakt ist, dass die meisten Wochenstunden auf Personal in Bedienungsabteilungen entfallen. Insgesamt eine Zahl von 27,4 Prozent. Diese sind aufgeschlüsselt, d.h. 20,5 Prozent der Wochenstunden für den Kassenbereich, 14,6 Prozent beim Trockensortiment, Obst und Gemüse 9,3 Prozent, Molkereiprodukte 9,3 Prozent, Verwaltung/Sonstige 9,1 Prozent, Getränke 7,8 Prozent, 2,0 Prozent für das Tiefkühlsortiment.

Interessant auch die Ergebnisse bei der Aufteilung von Tätigkeiten. Hier nahm die Obst- und Gemüseabteilung mit 82 Stunden pro Woche die meiste Zeit in Anspruch. Bei der Warenverräumung, der Nachverräumung und der Preisauszeichnung im Frischsortiment  wurde ein Anteil von 69 Stunden errechnet.

Auffällig ist, dass bei dem Wareneingang incl. Kontrollen, Umpacken von Waren und der Transport in das Geschäft nur 6,5 Stunden eingesetzt wurden. In diesen Stunden war sogar noch die Disposition, die Inventur, wie auch Bestandskorrekturtätigkeiten enthalten. Die Pluskühlung erforderte 67,2 Stunden Pflege, wovon 7 Stunden für Wareneingang und 3,7 Stunden für Disposition inkl. Inventur. AFG und Bier kosteten 45,4 Stunden und Süßwaren 17,9 Stunden.  Nur 11,6 Stunden standen für das Sortiment der Drogeriewaren.

Wo liegt am meisten Einsparungspotenzial?

Da im Wareneingang nur wenige Stunden eingesetzt sind, ist hier ein Einsparungspotenzial vorhanden. Dazu müsste das Lagerpersonal allerdings Rollcontainer oder Europaletten schon optimal bestücken, so dass im Markt bei der Verräumung Zeit gespart wird. Auch sollten die Arbeiten im Pluskühlungsbereich immer genauestens geprüft werden, wo hier noch Einsparungen in der Zeit möglich sind. Fakt ist, dass hier die MHD- Kontrollen der größte Zeitfresser ist. In allen Bereichen ist sicher immer zu prüfen, wo Optimierungen möglich sind.

Effiziente Betriebsabläufe in einem Supermarkt gewährleisten eine bessere Warenverfügbarkeit und für die Kunden höhere Einkaufserlebnisse. Denn eines bleibt wohl immer bestehen: Freundliches und kompetentes Personal im Markt hilft auch dem Umsatz, da die Kunden dann lieber wieder kommen. In der heutigen Zeit des Wettbewerbs- und Preisdrucks ein wichtiger, manchmal entscheidender Erfolgsfaktor.

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Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

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