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Kommt in Zukunft die gesunde Kasse in die Supermärkte? Große Mehrheit lehnt Alkohol, Tabak und Süßigkeiten ab.
Interessantes kam nun aus einer Umfrage vom Deutschen Krebsforschungszentrum und der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten heraus. Dreiviertel aller Bürgerinnen und Bürger sehen gesundheitsschädliche Produkte als Impulsware an den Supermarktkassen als kritisch an. Vor allem werden Platzierungen von Alkohol und Süßwaren in der Kassenzone von Supermärkten vorrangig abgelehnt.
Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Kantar im Auftrag des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), die seit wenigen Tagen veröffentlicht ist.
Über 60 Prozent aller Befragten sind gegen Tabakprodukte im Kassenbereich. Dass ausgerechnet gesundheitsschädliche Produkte und krebserzeugende Waren als Impulsware vertrieben werden, stehe bereits seit Jahren in der Kritik, heißt es in einer Mitteilung zur Studie. Besonders bemängelt wird auch von der Stabsstelle Krebsprävention, dass die Kassenzone sehr gezielt zum Spontankauf verführen kann. Besonders die Platzierungen von Süßwaren auf Augenhöhe der Kinder ist eine bewusste Provozierung. Alkohol und Tabak an den Kassen können auch besonders Menschen mit Suchterkrankungen zum Kauf verführen.
Der Trend zu gesunden Produkten an der Kasse .
Fakt ist, dass Produkte an oder vor der Kassenzone zu den umsatz- und umschlagsstärksten Produkten in einem Supermarkt gehören. Auch wenn Tabakwaren und Süßigkeiten zu den verkaufsstärksten Artikeln gehören, ist auch ein Trend zu gesunden Produkten zu erkennen. Dies hat mit dem steigenden Gesundheitsbewusstsein der Menschen zu tun. Besonders Cerealien– und Energieprodukte sind bei vielen Händlern immer mehr in den Fokus an der Kasse gerückt. Dazu gehören auch gesunde Snackriegel oder Traubenzuckerartikel. Hierbei besteht auch für den Handel die Chance, neue Kundengruppen zu erschließen.
Für die Umfrage hat das Marktforschungsinstitut Kantar im Auftrag des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg und der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) im August 2023 insgesamt 1.009 Bürgerinnen und Bürger im Alter ab 14 Jahren befragt. Die Erhebung erfolgte über computergestützte telefonische Interviews über Festnetz und Mobilfunk (CATI) und gilt als bevölkerungsrepräsentativ.
Gesunde Kasse: Andere Länder sind schon weiter als Deutschland.
Im Gegensatz zu Deutschland, hat in den Niederlanden die Regierung schon im Jahr 2020 beschlossen, dass ab 2024 in Supermärkten keine Tabakwaren mehr verkauft werden dürfen. Lidl hat daraufhin bereits im Oktober 2021 als erste Handelskette den Verkauf von Tabakprodukten eingestellt.
Dänemark verbietet seit April 2021 den Verkaufsstellen, Tabakprodukte sichtbar auszustellen und hat 2022 Einheitsverpackungen für Tabakprodukte und E-Zigaretten eingeführt. Nun hat Lidl Dänemark kürzlich angekündigt, bis Ende 2028 den Verkauf von Tabakprodukten vollständig einzustellen.
In Großbritannien ist es seit Oktober 2022 verboten, Süßwaren oder andere unausgewogene Lebensmittel an der Kasse oder im Eingangsbereich zu platzieren. In Deutschland hatte die damalige große Koalition aus CDU/CSU und SPD schon 2015 beschlossen, dass Supermärkte auf Süßes an der Kasse verzichten sollen. Auch neun Jahre später ist bis heute nichts geworden. Auch die EU-Kommission verfolgt schon mehrere Jahre Pläne, Süßigkeiten aus dem Kassenzonenbereich in Supermärkten zu verbannen. Stattdessen sollen dort Obst, Gemüse und andere gesunde Produkte platziert werden. Vor allem Kinder benötigten mehr Schutz vor Verkaufstricks, ist die Meinung der EU- Kommission.
Besser wäre es, zumindest freiwillig die gesunde Kasse mit Obst und Gemüse für jedermann gut sichtbar auszulegen, zu kennzeichnen und damit die Käufer und Käuferinnen zu gesünderem Essen zu bewegen. Es wird interessant sein, wie die schon jahrelangen Diskussion um Platzierungen an der Kasse weiter gehen. Denn: Es hatten schon Unternehmen Süßwaren oder auch Tabakwaren und Alkohol aus dem Kassenbereich zu verbannen, jedoch waren die Absatzverluste durch eine Umplatzierung so groß, dass ziemlich schnell, alles wieder beim „Alten“ war.
Was haltet ihr von diesem Thema? Bitte schreibt uns indes eure Meinung auf Supermarkt Inside.
Beitragsbild und Bilder: Archiv SMI