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Die Schlacht um den besten Standort
Schon immer heiß diskutiert im LEH ist die Frage nach dem besten Standort. Wer bringt die höheren Umsätze? Großfläche gegen Kleinfläche. Wohngebiet gegen Industriegebiet. In Großstädten sicherlich eine andere Nummer als in beschaulichen Städten. Was auf alle Fälle immer ging, waren die Hochfrequenzstandorte wie Flughäfen und Bahnhöfe. Vor der Abfahrt noch schnell Proviant eingekauft. Nach der Ankunft geschwind die Zutaten für das Abendessen mitgenommen. Genauso waren Supermärkte in der City und in Shopping-Malls immer gut frequentiert. COVID-19 hat die Situation komplett geändert. Gespenstische Stille herrscht an Bahnhöfen, Flughäfen und Shopping-Malls. Bei vielen Filialen, vermeintlich an einem Top Standort gelegen, sieht es düster aus.
Manch Standort ist wie ausgestorben
So ist die Situation zum Beispiel bei Edeka Tamme durch Corona plötzlich eine ganz andere. Der Selbständige hatte seine Märkte perfekt ausgesucht. Auf dem Hamburger Flughafen, am Hamburger Bahnhof und am Bahnhof Altona war immer etwas los. Seine drei Märkte lagen in Hochfrequenzgebieten. Die Realität schaut nun durch COVID-19 ganz anders aus. Eine handvoll Reisende sucht noch nach Proviant für die Fahrt. Die Küche steht leer. Denn es sind zu wenig Kunden da, die fein geschnittene Obst- und Gemüsesalate auf den Weg mitnehmen wollen. Dafür prägen Desinfektionsmittel und Mund-Nasen-Schutz-Masken das Eingangsbild. Und so wie Tamme geht es vielen Kaufleuten. Der beste Standort kann plötzlich zum Flopp werden. Bei vielen hat sich die Anzahl der Kunden um die Hälfte reduziert.
Standorte in der City und in Shopping-Malls genauso unattraktiv
Nicht anders schaut es in den Innenstädten aus. Auch hier hat sich die Anzahl der Besucher deutlich reduziert. Zu Beginn der Corona-Krise waren manche Filialen komplett leergefegt. Mit der sukzessiven Öffnung der Geschäfte füllen sich auch langsam wieder die Innenstädte und Shopping-Malls. Und dennoch ist es in fast allen Fällen gerade mal die Hälfte an Kunden, die sich beim Einkaufsbummel treiben lassen. Manche Filialen mussten deswegen ganz schließen. Andere boten nur noch To-go-Artikel an. Die Frequenz ist an vielen Orten um 40 Prozent gesunken. Zum Glück sind die Umsätze oftmals nur um 15 Prozent gesunken. Die Kauflaune der Kunden liegt auf Eis. Zum Glück ist der Kassenbon, wenn sie denn losziehen, deutlich länger.
Und dennoch gilt auch in der Corona-Krise, dass man aus jeder Situation selber das Beste machen muss. So zum Beispiel der Heidelberger Kaufmann Sahin Karaaslan. Die geschlossene Uni ließ Studenten und Professoren fernbleiben. Sein sonst so gefragter Standort war plötzlich wie leergefegt. Durch gute Beziehungen ging ihm aber zum Beispiel weder das Klopapier noch die Hefe aus. Und kurzerhand stellte er für gefährdete Personen auf Lieferdienst um. Die Kunden waren von seiner Kreativität begeistert. Welche Erfahrungen habt ihr an den verschiedenen Standorten gesammelt? Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder bei Facebook.
Fotos: Archiv Supermarkt-Inside