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Kaufland will mehr Bonus von der Industrie für Real!

Dieser Beitrag ist Teil 59 von 59 in der Serie Real-Deal

Kaufland will Bonus für weitere Real-Übernahmen. Lieferanten sollen sich mit Sonderkonditionen beteiligen.

In nur einer Woche haben Umbauteams den ehemaligen Real-Markt auf Kaufland umgestellt, um schnellstmöglich wieder für die Kunden in Hallstadt da zu sein. Foto: Kaufland

Erst Anfang März diesen Jahres hatte die Handelskette Kaufland mit Sitz in Neckarsulm die 100. Übernahme einer ehemaligen Real-Filiale vollenden können. Nun kommen weitere hinzu und es sollen bis Ende 2025 mindestens 22 ehemalige Real- Häuser neu eröffnet werden. Dafür möchte Kaufland, dass sich logischerweise seine Lieferanten mit Sonderkonditionen beteiligen.

Denn auch diese haben etwas von den Real- Übernahmen– denn diese würden bereits ein Umsatzplus von drei Milliarden Euro erzielen. Es gibt Berichte, dass sich die Lieferanten aktuell für jeden zusätzlich integrierten Markt mit einem kleinen Preis-Nachlass (Sonderkondition) von 0,02 Prozent beteiligen sollen. Multipliziert mit der Anzahl der geplanten Standorte könnte dieser Rabatt bis zu 0,6 Prozent betragen, was im Einzelhandel eine nicht unbedeutende Kennziffer wäre. Denn Kaufland plant, noch weitere ehemalige Real- Standorte übernehmen zu wollen. Hier laufen noch Sondergespräche, denn entscheidend ist auch, welche Gegenleistungen Kaufland den Lieferanten geben will. Meist sind diese Gegenleistungen mit mehr Listungen in den neuen Märkten oder auch bessere Werbung für den Lieferanten verbunden.

Integrierte Märkte schon mit zweistelligem Umsatzplus.

Ehemaliger Real (davor Walmart) in Berlin, heute Kaufland

Wieviel Real- Märkte genau übernommen werden, soll wohl erst im Oktober feststehen. Aktuell ist der Vorgang bereits beim Bundeskartellamt vorgelegt worden. Den Lieferanten sollen dann zusätzliche Leistungen angeboten werden, die dann mit zusätzlicher Handzettelwerbung oder auch mehr Zweitplazierungen einhergehen könnten. Trotzdem gibt es sicher Unmut bei einigen Lieferanten, weil das Bundeskartellamt noch vor drei Jahren eine Bedingung aufstellte, dass die Realkondition für die ersten 96 ehemaligen Real- Häuser befristet war. Diese musste 2022 mit der vollständigen Integration auslaufen.

In der neuen Forderung von Kaufland sind soll wohl nicht berücksichtigt worden sein, dass auch Kaufland- Häuser schließen würden. Dies könnte die Forderung um etwa einen Zehntelprozentpunkt verringern. Auf der anderen Seite gibt es auch Chancen für die Lieferanten, mehr Umsatz zu erreichen: Denn laut GfK– Daten sind die bisher übernommenen Märkte sehr erfolgreich und haben schon im ersten Jahr ein zweistelliges Umsatzplus abgeben können. Auch konnte die Kundenzahl erhöht werden, so dass bereits ein Umsatzplus von drei Milliarden Euro zu Buche steht.

Auffällig und positiv, wenn man bedenkt, dass manche Verkaufsflächen auch erheblich verkleinert wurden. Dazu kommt, dass auch das Kartellamt manche Regeln überdenkt, wie am Beispiel der früheren Real- Märkte in Brandenburg und im sächsischen Heidenau. Diese beiden Übernahmen waren 2021 wegen eines zu großen Marktanteils untersagt, was sich nun jedoch bald ändern könnte, so dass diese doch bald unter dem Kaufland- Banner laufen könnten, was wiederum ein Umsatzplus bedeutet.

Kaufland unterstreicht durch Übernahmen seine Marktstellung.

Früher Extra dann Real, jetzt Kaufland in Viersen!

Für Kaufland ist die Übernahme weiterer Real-Standorte auch eine einmalige Chance, in einem eigentlich verteilten Markt, stärker zu expandieren. So kann Kaufland versuchen, seine Stellung als Marktführer unter den Lebensmittelhändlern mit Großfläche und breitem Sortiment, auszubauen. Es gibt in Westeuropa seit vielen Jahren kaum noch Neueröffnungen von Großflächen, sondern immer mehr Umverteilung von vorhandenen Flächen.

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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