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Corona & Geldkarten sind “Best Friends”
Corona & Geldkarten sind “Best Friends”
In vielen Ländern gehört die Kartenzahlung zum Alltag. Nur in Deutschland kleben die Verbraucher an ihrem geliebten Bargeld. Doch auch hier ist der Trend zur Karte zu erkennen. Obwohl sie bei kleineren Beträgen weiterhin lieber mit Scheinen zahlen, zücken sie bei größeren Einkaufskörben immer öfter die Geldkarte. Nach Angaben des EHI betrug 2019 der Anteil der von Girocard, Mastercard, Visa & Co über 50 Prozent des Einzelhandel-Umsatzes. Mit steigender Tendenz. Im Frühjahr 2020 betrat dann zusätzlich Corona die Bühne. Ein kleines Virus sorgte für eine große Welle im Zahlungsverkehr. Um sich selbst und die Mitmenschen zu schützen, orientierten sich nun auch eingefleischte Bargeld-Zahler um und zahlten immer öfter per Karte.
Der Griff zur Girocard wird zur Gewohnheit
Obwohl Bargeld weiterhin überall akzeptiert wird, kommt die Plastikkarte immer häufiger zum Einsatz. Das belegt die neue Payment-Studie von EHI. Den Zahlen nach ist dabei die Girocard die Nummer 1. Laut EHI hält sie den satten Anteil von über 41 Prozent am Gesamtumsatz im stationären Einzelhandel. Das Interessante dabei ist, dass mit ihr auf zwei Arten bezahlt werden kann. Die beliebteste Abwicklung ist das “Girocard-Verfahren”. Hier tippt der Kunde seine Pin ein oder zahlt kontaktlos. Die andere ist das SEPA-Lastschriftverfahren. Hier unterschreibt der Kunde den Beleg und der Händler zieht den Betrag per Lastschrift von dessen Girokonto ein. Obwohl die EC-Karte der unbestrittene Platzhirsch ist, wachsen auch die Karten-Riesen Mastercard und Visa. Laut EHI zückten Verbraucher für 3,8 Prozent aller Transaktionen ihre Kreditkarte. Weitere Karten wie V-Pay oder Maestro spielen eher eine unbedeutende Rolle.
Gebührendeckel verbilligt Kartenzahlung
Der Umsatz mit dem Girocard-Verfahren ist 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 15,3 Prozent auf 150 Mrd. Euro gestiegen. Der Grund dafür ist unter anderem der Gebühren-Deckel der EU. Er macht das Verfahren für den Handel deutlich günstiger und damit lukrativer. Denn die Unternehmen müssen den Banken für jeden Vorgang eine Girocard-Autorisierungs-Gebühr zahlen. Die EU und das deutsche Kartellamt haben sie auf höchstens 0,2 Prozent vom Umsatz festgelegt. Mittlerweile sind die Gebühren sogar auf 0,183 Prozent gesunken. Doch die Begrenzung macht nicht allen Beteiligten Freude. So wollen Mastercard und Visa neue Gebühren einführen, um die EU-Obergrenze zu umgehen. Dabei geht es vor allem um die umstrittenen Card Scheme Fees.
Alle Zeichen stehen auf Karte. Müssen Münzen und Scheine gegen die Plastik-Karte kämpfen oder ergänzen sich die verschiedenen Zahlungsarten? Was meint ihr dazu? Schreibt uns eure Meinung auf Supermarkt Insider oder bei uns auf Facebook.
Bilder: Archiv Supermarkt Inside