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Erstmals sinkende Umsätze im Onlinehandel, sind Amazon, Flink, Zalando, Gorillas und co. in Panik?
Im vergangenem Jahr erzielte das Onlinegeschäft laut BEVH (Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland) in Deutschland einen Umsatz in Höhe von ca. 90,4 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies erstmalig ein Rückgang von knapp neun Prozent. Dazu muss man jedoch feststellen, dass der Wachstum in den letzten Jahren enorm war. Auch durch die länger anhaltende Corona- Krise bis ca. Mitte 2022.
Zum Vergleich: Im Jahr 2010 lag der E-Commerce-Umsatz mit Waren in Deutschland noch bei rund 18,3 Milliarden Euro. Im Dezember 2022 verzeichnete der Versand- und Internet-Einzelhandel in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum real rund zwölf Prozent niedrigere Umsätze. Der Umsatzrückgang im November 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum belief sich auf real 9,1 Prozent. Dem Boom infolge von Corona-Lockdowns, kommt nun ein starker Rückgang, auch verursacht durch den von Ukraine-Krieg, der Inflation und auch durch die Wiedereröffnung vieler Geschäfte, die geschlossen haben mussten (Möbel, Mode, Parfüm usw.)
Sparen ist bei den Verbrauchern angesagt.
Nun nimmt also auch der Online-Handel die vielen Krisen seit letztem Jahr Deutlich wahr. Denn es gibt eine merkliche Kaufzurückhaltung bei den Verbrauchern, seit dem Energiekosten, wie auch die Lebensmittelpreise angestiegen sind. Besonders bei Produkten wie Textilien oder Elektrogeräten sparen die Kunden stärker als zuvor. Es wird genauer überlegt, ob eine Anschaffung unbedingt notwendig ist oder man noch warten kann. Die Verbraucher suchen dazu vermehrt nach Sonderangeboten, und sie kaufen gerade bei Artikeln des täglichen Bedarfs immer mehr zu sogenannten No-Name-Produkten. Deshalb auch die guten Zahlen bei den Discountern insgesamt.
Was hat sich noch im Einkaufsverhalten geändert?
Interessant ist auch eine aktuelle Studie des BEHV. Diese besagt, dass die durchschnittlichen Ausgaben pro Einkauf je nach Altersgruppen sehr unterschiedlich sind. Die jüngeren Menschen und Ältere, die meist keine Familienmitglieder zu Hause haben, geben nur etwas weniger aus als in den Vorjahren. Bei der Generation 60 plus hat es sich dahingehend verändert, dass diese Gruppe sich mehr mit dem Internet beschäftigt mehr als in der Vergangenheit online einkauft. Anders bei den mittleren Altersgruppen mit Familien, die eher auf das Geld achten müssen. Diese müssen meist auch Geld für Schulsachen ausgeben, für die Kleidung, Lebensmittel, Urlaubsreisen und natürlich Energiekosten. Diese Altersgruppen sind auch am stärksten von der Inflation betroffen.
Online-Einkäufe bleiben aber weiterhin beliebt.
Viele Produkte wie Bücher, Elektronikartikel, Modewaren oder auch Medikamente, die in der Corona- Pandemie besonders häufig online bestellt wurden, bleiben sicherlich auch in diesem Jahr beliebte Artikel. Interessant ist auch, dass bei den jüngeren Menschen zum Beispiel vor allem ökologisch umstrittene, „Billigmode“ aus asiatischen Ländern, gut angenommen waren.
Ein „Wermutstropfen“ im gesamten Online- Business sind die hohen Rückläufe gekaufter Waren. Deutschland hält hier einen traurigen Rekord. In kaum einem anderen Land werden so viele Pakete wieder zurückgeschickt. Dazu kommt, dass in Deutschland die Kunden noch bei vielen Onlinehändlern Waren kostenlos zurück schicken dürfen.
Als Fazit ist zu sagen, dass sich die stationären Händler nicht zu früh freuen sollten. Diese sollten viel mehr ein eigenes und professionelles Onlinesortiment bereit halten. Dazu sind mehr denn je Ideen gefragt, um die Verbraucher gezielter in die Geschäfte zu locken.
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Foto: Archiv Supermarkt-Inside