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Inflationsquote sinkt auf niedrigstem Stand seit 3 Jahren!

Dieser Beitrag ist Teil 109 von 118 in der Serie Basics des LEH

Inflationsquote auf niedrigstem Stand seit Juni 2021 – aber noch keine vollständige Entwarnung.

Die Zeiten der besonders hohen, teils sogar zweistelligen Inflationsraten scheinen vorerst vorbei. Die Teuerung in Deutschland schwächt sich zu Jahresbeginn weiter deutlich ab. Die Teuerungsrate lag im Januar nach vorläufigen Daten bei 2,9 Prozent. Es war der niedrigste Wert seit Juni 2021 mit damals 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Dezember 2023 waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat noch um 3,7 Prozent gestiegen. Experten und Volkswirte rechnen mit einem weiteren Rückgang im Laufe des Jahres, jedoch mit weniger Tempo, als wie bisher. Energie kostete den Menschen trotz der Anhebung des CO2-Preises im Januar 2,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Nahrungsmittel verteuerten sich um 3,8 Prozent. Der Preisanstieg schwächte sich hier weiter ab, nach einem Plus von 4,5 Prozent im Dezember und 5,5 Prozent im November.

Dies ist ein sehr gutes Zeichen, sind doch mit der Rückkehr zum regulären Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie und routinemäßigen Preisanpassungen zum Jahresbeginn, doch noch einige Belastungen hinzu gekommen. Dass die Inflation im Januar nicht noch weiter sank, liegt Ökonomen der Deutschen Bank zufolge an mehreren Maßnahmen der Bundesregierung. Dazu zählten das Aus für die Energiepreisbremse und die Anhebung des CO2-Preises von 30 auf 45 Euro je Tonne, was etwa das Tanken teurer macht.

Der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen.

Der Fokus der neuen Kaufland-Filiale in Frankfurt liegt auf den Frische-Abteilungen Molkereiprodukte oder Obst und Gemüse. Foto: Kaufland

Auch wenn sich die Inflationsraten seit Monaten abwärts bewegen, können die Fachleute noch keine Entwarnung geben. Es ist wohl davon auszugehen, dass die Inflationsquote noch weiter sinken wird, aber wesentlich langsamer.  Laut einer Ifo- Befragung konsumnaher Unternehmen könnten einige Preise von Nahrungsmitteln und Getränken bald etwas stärker anziehen. Auch die Gastronomiebesuche und Hotelübernachtungen dürften teurer werden.  Laut Ifo lässt der Preisdruck bei Bekleidungshändlern etwas nach, bei Reiseveranstaltern zum Beispiel ist auch mit weniger Preiserhöhungen zu rechnen. Fakt ist, dass Teuerungen, besonders bei Energie und Lebensmittelkosten die Verbraucher und Verbraucherinnen die Kaufkraft besonders belasten und diese auch in vielen Bereichen des täglichen Lebens sparsamer sind. Die Belastung der Menschen durch die Inflation war auch im vergangenen Jahr vergleichsweise hoch. Zwar fiel die Rate im Jahresschnitt mit 5,9 Prozent niedriger aus als 2022 mit damals 6,9 Prozent. Es war aber immer noch der zweithöchste Jahreswert seit der Wiedervereinigung. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 hatten sich vor allem Energie und Lebensmittel sprunghaft verteuert und die Inflation insgesamt nach oben getrieben.

Kaufkraft der Menschen ist wieder stärker als die Inflationsquote….

GLOBUS bietet seinen Kunden im GLOBUS Gutfühlmarkt eine Spitzenauswahl an veganen Lebensmitteln. © GLOBUS Markthallen

Um die Inflation in den Griff zu bekommen, hatte die Europäische Zentralbank (EZB) im Sommer 2022 ihren Kurs angepasst. Sie schaffte Null- und Negativzinsen ab und erhöhte die Leitzinsen im Euroraum zehn Mal in Folge. Im Januar beließ die EZB den Leitzins zum dritten Mal in Folge bei 4,5 Prozent. Die Notenbank strebt für den Euroraum insgesamt mittelfristig stabile Preise bei 2,0 Prozent Inflation an. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken kann. Teurere Kredite sind aber eine Last für die Wirtschaft, weil sich kreditfinanzierte Investitionen verteuern.

Laut GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) wird die Kaufkraft im gerade begonnenen Jahr stärker zulegen als die Inflation. Die Kaufkraft wird nach den Berechnungen des Instituts bei 27.848 Euro pro Kopf liegen, wie die GfK-Marktforscher prognostizierten. Das entspricht einem Plus von 2,8 Prozent oder 767 Euro. Insgesamt sagen die Forscher für dieses Jahr eine Kaufkraftsumme von rund 2,35 Billionen Euro voraus. Fakt ist jedoch auch, dass die Bürger und Bürgerinnen in Deutschland auch in diesem Jahr vermutlich wieder mehr Geld sparen wollen.

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