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Kaufland betreibt mehr als 200 Filialen im großen Nachbarland.
In Polen lassen es die Macher von Kaufland weiter krachen. Der agile deutsche Großflächendiscounter betreibt im größten osteuropäischen Nachbarland mittlerweile knapp 220 SB-Warenhäuser. Offensichtlich haben die Manager der bedeutenden Landesgesellschaft von Kaufland in Breslau noch lange nicht genug. Seit fast 20 Jahren expandiert die Großfläche der Schwarz Gruppe in dem 40 Millionen Einwohner großen Land. Jetzt kommt es zu weiteren strategischen Übernahmen.
Aus Tesco wird Kaufland
In den Großstädten Warschau, Danzig, Breslau, Krakau und Lublin soll es Kaufland gelungen sein die Immobilienrechte an langjährigen Tesco Märkten zu ergattern. Dieser spektakuläre Deal konnte offensichtlich durch eine pfiffige Konstruktion mit einer Immobilienholding gelingen. In der ersten Jahreshälfte von 2019 konnten die Manager der o.g. Holding die sechs Standorte von Tesco erwerben. Dieser Deal hatte jedoch eine weitere Ebene und Kaufland kommt nun höchst wahrscheinlich in den Genuss diese Standorte zu übernehmen.
Rote Zahlen von Tesco jetzt bei Kaufland?
Die Engländer haben nicht nur mit dem Berxit Schwierigkeiten, auch der Geschäftsbetrieb von Tesco in Polen ist defizitär. Massive Kostenreduzierungs-Maßnahmen werden vom Management in Polen vorangetrieben. In den ersten Jahren nach dem Fall der Mauer war Tesco schon früh in Polen aktiv. Demzufolge sind die damaligen Expansionsmanager der Britten auf recht unterversorgte Großstädte getroffen. Die logische Konsequenz war, dass Tesco riesige SB-Warenhäuser, teilweise mit über 10.000 qm Verkaufsfläche realisierte. Zum damaligen Zeitpunkt schien dieser Weg noch richtig, aber dann kam Lidl, Auchan, Kaufland, Carefour u.v.m und jetzt sind diese riesen Kisten einfach zu groß und unwirtschaftlich. Demzufolge müssen die neuen Eigentümer mit harter Hand die Strukturen dieser Märkte hinterfragen und korrigieren.
Von 450 Tesco Märkten wurden 350 schon verkleinert
Mit vielen Maßnahmen versucht Tesco nun den gesamten Betrieb in Polen wieder “schwarz” zu bekommen. Bereits 350 Filialen wurden in der Verkaufsfläche reduziert und die frei gewordenen Flächen werden vermietet. Solche Umbauten hören sich cool an (fette neue Mieten und steigende Flächenproduktivitäten, bei gleich bleibenden Umsätzen), jedoch sind die Kosten dafür nicht unerheblich und die Kunden finden diese Rückbauten in der Regel echt blöd. Dementsprechend ist der zu erwartenden Rentablitätsschub oft nur Hoffnung.
Ein vor wenigen Monaten neu eröffnetes, offensichtlich überflüssiges Tesco-Zentrallager musste man schon wieder vom Netz nehmen.
Der Wandel der Zeit belastet auch andere Händler in Polen, die damals häufig zu groß gebauten Märkte der mutigen Eindringlinge, belasten heute fast alle Hypermarktbetreiber in der Rentabilität.
Wer von euch kennt den LEH in Polen und demzufolge die echten Großflächen von Carefour, Auchan, Kaufland und Tesco? Bitte kommentiert hier oder bei uns auf Facebook.
Bilder: Archiv Supermarkt-Inside