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Immer mehr Händler werden Opfer von Ransomware.

Dieser Beitrag ist Teil 10 von 28 in der Serie Technik für den Lebensmitteleinzelhandel

Das Risiko für große Handelsunternehmen wird immer größer.

Besonders hart hatte es die Elektronikmärkte von MediaMarkt-Saturn getroffen, weil der Angriff das Tagesgeschäft massiv behinderte. Der Branchenprimus hatte sich eine Erpresser-Software eingefangen, die in wenigen Minuten die Daten von über 3.000 Servern verschlüsselte. Damit wurde das komplette Warenwirtschaftssystem der Gruppe lahmgelegt. In den Filialen von Media Markt und Saturn konnte nur noch mit Bargeld bezahlt werden, weil Kartenabbuchungen nicht mehr möglich waren. Geschenkgutscheine konnten nicht eingelöst, Garantiefälle nicht mehr abgewickelt werden.

Cyber- Attacke auf die IT der Media- Saturn- Gruppe

Die letzte Cyber- Attacke auf die IT der Media- Saturn- Gruppe hat nochmals deutlich gezeigt, wie hoch das Risiko für den Handel wirklich ist.

Die immer mehr werdenden Fälle von erpresserischen Überfällen auf IT- Systeme im Handel schreckt viele Unternehmen auf. Wie bei den meisten Cyberattacken der vergangenen Wochen und Monate so auch geht es ums Geld.

Nach einem unbestätigten Bericht des Onlinemagazin Bleepingcomputer haben die Erpresser mit Hilfe der Schadsoftware Hive für die Freigabe der Daten zunächst 240 Millionen US-Dollar Lösegeld verlangt, dann aber ihre unrealistisch sehr hohe Geldforderung reduziert. MediaMarkt-Saturn steht nun zum einen vor der Herausforderung, die Systeme aus noch brauchbaren Backups wiederherzustellen.

Vor Ort kann in den Märkten zwar noch kassiert werden, jedoch können die Daten  der Zahlungen usw. nicht in die Warenwirtschaft mit aufgenommen werden.

Ransomware gilt seit Jahren als die gravierendste Bedrohung der Cybersicherheit

Ransomware gilt seit Jahren als die gravierendste Bedrohung der Cybersicherheit, auch weil die Erpressung ein besonders einträgliches Geschäft ist. Abgerechnet wird oft in der Digitalwährung Bitcoin.

Erst im Juni diesen Jahres wurde die US- Tochter des weltweit größten  Fleischkonzerns JBS in Brasilien „gehackt“. 

Der Angriff hat große Teile der Produktion in Nordamerika und Australien lahmgelegt. 

Die Firma vermutet eine “wahrscheinlich in Russland ansässige” Organisation hinter dem Angriff. Deshalb wurde auch die US- Regierung darüber informiert.

Nach Angaben des US-Finanzministeriums belief sich der Gesamtwert der verdächtigen Bitcoin-Aktivitäten, die in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 im Zusammenhang mit Ransomware gemeldet wurden, auf 590 Millionen US-Dollar. Dieser Wert liegt höher als die 416 Millionen US-Dollar, die für das gesamte Jahr 2020 gemeldet wurden.

Hinweise der US-Behörden

Aber trotz ständiger Hinweise der US-Behörden und des Bundesamtes für Sicherheit (BSI) auf die angespannte Sicherheitslage gelingt es den Straftätern doch immer, die Anzahl der Fälle zu erhöhen.

Dazu gibt es viele Gründe. Leider haben viele Unternehmen und öffentliche Einrichtungen ihre IT-Systeme nicht im „Griff“. Oft werden Sicherheitsupdates gar nicht oder viel zu spät eingespielt. Nach einem Cyber-Angriff auf das Berliner Kammergericht empfahlen Experten sogar, die marode IT-Infrastruktur komplett zu ersetzen.

Die Kriminellen profitieren vor allem davon, dass Ransomware-Attacken nicht entschieden bekämpft werden. Hier gilt es für alle Unternehmen, sich mit der Thematik „Datensicherheit“ und „regelmäßige Updates von Sicherheitssoftware“, intensiver zu beschäftigen. 

Denn: Auch der Mittelstand wird immer häufiger angegriffen. Die sind schlechter geschützt und wehren sich meist nicht so heftig. 

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Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

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