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Harte Zeiten für Vollsortimenter?

Dieser Beitrag ist Teil 15 von 82 in der Serie Discounter

Mit milliardenschweren Investitionen, Modernisierungsprogrammen und Frische-Aktivitäten blasen die Discounter zum Angriff.

Ob Aldi, Lidl, Netto oder Penny alle wollen sie ihr Billigimage abschütteln und investieren in neue Auftritte, neue Logos, mehr Mitarbeiterqualität und vor allem in Frische. Dabei ist vor allem die Frische der Schlüssel zum Erfolg. Das geht eindeutig aus den Ergebnissen einer Umfrage der Strategieberatung Oliver Wyman hervor. Befragt wurden 2100 Deutsche. Und die Ergebnisse lassen aufhorchen. Den Vollsortimentern drohen harte Zeiten.

Discounter und Vollsortimenter liegen bei Frische nahezu gleichauf.

Zunächst denkt man bei Discountern zuerst an niedrige Preise. Hier sind die Hausaufgaben auch gemacht. Denn von den Befragten attestieren den Discountern 71 Prozent die besten regulären Preise. Die Vollsortimenter sehen hier nur 29 Prozent vorne. Auch bei der Frage nach den attraktivsten Aktionen können sich die Discounter mit 56 zu 44 Prozent durchsetzen.  Für jeden zweiten Bundesbürger sind dann auch Aldi, Lidl und Co die primäre Einkaufsstätte.  Dagegen halten konnten die Supermärkte bis dato dank ihres traditionellen Vorsprungs bei den Frischwaren.

Harte Zeiten durch Frische-Offensive der Discounter.

Beim Thema Frische bläst den Vollsortimentern inzwischen ein eisiger Wind ins Gesicht. Denn hier holen die Discounter mächtg auf. Immerhin 55 Prozent der befragten Discount-Kunden stimmen in der Oliver Wyman Umfrage der Aussage zu, das Frische ihr wichtigstes Einkaufskriterium ist. Nur knapp darüber liegt hier der Anteil bei den befragten Supermarktkunden mit 61 Prozent. Bei der Frage nach der Zufriedenheit mit der Frischeleistung erreichen Aldi und Lidl inzwischen ähnliche Werte, wie die Vollsortimenter. So sind 47 Prozent der Lidl-Kunden überzeugt, dort die besten Frische-Produkte zu finden. Bei den Supermärkten schwankt dieser Wert zwischen 46 und 71 Prozent. Ein Leistungsgefälle, das genügend Angriffsfläche bietet.

Der Druck wächst.

“Nur mit einer exzellenten Frischeleistung zu konkurrenzfähigen Preisen können sich die Supermärkte auf Dauer im Wettbewerb mit den Discountern behaupten.” So die Mahnung des Oliver Wyman Partners Rainer Münch, er ergänzt: “Die deutschen Vollsortimenter sollten nachlegen. Ansonsten kommt ihr Siegeszug eher früher als später an ein Ende”. Denn die Zugewinne der Discounter werden sich nicht nur aus den Verlusten der unter Druck stehenden Großflächenanbietern und Warenhäuser ergeben. Diese Zugewinne prognostizeren die Berater von Oliver Wyman beim Marktanteil auf zwei Prozentpunkte bis 2020. Dann wäre ein Marktanteil von 44 Prozent erreicht. Zwei Prozent, das macht kommuliert 10 Milliarden Euro, die den übrigen an Umsatz fehlen werden.

Harte Zeiten: Der Kunde wechselt schnell.

 

Wie schonn gesagt, die Discounter hübschen sich mit einem riesigen Investitionsprogramm mächtig auf. Und investieren kräftig ins Frischesortiment. Denn das scheint der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Immerhin gibt jeder Zweite, der befragt wurde an, seinen Einkaufsort zu wechseln, wenn er mit der Frische in seinem Supermarkt nicht zufrieden ist. Und nur noch 41 Prozent stimmen der Aussage zu, dass alle Supermärkte in Deutschland eine hohe Qualität bei frischem Obst und Gemüse sowie Fleisch und Fisch bieten.

Discounter vs. Vollsortimenter

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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